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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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klargemacht hast, dass man nicht jedes Geheimnis lüften muss.«
    »Schließt das auch die Elfen ein?« Er sprach leise.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, definitiv nicht.«
    »Hätte mich auch gewundert.« Milt ging langsam zu der Stelle, an der Finn und Gina saßen. »Willst du noch Fleisch?«
    »Nein.« Laura spürte Ekel in sich aufsteigen. »Lieber nicht. Wer weiß, wonach es jetzt schmecken würde?«
    Milt lachte. »Guter Punkt. Komm, Finn und ich bringen dich schon auf andere Gedanken.«
    Das stimmte. Den Rest des Abends redeten und lachten sie, bis ihnen allen die Augen zufielen und das Feuer langsam herunterbrannte. Es war der schönste Abend, den Laura seit dem Absturz erlebt hatte, und er endete damit, dass sie sich keinen Meter von Milt entfernt in ihre Decke einwickelte.
    Er drehte ihr den Rücken zu, aber dass er noch wach war, hörte sie an seinen flachen Atemzügen. Laura stellte sich vor, wie schön es sein würde, sich an ihn zu kuscheln und gemeinsam unter eine Decke zu kriechen, doch dann stieß sie den Gedanken von sich. Er gehörte zur alten Laura, nicht zur neuen.
    Sie schloss die Augen und drehte sich von Milt weg. Irgendwann schlief sie ein.
    Am nächsten Morgen zogen sie weiter, dem Palast Morgenröte entgegen.

8
     
    Spurensuche
     
    D er Aufstieg kostete sie fast den ganzen Morgen.
    Auf dem steilen, engen Weg konnten sie nur hintereinandergehen. Gerade den Älteren fiel der Aufstieg schwer. Jack behielt vor allem Franz und Agnes im Auge. Der Österreicher hatte anfangs darauf bestanden, seinen Rucksack selbst zu tragen, änderte seine Meinung jedoch schon nach den ersten Metern und nahm Jacks Angebot an.
    Seitdem fragte der Sky Marshal sich, was Franz darin transportierte. Wäsche war es jedenfalls nicht, dafür war der Rucksack viel zu schwer. Er hätte sich hinter einen der Felsen schleichen und nachsehen können, doch er wollte das Vertrauen des Österreichers nicht missbrauchen. Was immer es war, er verheimlichte es sogar vor seiner Frau.
    Am späten Vormittag, die Sonne stand bereits hoch, ließen sie die Schlucht endlich hinter sich. Stille senkte sich über die Gruppe; sie alle blieben stehen und warfen einen Blick zurück auf die Landschaft, die das Feuer erschaffen hatte. Es war eine schwarze, qualmende Ebene, die sich bis zum Horizont erstreckte; kein Baum, kein Strauch und kein Grashalm hatte die Flammen überlebt. Und doch kreisten bereits die ersten Vögel auf der Suche nach Nahrung über der ausgestorben wirkenden Savanne. Das Leben ging weiter.
    Sie rasteten unter einem Baum und aßen den Rest des gegrillten Fleischs. Jack bedauerte, dass sie nicht mehr davon mitnehmen konnten. Sie hatten aber keine Möglichkeit, es haltbar zu machen, und in der Hitze würde es bereits in wenigen Stunden schlecht werden.
    Wir haben einmal Glück gehabt, wir werden wieder Glück haben, dachte Jack. Er schluckte den letzten Bissen hinunter und genoss den kaninchenartigen Nachgeschmack noch einen Moment lang. Niemand wird verhungern, solange ich lebe.
    Er hatte ein übersteigertes Verantwortungsgefühl, das hatte jeder Charaktertest, den er absolviert hatte, ergeben. In seinem Beruf war das von Vorteil, doch in dieser fremden Welt, in der sich fast alles seinem Wissen und seiner Kontrolle entzog, musste er sehr genau einschätzen, was er tun konnte und was nicht. Sonst machte er sich kaputt und schadete der Gruppe.
    Dazu gehörte auch, dass er manche Dinge einfach laufen lassen musste, zum Beispiel Luca, der nach dem Aufbruch vor ihnen die Landschaft erkundete, als wäre er auf einem Abenteuerspielplatz und nicht mitten in der Wildnis. Solange sein Vater nichts sagte, würde auch Jack schweigen.
    Der Boden war felsiger auf dieser Seite der Schlucht und fester, das Gras niedriger. Der Wind wehte immer noch aus Westen, doch nun brachte er die Kühle des Gebirges mit sich und nicht mehr die Hitze des Feuers. Nach einer Weile sah Jack die ersten Baumgruppen zwischen den Felsen und dem Gras. Immer dichter standen sie beisammen, bis sie zum Wald wurden.
    »Hier sieht es aus wie in Südfrankreich«, hörte Jack Karys sagen. »Wenn wir jetzt noch eine Küste hätten, würde ich mich wie zu Hause fühlen.«
    Der Weg führte durch den Wald weiter in Richtung Osten. Kiefernnadeln und kleine Zweige bedeckten den Boden, dämpften die Schritte der Gruppe. Die Stimmung war gut, die Menschen redeten miteinander und schlenderten an den Bäumen entlang wie bei einem Ausflug.
    Jack drehte sich zu Franz und

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