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Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen

Titel: Schattenlord 13 – Der Dolch des Asen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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gut ausgebildete Heere der Elfen und anderer Oberflächenbewohner wären aufgehalten und aufgerieben worden. Und solange sich diese Geschöpfe, halb Tier, halb Intelligenzwesen, reproduzieren konnten, würden sie den Kampf suchen, nun, da sie Appetit bekommen hatten und wussten, dass über ihnen riesige Reiche zu erobern waren.
    Einer der Gog/Magog fiel unter den Schwerthieben seines Widersachers. Der Sieger schnappte sich an persönlichen Wertgegenständen des Schwerverletzten, was er in der Eile an sich nehmen konnte, bevor er ihm mit einem Biss in die Kehle endgültig den Garaus machte und sich dem nächsten Trainingspartner im Zweikampf stellte.
    Er blickte kurz nach oben, in ihre Loge, und Arun war es, als würde ihn der Kämpfer anlächeln. Um ihm klarzumachen, dass es auch ihm und seinesgleichen bald an den Kragen gehen würde.

11.
    Auf der Suche nach dem Feind
     
    Bathú fühlte sich in der Larve eines Menschen-Glatzkopfs wohler als in allen anderen Verkleidungen, die er jemals angenommen hatte. Es war ein seltsames Gefühl, einmal nicht irgendeinem elfischen Schönheitsideal zu huldigen, sondern einer Gestalt Charakter zu verleihen, die ganz anders war.
    Er lenkte ihr seltsames Gefährt, während Cwym ruhte. Es ging durch Wald und Land, über Gebirgspässe und durch Landschaften, in denen nichts wuchs außer winzigen Terabotcen-Schösslingen, die sich irgendwann zu flatterhaften Wesen entfalten und die benachbarten Gegenden kahl fressen würden. Doch noch war es nicht so weit, noch waren sie nicht flügge geworden. Ihre winzigen Körper raschelten in den Tragehäuten. In drei, vier Tagen war es wohl so weit.
    Cwym erwachte. Er flüsterte reflexhaft einige Worte, um sich zu vergewissern, dass zu den beiden Dieben nach wie vor eine Verbindung bestand.
    »Wir kommen ihnen näher«, sagte Bathús Begleiter. »Ich kann nicht nur Ruairidh immer deutlicher fühlen, sondern auch das Du-weißt-schon-was .«
    »Mir geht es ebenso.« Bathú gähnte. Das war auch so eine Sache, die er sich von den Menschen abgeschaut hatte. Diese seltsamen Wesen waren ansteckend. Irgendwie mochte er sie ja; aber ihre Ansichten, ihre Prüderie und ihre Begabungslosigkeit in puncto Magie waren schon etwas sonderbar.
    »Du träumst wieder mal«, mahnte ihn Cwym. »Pass besser auf Feòrag auf. Fühlst du nicht, wie nervös er ist?«
    Oh doch. Ihr ins Riesenhafte gewachsenes Transporttier zeigte Ungeduld. Es war weit weg von seinem natürlichen Umfeld, und angesichts der endlosen Weiten, die sie eben durchquerten, wollte Feòrag seinem Fluchtinstinkt folgen.
    Wie lange würden sie das Tier noch bändigen können? Wann mussten sie Ersatz dafür beschaffen, bevor es tot zusammenbrach, aufgrund eines Herzschlags oder vollkommener Auszehrung?
    Es war einerlei. Es würden sich andere Möglichkeiten finden, die Verfolgung von Ruairidh und Gloria möglichst effizient zu gestalten.
    Es wurde allmählich wärmer. Das Steppenland machte einer Steinwüste Platz, die Vegetation wich immer weiter zurück.
    »Haben wir ausreichend Wasser bei uns?«, fragte Cwym besorgt.
    »Genügend Wasser und Wein, um eine ganze Woche damit auszukommen.« Bathú verstand seinen Freund nicht. Er brauchte nur nachzuschauen und die Vorräte zu überprüfen. Aber das wollte er nicht, es wäre ihm zu viel Arbeit gewesen. Also fragte er.
    »Dort drüben«, sagte Cwym und deutete Richtung untergehende Sonne. »Siehst du die Karawane?«
    Bathú kniff die Augen zusammen. Er sah riesige Viecher, die die Gebäude einer Stadt auf ihren Rücken trugen und entlang des Kamms einer Sanddüne wanderten. Elfen oder andere Wesen wuselten hektisch zwischen den Häusern umher. Sie stritten, trennten sich voneinander, kamen wieder zusammen. Sie waren wie Mitglieder eines Ameisenstaats, in dem die Ordnung verloren gegangen war.
    »Soll ich mich umhören?«, fragte Cwym. »Soll ich einen Gesichtspfropfen ausschicken?«
    »Ja, aber mach schnell.«
    Cwym nickte. Er hustete gekünstelt, murmelte einige Worte und zog dann ein fleischfarbenes Etwas von seinem Gesicht. Es wehrte sich ein bisschen, doch als Cwym es fest drückte, stieß es ein quietschendes Geräusch aus, entfaltete sich allmählich – und wurde zu einem winzigen Gesicht mit Ohren, Augen, Mund und Nase, das auf etwa fünfzehn Zentimeter langen Beinchen saß.
    Der Freund flüsterte dem Gesichtspfropfen einige Worte zu und stellte ihn dann auf den Boden. Er scharrte mit den nackten Füßen über den Sand und eilte dann davon, vorbei

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