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Schattenkrieg

Schattenkrieg

Titel: Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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Diesmal hatte sie keine Angst, entdeckt zu werden, im Gegenteil. Es gab keinen Grund mehr, sich vor seinen Bewohnern zu verstecken.
    Als sie den Waldrand kurz vor den ersten Gebäuden erreichte, sah sie auf dem Pfad zwei Männer, der Größere von ihnen mit einem Speer bewaffnet, der Kleinere mit Schwert und Schild. Der Speer senkte sich abrupt, als die Männer sie bemerkten.
    »Halt!«, schallte ein Ruf in der Dunkelheit. »Wer ist dort?« Sie erkannte Robb Urquharts Stimme.
    »Ich bin es«, rief sie zurück und trat aus dem Wald. »Keelin!«
    Der Speer hob sich wieder. Als sie näher kam, konnte sie schließlich die Gesichter der beiden Männer erkennen. Robb lächelte ihr zu, während Malcolm breit grinste. »Schön, dich zu sehen!«
    »Man hat uns gesagt, dass du heute Nacht hierherkommen würdest«, meinte Robb. »Willkommen in der Innenwelt! Unser Häuptling erwartet dich bereits!« Er machte Platz, um sie an seine Seite zu lassen. Gemeinsam betraten sie das Dorf.
    »Ich habe schon Schlimmstes befürchtet«, meinte Robb. »Fiona hat davon erzählt, dass du verfolgt worden bist.« In seinem Flüstern klang echte Besorgnis mit.
    »Die Renegaten haben mir das Leben gerettet«, raunte sie.
    Robb nickte. Für ein paar Augenblicke gingen sie schweigend nebeneinanderher.
    »Was wird nun passieren?«, fragte Keelin schließlich.
    »Die Druiden werden eine Zeremonie abhalten, um deinen Körper hierher zu holen. Im Moment ist nur dein Geist in der Innenwelt, während dein Körper noch draußen ist und schläft. Frage mich aber nicht nach Details.« Er lachte. »Ich bin nur ein Krieger und kein Druide!«
    »Hast du schon immer hier gelebt?«, fragte sie neugierig.
    »Nein. Ich komme ursprünglich aus Sheffield in England. Aber anscheinend waren meine Vorfahren Schotten, deshalb hat man mich hierher geschickt, als ich mit dem Träumen angefangen habe. So wurde ich zu einem Urquhart.« Keelin konnte spüren, dass er durchaus stolz darauf war.
    »Sind alle Menschen hier aus … der
Außenwelt

    »Die wenigsten. Malcolm zum Beispiel ist hier geboren und aufgewachsen. Es gibt solche und solche, und bei den Druiden ist es nicht anders.«
    Keelin nickte.
    Inzwischen waren sie vor dem größten der Gebäude angekommen, eine lange, fensterlose Halle mit reetgedecktem Dach. Ringsherum hingen ovale Schilde an den steinernen Wänden. Vor dem Eingang steckten Speere. »Wir sind da«, meinte Robb und hielt ihr den schweren ledernen Türvorhang auf. Sie trat hindurch.
    Der dahinter liegende Raum wurde vom flackernden Licht mehrerer Fackeln erhellt. An den Seiten standen mehrere Tische und Bänke. Direkt gegenüber der Eingangstür hing ein Kessel über einer Feuerstelle. Ein paar Schritte dahinter stand ein großer Stuhl auf einem Podest vor einer Trennwand, der auf Keelin wirkte wie ein schmuckloser Thron. Er stand leer. Dafür saß ungefähr ein knappes Dutzend Leute auf den Bänken. Die Männer trugen dunkle, grün-blau karierte Großkilte und Hemden, und während sich ihre Frisuren unterschieden, so hatten sie sich dochalle Schläfenzöpfe geflochten. Die Frauen trugen einfache Kleider in naturbelassenen Stoffen. Fiona war nicht dabei.
    »Häuptling Bruce«, meinte Robb und verbeugte sich knapp, »dies hier ist Keelin aus der Außenwelt.«
    Keelin folgte seinem Beispiel und neigte ebenfalls den Kopf.
    Ein stattlicher Mann mit vollem schwarzen Haar und Vollbart erhob sich von einer der Bänke, wo er in ein Gespräch vertieft gewesen war. Er trat vor Keelin und gab ihr die Hand.
    »Keelin, ich bin Bruce Urquhart. Ich bin der Anführer dieses Haufens hier.« Seine Stimme klang belustigt. Zu Robb gewandt, meinte er: »Ich danke dir!« Damit entließ er ihn. Nachdem der Krieger gegangen war, fuhr Bruce fort: »Setz dich und lass dir etwas zu trinken geben. Ich möchte dir diese Leute vorstellen. Es sind die Druiden meines Dorfes.« Er deutete auf den freien Platz am Kopfende des Tisches.
    Keelin spürte die Blicke der versammelten Menschen auf sich. Unsicher ging sie zu dem Platz und setzte sich. Währenddessen stand eine der Frauen auf und ging in den Hinterraum.
    »Du wirst dir jetzt bestimmt nicht alle Namen merken können«, fuhr Bruce fort. »Aber du wirst uns bald kennenlernen. Angus hier ist unser Waffenschmied. Er macht exzellente Schwerter und Rüstungen und schmiedet die Druidenklingen, mit denen wir Schatten töten können. Der Mann mit der Hakennase heißt treffenderweise Cameron 1 und beschäftigt sich mit Tieren. Ohne

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