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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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innehalten. Er zuckte zusammen, als ein Untoter zwischen den Hütten hervorwankte.
    »Vielleicht sollten wir die Aufzählung später fortsetzen«, sagte Karys.
    Rimmzahn nickte und drehte sich um. Gemeinsam liefen sie den Weg zurück, den sie gekommen waren. Reggie hatte sich mit einem Speer bewaffnet, den er wohl in einer der Hütten gefunden hatte. Eine andere Waffe besaßen sie nicht. Rimmzahn wünschte, Jack wäre mit seiner Pistole bei ihnen gewesen, doch sie sahen weder ihn noch einen anderen aus ihrer Gruppe.
    Die Untoten schienen sich überwiegend auf den unteren Ebenen aufzuhalten. Rimmzahn hörte ihre schlurfenden Schritte und sah diffuse Schatten, wenn er über eines der Geländer blickte, mit denen manche der Stege gesichert waren. Vor ihnen teilte sich der Weg. Eine Planke führte nach unten, eine andere geradeaus zu weiteren, recht neu aussehenden Hütten, die man einfach so auf die Dächer der alten genagelt hatte. Einige waren noch nicht fertig. Was auch immer in der Siedlung geschehen war, es musste die Einwohner überrascht haben.
    Rimmzahn drehte den Kopf, sah zurück in die Dunkelheit, konnte den Untoten aber nirgends entdecken.
    »Wir bleiben oben«, sagte er auf Karys' unausgesprochene Frage. »Ich habe den Eindruck, dass unsere Gegner sich am liebsten ebenerdig bewegen.«
    Emma legte die Hände auf das Geländer. »Was ist mit dem Hafen?«, fragte sie. »Wir könnten ein Boot nehmen und auf den See hinausrudern.«
    Das war eine überraschend gute Idee, kam aber leider zu spät. »Wir würden es nie bis zum Hafen schaffen. Da unten ist alles voller Untoter.«
    Niemand widersprach.
    Rimmzahn ging als Erster den oberen Weg entlang. Vor einer Hütte, die nur aus ein paar Balken und einer halb fertigen Rückwand bestand, blieb er stehen. Bretter lagen im Inneren auf dem Boden, daneben sah er Werkzeug - einen Hammer, eine Säge, Nägel. Alles war halb verrostet, die Bretter eingewoben von Spinnennetzen, doch auf Rimmzahn machte es einen verwertbaren Eindruck.
    Auch die anderen blieben stehen. »Drittens«, setzte er wieder an. »Sie können nicht klettern.«
    Reggie verstand sofort, worauf er hinauswollte. Er reichte Emma seinen Speer und sammelte das Werkzeug vom Boden auf. Die Säge prüfte er kurz mit dem Finger.
    »Wird reichen«, sagte er dann.
    Karys und Rimmzahn entfernten die Spinnweben und klemmten sich ein paar der Bretter unter den Arm. Als sie die Hütte verließen, sahen sie, dass der Untote sie doch noch verfolgte. Er war näher gekommen, wankte mit unsteten Schritten auf sie zu.
    Reggie stellte das Werkzeug ab und ließ sich von Emma den Speer geben. »Es ist nur einer«, sagte er. »Und wir brauchen Zeit.«
    Bevor Rimmzahn reagieren konnte, lief Reggie los. Noch während des Laufs drehte er den Speer, dann rammte er dem Untoten das stumpfe Ende in die Brust. Es war ein alter Mann mit einem grauen Vollbart und aufgeplatzter, schwarz verfaulter Haut. Er taumelte gegen das Geländer, ruderte mit den Armen und fauchte.
    Reggie setzte nach und drückte ihm das stumpfe Ende des Speers unter das Kinn, bis der Untote das Oleichgewicht verlor und über das Geländer in die Tiefe stürzte. Mit einem lauten Knall schlug er auf. Nur einer seiner Schuhe blieb auf dem Steg zurück.
    Rimmzahn sah nach unten. Einige Untote schlurften auf den alten Mann zu, der sich zwischen zertrümmerten Brettern langsam aufsetzte. Einen Moment lang betrachteten sie ihn, als versuchten sie zu ergründen, wo er herkam, dann hob der Erste den Kopf. Rimmzahn wich zurück.
    Sie sind nicht so dumm, wie wir glauben, dachte er besorgt.
    Reggie wischte den Speer an seiner Hose ab und kehrte zurück zu den anderen. »Jetzt können wir uns in Ruhe verschanzen.«
    Sie gingen weiter, bis sie schließlich die letzte Hütte in der Reihe erreichten. Hinter ihr endete der Weg im Nichts.
    Reggie legte sich am Rand der Planken flach auf den Boden und sah nach, was sich darunter verbarg. »Das sitzt alles ziemlich fest«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass wir uns Sorgen wegen der Stabilität machen müssen.«
    Karys sah ihn zweifelnd an. »Und wer hat Sie zum Experten für solche Dinge ernannt?«
    Reggie hob die Schultern. »Die Universität. Ich bin Architekt.«
    Emma wandte sich ab, aber Rimmzahn sah trotzdem, dass sie grinste. Er konnte es ihr nicht übel nehmen. Sosehr er Karys' Gegenwart schätzte, manchmal erlaubte er es seinen Vorurteilen, Gewalt über ihn zu bekommen. Das war ein Zeichen für einen kleinen Geist.
    Er stellte

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