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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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bleiben würde, ein paar Magistrate zu demütigen, wenn die Zeit für ihn gekommen war, die Führung der Splitter zu übernehmen. Nein, er wollte dafür sorgen, dass der Magierfürst starb.
    »Der Krieg um die Himmelsinseln wird trotz der Niederlage unserer Marine nicht enden«, erklärte Garrett jetzt. Er legte sich eine Hand auf den Bauch und schnitt eine gequälte Grimasse. »Die politische Lage im Trigon ist sehr heikel. Marius von Schattenhafen und die Weiße Lady von Thelassa wissen, dass Dorminia geschwächt ist. Salazar trachtet danach zurückzuschlagen, und zwar möglichst bald. Er wird es nicht hinnehmen, im Machtgefüge des Trigon der schwache Dritte zu sein.«
    »Aber warum schart er die Augmentoren um sich?«, fragte Vicard. Er rieb sich die Nase. Cole fand, dass er es ziemlich oft tat.
    »Er will große Magie wirken. Einen Spruch von einem Ausmaß, wie es seit vielen Jahren niemand mehr versucht hat. Dazu schöpft er ihre Magie ab.«
    »Bezieht er sie tatsächlich von seinen Augmentoren?«, wollte Sasha wissen. »Ist das überhaupt möglich?«
    Garrett nickte. »Mindestens vierzig Augmentoren stehen in Salazars Diensten. Die Rohmagie, die er über Jahrzehnte hinweg gesammelt hat, ist in den Schwertern, Speeren, Schilden und Helmen gespeichert, mit deren Hilfe die Augmentoren allen gewöhnlichen Kriegern überlegen sind. Doch die Magie ist immer noch an ihn gebunden, und er kann sie jederzeit zurückziehen und wieder mit seinen eigenen Kräften vereinen. Möglicherweise arbeitet er an einem Spruch, mit dem er ein Zerstörungswerk vollbringen will, wie man es seit dem Götterkrieg nicht mehr gesehen hat, als er und seine Kumpane die Götter zerschmetterten. Sie haben auch die Göttin ermordet, in deren Tempel wir jetzt Zuflucht suchen.«
    Sie schwiegen eine Weile. Schließlich ergriff Cole als Erster das Wort. »Salazars Augmentoren verteidigen Dorminias Land gegen die Abscheulichkeiten und andere Gefahren. Wenn er ihre Magie zu sich zurückruft, sind sie nutzlos. Er kann es sich nicht erlauben, seine Vollstrecker zu verlieren. Oder etwa doch?« Auf einmal vermisste er Magierfluch. Vorwurfsvoll blickte er zu Brodar Kayne, der den magischen Dolch an sich genommen hatte. Als hätte der Hochländer seine Gedanken gelesen, legte er die Hand an die Waffe. Mit der anderen Hand hob er den alten Apfel, den er gerade aß, biss herzhaft ab und spuckte das Kerngehäuse ins Feuer, wo es leise zischte.
    »Wie wir alle wissen, ist Salazar völlig rücksichtslos. Er wird tun, was immer er für nötig hält, um seine Ziele zu erreichen«, erklärte Garrett. Wieder rieb er sich den Magen, ehe er fortfuhr. »Die Himmelsinseln sind die größte Quelle roher Magie in der bekannten Welt. Dorminias eigene Vorräte werden im Laufe eines Jahrzehnts erschöpft sein. Ein Magierfürst, der die Himmelsinseln besetzt, kann gewiss sein, dass seine Regentschaft für Jahrhunderte nicht mehr infrage gestellt wird. Augmentoren kann man ersetzen. Salazar kann neue Kraftobjekte schmieden und an jene verteilen, die er für würdig hält.«
    Sasha beugte sich vor. Cole entging nicht, wie riesig ihre Augen im Feuerschein waren. »Wenn Salazar seine Augmentoren zum Obelisken ruft, ist sein Besitz angreifbar«, gab sie zu bedenken. »Das ist möglicherweise die Gelegenheit für uns. Wir könnten etwas Großes vollbringen.«
    Garretts großer Schnurrbart zuckte, als er die Gruppe anlächelte. »Das Jammertal«, sagte er. »Dorminias einzige Fundstelle für Magie, die daher für den Magierfürsten von großer Bedeutung ist. Normalerweise wird das Bergwerk von mindestens einem Dutzend Augmentoren bewacht. Wir werden dort einen Sabotageakt verüben.«
    »Aber die Stadt ist abgeriegelt«, widersprach Garmst. Sein Bruder nickte weise, als sei dieser Umstand allen anderen am Lagerfeuer entgangen.
    »Das lasst mal meine Sorge sein«, antwortete Garrett. Er wandte sich an Sasha. »Du führst eine kleine Gruppe zum Hafen, wo mein Kontaktmann wartet. Den genauen Treffpunkt werde ich dir noch nennen. Vicard begleitet dich. Remy, auch du wärst dort von Nutzen.«
    »Ich doch nicht«, wehrte der farblose Arzt ab. »Mir steht der Sinn nicht nach Abenteuern. Außerdem muss ich den Abend bei einem Patienten verbringen. Es ist ein Magistrat. Er wäre nicht erbaut, wenn ich nicht erscheine.«
    Garrett seufzte und drehte sich zu Brodar Kayne um, der den Apfel aufgegessen hatte und sich eine störrische Spelze aus dem Zähnen pulte. Der Händler machte ein ernstes

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