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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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konnte es noch nicht im Wasser liegen.
    »Wir haben auch eins!«, rief Felix, als Finn wieder auf den Pier stieg. »Wer fährt noch bei dir mit?«
    Finn dachte kurz nach. »Simon.«
    »Dann komme ich auch mit.« Gina löste sich aus der anderen Gruppe, aber Finn schüttelte rasch den Kopf »Nein, das sind zu viele. Du bleibst bei den Müllers.«
    Sie wirkte enttäuscht, widersprach ihm aber zu seiner Erleichterung nicht.
    Die Untoten kamen immer näher. Einige hatten den Pier bereits erreicht. Simon schien die Gefahr zu erkennen, denn er nahm seine Tasche und rannte Finn entgegen. »Du zuerst!«, rief er.
    »Nein, Engländer vor Ire. So habt ihr das doch gern.« Er lachte, nahm seine Blicke aber nicht von den Untoten. Das Geräusch ihrer schlurfenden Schritte und ihre abgehackten, unkontrollierten Bewegungen jagten ihm einen Schauer über den Rücken.
    Simon warf seine Tasche ins Boot und kletterte nach unten. »Komm schon«, sagte er dann. »Wir müssen weg.«
    Finn zog sein Messer aus der Hosentasche, klappte es auf und fing an, das Seil durchzuschneiden, mit dem das Boot am Pier vertäut war. Der Hanf war fester, als er erwartet hatte. Nur langsam trennten sich die Stränge voneinander.
    Wieso habe ich das nicht gesehen?, dachte er. Sein Blick zuckte zwischen den Zombies und dem zweiten Boot hin und her. Gina war bereits vom Pier verschwunden, ebenso Sandra und Angela. Luca kletterte gerade hinunter - und Felix hatte die gleichen Probleme wie Finn. Über das Seil gebeugt stand er da, schnitt und riss an den Hanfsträngen.
    Von den rund zwanzig Untoten, die ihnen entgegenkamen, standen vier bereits auf dem Pier. Es waren die Schnellsten unter ihnen und, wie Finn vermutete, auch die Stärksten.
    Mit einem knirschenden Geräusch riss das Seil. Finn atmete tief durch, sah dann aber noch einmal zurück zu Felix, der sich immer noch über das Seil beugte.
    »Kommst du klar?«
    »Ja, hilf den anderen.«
    Er meinte es ernst, aber Finn hörte die Angst in seiner Stimme.
    Verdammt, dachte er. Einen Moment zögerte er, dann warf er die Seilreste ins Boot. »Rudert um den Pier. Lasst mich nicht aus den Augen.«
    »Was?« Simon wollte aufstehen.
    Agnes zog ihn zurück auf die schmale Holzbank. »Sie haben gehört, was er gesagt hat. Wir müssen rudern.«
    Mehr bekam Finn nicht mit. Rund zehn Schritte lagen zwischen ihm und Felix, also ungefähr zwölf zwischen den Untoten und Felix.
    »Komm, ich helf dir«, sagte Finn, als er ihn erreichte.
    Der Deutsche sah auf. Schweiß lief ihm von der Stirn in die Augen. Er blinzelte. »Bring dich in Sicherheit, ich schaff das.«
    »Quatsch!« Finn zog an dem Seil. Gerade mal zur Hälfte hatte Felix es durchgeschnitten. Zu zweit arbeiteten sie am Rest, einer von unten, der andere von oben. Immer wieder sah Finn auf. Die Untoten waren so nahe, dass er sie trotz des Windes riechen konnte. Vier Schritte noch, drei...
    Er klappte das Messer zu. »Mach du den Rest.«
    »Was?«
    Finn beachtete ihn nicht. Stattdessen lief er zur anderen Seite des Piers, parallel zu den Untoten, und breitete die Arme aus, als wolle er fliegen.
    »Hey, Hackfressen!«, rief er. »Kommt her!«
    Der vorderste Untote drehte den Kopf. Finn pfiff laut und zeigte auf ihn. »Mann, du bist so hässlich, dass die Vögel bei deinem Anblick tot vom Himmel fallen. Kein Wunder, dass du nur nachts rausgehst. Tags würdest du mit Greenpeace Stress kriegen.«
    Er sagte, was ihm gerade einfiel, egal, ob der Untote es verstehen konnte. Dabei lachte er und zeigte auf ihn, verhöhnte ihn mit Worten, bis das zerstörte, tote Gesicht sich plötzlich verzog und der Körper sich ihm mit einem Ruck zuwandte. So nahe war er dabei Felix gekommen, dass der Untote ihn mit seinem Umhang streifte.
    Die anderen folgten ihm, wie Finn erhofft hatte. Er ging in die Knie, hob Seilreste und Bretter auf und bewarf sie damit. Die Untoten duckten sich nicht einmal, auch nicht, als einen von ihnen ein Brett mitten ins Gesicht traf. Finn zog sie förmlich hinter sich her der zweiten, langsameren Gruppe entgegen. Die Untoten streckten die Arme nach ihm aus; zwei von ihnen stöhnten vor Wut.
    Niemand wird gern ausgelacht, dachte Finn. Lebend oder tot.
    »Fertig!«, rief Felix. »Hau ab!«
    Er selbst kletterte bereits vom Pier hinunter ins Boot, keine zehn Schritte von der zweiten, größeren Gruppe entfernt. Finn sah sich um. Sein Boot musste sich unter dem Pier befinden, denn er sah es auf beiden Seiten nicht. Die Untoten kamen immer näher. Die Gruppen

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