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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Kleine Volk, über Feen und Elfen … War das etwa damit gemeint? Aber das konnte doch alles gar nicht sein!
    Was sollte sie jetzt tun? Wohin sich wenden?
    Die einzige Person, der sie hierbei vertrauen konnte, schien der Pilot zu sein. Zoe würde sie rundweg für verrückt erklären, und Milt … Nein, der war nicht der Richtige.
    Kann ich überhaupt mit jemandem darüber reden? Ich glaube es ja selbst kaum, was ich gehört habe. Aber vielleicht hat Elias eine ganz vernünftige Erklärung. Ich muss es wenigstens versuchen …
    Gleich in aller Frühe würde sie sich vorsichtig an das Thema herantasten und abwarten, wie der Pilot darauf reagierte.
    Die Frage war nur: Was dann?
    Sie folgte ihren Spuren zurück zum Lager und war froh, dass es windstill war. Andernfalls hätte sie sich wahrscheinlich schon verirrt, denn ringsum sah alles gleich aus, und es gab nichts, woran sie sich orientieren könnte, um die richtige Richtung zu halten. Sehr leichtsinnig …
    Ich könnte aber rufen, so weit bin ich nicht weg. Irgendjemand würde mich schon hören und abholen. Also sollte ich mich nicht zusätzlich verrückt machen.
    Sie sah eine Düne vor sich und war sicher, dass es die letzte war und sie dahinter das Lager vorfinden würde.
    Da spürte sie etwas, einen kalten Luftzug oder … eine Bewegung, sie wusste es nicht, denn im selben Moment erhielt sie einen heftigen Schlag auf den Kopf und ging zu Boden.
    Der Schmerz explodierte in ihrem Gehirn, Blitze zuckten vor ihren Augen. Laura hielt sich den Kopf und rollte sich instinktiv herum, um weiteren Schlägen zu entgehen. Etwas packte sie von hinten, hielt sie fest, presste sie auf dem Bauch in den Sand. Etwas sehr Schweres, Kräftiges. Laura konnte sich nicht mehr rühren, ihr Gesicht war halb im rauen Sand vergraben. Sie hustete, der Schmerz in ihrem Kopf pochte noch heftiger, und sie begriff nicht, was mit ihr geschah, wusste nur, dass sie tödliche Angst hatte und hilflos ausgeliefert war.
    Ein eiskalter Hauch streifte ihr Ohr, und eine heisere, hasserfüllte, unmenschliche Stimme zischte: »Ich warne dich nur einmal, du neugierige kleine Schlampe. Hör auf, herumzuschleichen und andere zu belauschen. Hör auf, dir Gedanken über Dinge zu machen, die dich nichts angehen. Halte den Mund, und dir wird nichts geschehen. Andernfalls wirst du büßen!«
    Laura konnte nicht antworten, sie bekam kaum mehr Luft und spuckte Sand aus. Dann wusste sie nichts mehr.

    Zoes Traum wandelte sich zu blankem Horror, als sie den Flugzeugabsturz, den sie eigentlich verschlafen hatte, plötzlich wie eine rasende Achterbahnfahrt durchlebte. Umgehend zwang sie sich aufzuwachen.
    Heftig atmend, trotz der kühlen nächtlichen Wüstenluft schweißgebadet, starrte sie ins violette Dunkel.
    »Laura?«, wisperte sie. »Laura, ich hab furchtbar Angst. Du musst mich sofort beruhigen, sonst mach ich kein Auge mehr zu.«
    Keine Antwort.
    »Wie kannst du seelenruhig schlafen, verdammt noch mal?« Zoe schlug neben sich, um Laura unsanft zu wecken. Doch ihre Hand traf nur die Decke.
    Verwirrt blickte die junge Frau auf das verlassene Lager. »Was hat das jetzt wieder zu bedeuten?«, murmelte sie stirnrunzelnd. Sie stand auf, zog die Jacke an, die sie als Kopfkissen benutzt hatte, und machte sich auf die Suche nach Laura.
    Zoe sah nachts nicht besonders gut, da sie ein wenig kurzsichtig war, aber zu eitel für eine Brille oder gar Kontaktlinsen. Schon nach wenigen Schritten stolperte sie über eine Erhebung, die sie nicht wahrgenommen hatte, und fiel unelegant in den Sand.
    »Wer überfällt mich da?«, erklang eine verschlafene Stimme. Milt.
    »Ich bin’s«, murmelte Zoe. Sie setzte sich auf und klopfte den Sand ab.
    »Das ist natürlich eine angenehme Störung.« Milt richtete sich grinsend auf.
    »Bilde dir nichts ein«, unterbrach Zoe. »Ich bin auf der Suche nach Laura.«
    Schlagartig wurde er ernst. »Wieso, ist sie weg?«
    »Geistreiche Frage! Vielleicht musste sie mal raus, aber das Problem ist, dass Laura sich in ihrer eigenen Wohnung verlaufen würde. Und dann passieren ihr auch immer diese seltsamen Dinge.«
    »Dann sollten wir sie schleunigst suchen.«
    Milt stand auf und half Zoe auf die Beine. Gemeinsam streiften sie durch das Lager, doch nirgends entdeckten sie Laura. Abgesehen von Schnarch- und Atemgeräuschen war nichts zu hören. Es war zudem völlig windstill.
    »Verdammt, sie ist in die Wüste raus«, stieß Zoe hervor. »Na, der werde ich die Leviten lesen, sobald wir sie gefunden haben

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