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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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stutzte und fragte sich kurz, ob die beiden Männer ihn die Spuren vielleicht sogar absichtlich hatten finden lassen. Überrascht hätte es ihn nicht.
    Andreas zog seinen Kompass hervor. »Süden«, sagte er. »Der Weg führt uns weitab vom Ziel.«
    »Aber er führt zu Zoe.« Laura verschränkte die Arme vor der Brust. Sie würde nicht aufgeben, das sah Jack ihr an. Bevor sie ohne ihre Freundin weiterzog, würde sie ihr allein folgen.
    Er seufzte leise. »Wir lassen niemanden zurück, nicht wahr?«
    Milt nickte, dann Finn, Luca und schließlich alle anderen. Selbst Rimmzahn hatte nicht mehr dazu zu sagen.
    Andreas klappte den Kompass zu. »Wir lassen niemanden zurück.«
    Gemeinsam gingen sie los.

9
    Der Wächter
    im Wald
     
    E s überraschte Laura immer wieder, wie schnell sich das Klima in dieser Welt änderte. Kaum hatten sie den Wald hinter sich gelassen, wurde die Luft drückend und feucht. Aus Nadelbäumen wurden riesige Farne, vier, fünf Meter hoch, und Sträucher mit breiten grünen Blättern. Vögel pfiffen und sangen, Libellen tanzten über farbenprächtigen Blüten. Luca entdeckte sogar einen Affen zwischen den Farnen und redete die nächste halbe Stunde von nichts anderem mehr.
    Gegen Abend, als die Sonne über dem Urwald unterging, verloren sie die Spuren. Jack schlug vor, die Nacht unter einigen großen Farnen zu verbringen, während Milt und Finn abseits des Weges nach Essbarem suchten. Sie fanden einige große, gelbgrüne Früchte, die Laura an Melonen erinnerten. Trotz Rimmzahns Warnungen aßen alle davon. Sie schmeckten ein wenig nach Bananen und erwiesen sich als erfreulich sättigend.
    »Wir teilen Wachen ein«, sagte Jack schließlich. »Andreas und ich nehmen die erste, Rimmzahn und Karys die zweite, Finn und Milt die dritte.«
    »Ich kann auch eine übernehmen«, sagte Franz. Lang ausgestreckt lag er auf einer Decke, seinen Rucksack neben sich. Agnes lehnte an einem Farn und kratzte die letzten Reste aus ihrer Frucht.
    »Ein anderes Mal.« Jack wandte den Blick ab, bevor Franz widersprechen konnte. »Bei Sonnenaufgang gehen wir weiter.«
    Rimmzahn räusperte sich. »Ich glaube nicht, dass ich eine der Wachen übernehmen sollte.«
    »Wieso?«, fragte Finn. »Hältst du das für eine Verschwendung deines Intellekts?«
    Laura unterdrückte ein Grinsen. Seit Finn und die anderen zur Gruppe zurückgekehrt waren, duzte er den Schweizer, was dem offensichtlich nicht passte. Trotzdem verbat er sich das nicht. Wahrscheinlich ahnte er, wie lächerlich er sich damit gemacht hätte.
    »Nein«, sagte Rimmzahn. Er fuhr sich durch sein graues Haar. »Oder ja. Ja, doch, es wäre eine Verschwendung, weil Schlafentzug die Denkprozesse behindert. Und ich nehme an, dass niemand von Ihnen das in meinem Fall möchte, wenn man bedenkt, dass es mein Plan war, der einige von uns aus der Blase befreit hat.«
    Ein Seufzen ging durch die Gruppe. Rimmzahn gelang es, jedes Thema so zu drehen, dass er auf seine Leistung hinweisen konnte.
    »Sie sagen also«, begann Jack, »dass jemand Dümmeres Ihre Wache übernehmen sollte.«
    »Ja, das wäre gut.« Rimmzahn hatte noch nicht einmal den Anstand, eine andere Formulierung vorzuschlagen.
    »Wer fühlt sich dazu berufen?«
    Laura sah sich um, aber niemand meldete sich auf Jacks Frage. Einige Männer wirkten verärgert, die meisten jedoch belustigt. Schließlich hob Franz die Schultern. »Ich habe gesagt, dass ich es mache. Ist mir egal, ob ihr mich für blöd haltet.«
    »Nein, ich mache es.« Laura stand auf. Franz wirkte so erschöpft, dass sie ihm den Schlafentzug nicht zumuten wollte. »Es gibt keinen Grund, nur Männer zur Wache einzuteilen.«
    »Ich will aber nicht mit einer Frau Wache stehen.« Karys verschränkte die Arme vor der Brust und streckte das Kinn vor. »Die sind unzuverlässig.«
    Laura holte Luft, doch bevor sie etwas sagen konnte, sprang Jack auf und warf eine der Früchte gegen den Baum, unter dem Karys saß. Sie zerplatzte Fruchtfleisch regnete auf den Franzosen herab, der erschrocken zur Seite kroch.
    »Verdammt noch mal!«, schrie Jack. »Könnt ihr mal endlich mit dieser Scheiße aufhören? Die Wachen werden so eingeteilt, wie ich gesagt habe, verstanden? Keine Ausnahmen, keine Widerworte. Rimmzahn und Karys übernehmen die zweite Wache und damit Schluss.«
    Er warf einen Blick in die Runde, als erwarte er eine Reaktion, aber als niemand etwas sagte, wandte er sich ab und verschwand zwischen den Farnen.
    »Lass ihn gehen.« Milt hielt Laura auf, als

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