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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Felix.
    »Nein. Es klingt nach meiner Heimat ...«
    »Ja, Sir.«
    Fokkes Interesse war offensichtlich geweckt. Ein kleine Erinnerung an seine Heimat, an glücklichere Zeiten, als er noch ein lebender Kapitän gewesen war und ein Schiff auf dem Meer kommandiert hatte?
    »Also schön!«, lenkte er ein. »Wir spielen.« Er deutete auf Laura. »Du wirst mein Gegner sein.«
    »Unmöglich!«, entsprang es ihr prompt. »Das habe ich noch nie gespielt!«
    »Nun, dann hast du zwei Stunden Zeit, es zu lernen, Kind. Ich erwarte dich in meiner Kabine.«
    Damit drehte der Kapitän des Fliegenden Holländers sich um und kehrte dröhnenden Schrittes in seine Kajüte zurück.

18
    Das Spiel
    des Lebens
     
    S eid ihr völlig wahnsinnig geworden?« Laura war außer sich. »Wie könnt ihr nur! Jetzt ist alles verloren! Ich kann das nicht!«
    Kramp lachte höhnisch.
    »Gibt es hier einen Raum, in dem wir uns ungestört vorbereiten können?«, fragte Felix ihn.
    »Ich zeige euch einen«, erklärte der Steuermann sich mit einem versteckten Kichern bereit.
    Die Tür war kaum geschlossen, als alle durcheinanderredeten - bis auf die beiden Kinder.
    »Sandra, Luca, seid bitte geduldig«, sagte ihr Vater zu ihnen. »Ich muss jetzt Laura helfen.« Er wandte sich ihr zu. »Wir haben zwei Stunden. Das genügt, um das Spiel in dein Kurzzeitgedächtnis zu pressen.«
    »Sag mal, Felix ...«, setzte Finn an.
    Felix hob die Hände. »Ich erkläre es euch ja.«

    Es gab eine Zeit, da war Felix noch kein IT-Langweiler in einer Versicherung gewesen, sondern ein aufstrebender junger Programmierer. Er hatte an der Uni von einer Karriere als Spieleentwickler geträumt. In den Semesterferien hatte er sich um einen Job beworben - und einen Auftrag erhalten. Nämlich das Weltmeisterspiel von 1935, die besagte »Perle von Zandvoort« in einen Schachcomputer zu programmieren. Damals gewann der Herausforderer Max Euwe überraschend gegen den amtierenden Weitester Alexander Aljechin in nur 47 Zügen.
    Der Schachcomputer hatte Felix damals beinahe in den Wahnsinn getrieben, deswegen erinnerte er sich an jeden einzelnen Zug.
    »Und die lernst du jetzt alle auswendig, das geht ganz einfach«, sagte Felix zum Schluss.
    »Unmöglich«, widersprach Laura. »Nicht in zwei Stunden, nicht heute, nicht morgen, sondern nie. Ich habe mit Schach noch nie was am Hut gehabt. Mit World of Warcraft kannst du mir kommen, aber nicht mit diesem Kram.«
    »Ich frage mich vor allem, wenn Fokke einen anderen Zug unternimmt, was Laura dann machen soll«, fügte Jack an.
    »Vertrau mir, Laura, du schaffst es«, sagte Felix. »Konzentriere dich nur darauf, was ich dir sage.«
    »Kann sich nicht einer der Elfen als mich verkleiden?«
    »Die durchschauen unsere Larven, Laura.«
    »Und was ist mit einem Gedächtniszauber?«
    »Wir sind hier machtlos«, mussten die Elfen beschämt einräumen.
    »Ich werde dir helfen«, sagte Milt plötzlich. »Wenn ich Kontakt zu den Obeah-Geistern aufnehme, können sie dich anleiten.«
    »Dann beeilt euch mal.« Laura schlotterte am ganzen Leib. »Das ist ja alles ein schöner Mist.«

    Milt hatte wegen der Elfen ein wenig Sorge, ob sein Obeah-Zauber ebenfalls nicht auf dem Schiff funktionierte, doch sie war unbegründet.
    »Das ist eben Menschenmagie«, sagte er betont munter und konzentrierte sich, während Felix begann, Laura die einzelnen Züge einzutrichtern.
    1. d2-d4 - e7-e6
    2. c2-c4 - f7-f5
    Und so weiter ...
    »Das schaff ich nie«, stieß Laura unter Tränen hervor.
    »Noch mal«, sagte Felix unbeirrt. »Bei welchem Zug drohte Schwarz in den Vorteil zu kommen und warum?«
    »Im sechzehnten, durch Bauerntausch?«, fragte Laura.
    »Na also!«
    »Aber ich verstehe es nicht.«
    »Egal. Lern es einfach.«
    »Ich kann nicht! Das hier war nur Zufall!«
    »War es nicht«, sagte Milt dazwischen. »Die Geister sind bei dir, Laura.«
    »Aber warum? Was kostet mich das?« Sie heulte los.
    »Es sind gute Geister, und ich habe sie gebeten. Sie wissen, dass ich ... dich gern habe und dass wir die Kinder retten wollen. Das genügt ihnen.«
    »Hört auf zu turteln«, mahnte Felix. »Nenn mir den zwanzigsten Zug.«
    »Sc2-e3 Le7-f6«, sagte sie wie aus der Pistole geschossen, hielt sich die Hand vor den Mund, sah mit großen Augen zu Milt. »Wow!«
    Da, endlich, setzte sie ihre volle Konzentration ein, und dank der Geister konnten sie auch noch die Alternativen durchgehen. Und das alles, ohne das Spiel auch nur gesehen zu haben.
    Jack bezeichnete Felix als völlig

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