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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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auf, als er sich von ihr abwandte und seinem Trupp mit knappen Gesten befahl, die Gruppe zwischen sich zu nehmen. Dann gingen sie geschlossen los. Beobachtet von unzähligen Elfenaugen, verließen sie die Gasse und traten auf die Hauptstraße.
    »Brandstifter!«, schrie ein Bürger. Andere, teils bewaffnet, teils mit Wassereimern in den Händen, nahmen den Ruf auf. Sie sahen nur die von Soldaten umgebenen Menschen und zogen die falschen Schlüsse daraus.
    Der Offizier beachtete die Bürger scheinbar nicht, aber Laura sah, dass er sie aus den Augenwinkeln beobachtete. Die Feuer tobten immer noch auf der anderen Seite der Straße, und die Bewohner suchten nach Schuldigen.
    »Geht schneller«, sagte er nach einem Moment, »aber lauft nicht!«
    Auch seine Soldaten erhöhten ihre Schrittgeschwindigkeit, zwangen die Gruppe, sich ihnen anzupassen.
    Laura warf einen Blick nach hinten. Einige Echsen folgten ihnen, zeigten auf sie und sagten anderen Bescheid, die in ihre Häuser liefen und bewaffnet zurückkamen. Eine junge Echse nahm einen Stein vom Boden auf und wog ihn in der Hand. Ein paar folgten ihrem Beispiel.
    »Das wird gleich unschön«, murmelte Jack unter seiner Kapuze. Laura befürchtete, dass er recht hatte.
    Erleichtert sah sie den Kontrollpunkt vor ihnen auftauchen. Zwei Raubtiersoldaten saßen auf dem Boden und unterhielten sich. Als sie die Gruppe sahen, griffen sie nach ihren Waffen und sprangen auf.
    Die Menge wurde unruhig, sah vermutlich ihre Chance auf Rache schwinden.
    »Rückt sie raus!«, schrie jemand.
    »Ja rückt sie raus!«
    Aus einzelnen Rufen wurde ein Chor.
    »Rückt sie raus! Rückt sie raus!«
    Auf eine Geste des Offiziers gingen die Soldaten am Kontrollpunkt hinter ihren Barrikaden in Deckung. Laura sah, wie sie ihre Armbrüste spannten.
    Ein Stein schlug neben ihr auf dem Boden ein. Der Offizier fuhr herum. Ein zweiter Stein schoss nur eine Handbreit an seinem Kopf vorbei.
    »Laufschritt!«, schrie er.
    Die Menge heulte wütend auf, wurde in Lauras Vorstellung zu einem wilden Tier, das sich ihnen entgegen nach vorn warf. Sie rannten los, Soldaten wie Menschen. Von einem Laufschritt konnte keine Rede sein, sie rannten um ihr Leben.
    Die Soldaten hinter ihren Barrikaden hoben die Armbrüste, ließen sie aber wieder sinken.
    »Sie haben kein Schussfeld«, sagte Jack mitten im Lauf. »Wir verdecken ihre Ziele.«
    »Und was heißt das?«, keuchte Karys.
    »Dass wir schneller laufen müssen, als ihre Steine fliegen.«
    Einer der Soldaten stürzte, als ein Stein ihn im Rücken traf. Ein anderer wollte stehen bleiben, um ihm zu helfen, aber der Offizier schrie ihn an: »Weiter!«
    Ohne zu zögern, ließen die anderen ihren Kameraden liegen.
    Endlich erreichten sie den Kontrollpunkt. Einer der Soldaten sprang hinter den Barrikaden auf und hob den Schlagbaum. Die Menschen rannten darunter hindurch, angeführt von dem Offizier, der einen Befehl schrie, den Laura nicht verstand. Die Soldaten, die sie begleitet hatten, fuhren herum, warfen sich mit einer geschmeidigen Bewegung, die aussah, als wäre sie hundertfach geübt worden, hinter die Barrikaden. Nur wenige Lidschläge später schossen der Menge Armbrustbolzen entgegen. Fast ein Dutzend Echsen fielen bei der ersten Salve.
    Die Vorwärtsbewegung der Menge geriet ins Stocken. Die Soldaten hinter den Barrikaden spannten ihre Armbrüste. Auf Laura erweckten sie den Eindruck, als wären sie es gewohnt, auf ihre Artgenossen zu schießen.
    »Die Siedlung ist ein Pulverfass«, sagte Jack. Er schien das Gleiche zu sehen wie Laura.
    Der Offizier warf einen weiteren Blick zurück, dann verringerte er das Tempo. »Die Menge wird uns nicht folgen.«
    Die Gruppe wurde langsamer. Einige, vor allem die Älteren, keuchten bereits. Agnes wurde von Milt und Finn gestützt. Seit dem Tod ihres Mannes hatte sie jegliche Energie verloren.
    Sie gingen einen langsam ansteigenden Weg empor. Rechts und links von ihnen standen große, mit Felsbrocken beladene Wagen, die sich im Notfall zu Barrikaden zusammenschieben ließen. Die Herrscher dieses Landes schienen nicht sehr beliebt zu sein, wenn sie auf solche Vorsichtsmaßnahmen zurückgreifen mussten. Das alles wurde immer merkwürdiger. Nun gut - sie waren Vampire.
    Mit jedem Schritt näherten sie sich dem Palasttor. Die Wachen, die auf den Mauern standen, beobachteten sie mit angelegten Armbrüsten. Ohne den Offizier wären die Menschen schon längst erschossen wurden, das war Laura klar.
    Das Tor war mindestens sechs

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