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Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers

Titel: Schattenlord 4 - Der Fluch des Seelenfängers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Füßen spüren, aber nicht mehr sehen, ebenso wenig den Rest des Schiffes.
    Dicker Nebel wallte hier, aus dem konturhaft Geister wehten, gerade noch erkennbar, die Laura den Weg versperrten.
    »Ich ... ich habe einen Handel geschlossen«, stotterte Laura.
    »Der gilt nicht für uns.« Eine Stimme wie ein Eiswind, der Laura eine Gänsehaut verursachte. »Wir sind Bestandteil des Schiffes ... ja, das Schiff selbst, und wir werden weder dich noch die Deinen gehen lassen. Wir werden euch als neue Gefährten zu uns holen. Weißt du denn nicht, warum das Schiff Seelenfänger heißt?«
    »Ihr seid Seelen ...«, wisperte sie.
    »Wir sind alle Seelen.«
    Eine Gestalt schälte sich aus dem Nebel, und Lauras Herz krampfte sich zusammen. Untersetzt, noch eine Andeutung schütterer grauer Haare, noch ein Hauch von Blau in den Augen.
    »Elias Fisher«, stieß sie hervor, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Der Fliegende Holländer hatte ihn eingesammelt, ihn und alle anderen! Sie erkannte auch Wolf und noch viele weitere, die gestorben waren und sich aufgelöst hatten. Hierher kamen sie, wurden gefangen und verdorben. Ja, verdorben, diese Seelen waren trüb und dunkel.
    Der Pilot war nicht mehr er selbst, seine Geistergestalt war finster, kalt und drohend.
    »Erinnern Sie sich noch an unsere Unterhaltungen?«, fragte sie zitternd. Das war schlimmer als alles. Nun verstand sie, weshalb die Obeah-Geister Fokke nicht duldeten. Er enthielt diesen Seelen den Frieden vor, verurteilte sie zu ewiger Fron!
    »Ich brauche mich nicht zu erinnern«, antwortete Fisher kalt. »Es gibt nur noch ein Ziel. Seelen, so viele wie möglich, denn sie werden alle gebraucht für den heraufziehenden Krieg.«
    »Um das Schiff und seinen Kapitän zu füttern«, stieß Laura hervor und kämpfte gegen den Brechreiz an.
    Große Kälte umfing sie, die aber nicht mehr von den Geistern und dem Nebel allein ausging. Diese Kälte war anders, und sie kam ihr inzwischen leider allzu vertraut vor.
    Der Schattenlord war hier.
    »Nein«, stammelte sie. »Elias Fisher, hören Sie mich an! Das ist Ihr Name, und Sie haben mir von Ihrer Familie erzählt und Ihrem ersten Enkelkind! Sie wollten in den Ruhestand gehen, um mehr Zeit für sie zu haben und ...«
    Der Geist zögerte, doch dann wehte ein eisiger Wind durch seine Gestalt, löste sie kurz auf und verfestigte sie dann wieder, in einem einzigen schaurigen, hörbaren Atemzug.
    »Schnell!«, rief Nidi. »Wirf den Goldschmuck, auf ihn und die anderen!«
    »Aber wenn ich ihn ...«
    »Er ist tot! Und seine geschundene Seele ist verdorben; den Mann, den du kanntest, gibt es nicht mehr, der hat sich aufgelöst. Tu es, Laura, sonst sind wir beide verloren und alle deine Freunde ... und die Kinder!«
    Laura nahm Schwung und schleuderte den heranrückenden Geistern das Gold entgegen.
    Ein Blitz, ein Knall, ein ferner Aufschrei ...
    ... und Laura stand im klaren Licht auf dem Deck.
    Dort standen ihre Freunde, dort war aber auch die Mannschaft und hielt sie mit gezückten Waffen in Schach. Barend Fokke war nirgends zu sehen, aber Kramp kam nun auf sie zu.
    »Darauf habe ich lange gewartet«, sagte Nidi und kletterte auf Lauras erhobene Hand hinunter. Dort plusterte er sich auf doppelte Größe auf und stieß derart schrille Schreie aus, dass Laura das Gefühl hatte, ihr Gehör würde platzen. Für die Mannschaft musste es aber noch schlimmer sein, denn die Matrosen griffen sich schreiend an die Ohren und ergriffen die Flucht.
    Lediglich Kramp blieb stehen, zögerte aber deutlich.
    »Sag's ihm«, forderte Nidi Laura auf.
    Sie stieß den angehaltenen Atem aus und ging forsch auf den Steuermann zu.
    »Ich habe die Partie gewonnen!«, sagte sie laut und deutlich. »Und obwohl Barend Fokke seine Seelen auf mich gehetzt hat, um uns alle zu töten, bestehe ich auf der Abmachung. Der Handel gilt! Wir sind quitt!«
    »Das ist noch nicht das Ende«, versetzte Kramp grollend, doch er gab das Zeichen, einen Korb hochzuziehen. »Also gut, geht! Aber die Seelen werden dafür büßen müssen, und er wird sich an dir rächen.«
    »Er soll sich hinten anstellen«, gab Laura zurück. »Und nicht ich habe betrogen, sondern er.«
    »Hast du doch, denn dieses Spiel ging nicht mit rechten Dingen zu. Niemand kann ihn besiegen.«
    »Dann bin ich eben Niemand«, frohlockte Laura, die gerade in einen euphorischen Rausch geriet, »und jetzt fahre ich nach Ithaka zurück.«
    Die anderen schlossen sie begeistert in die Arme, klopften sich gegenseitig

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