Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz

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irgendwie spiele ich dabei eine Rolle.« Sie rieb sich den Nasenrücken, der auf einmal juckte.
    »Also doch!«, rief Alberich und schlug die Hände zusammen. »Nun hast du es eingestanden, dass etwas mit dir nicht stimmt. Du bist kein gewöhnlicher Mensch.«
    »Außer, es ist tatsächlich ein Hirngespinst, wie du sagst«, warf Nidi ein, wohl um seine Freundin zu verteidigen. »Bisher haben wir keine Beweise für seine Existenz.«
    »Dann finden wir es doch heraus«, sagte Alberich mit einem unterschwelligen Knurren in der Stimme. Seine Hand schoss vor und packte den Schrazel.

    »Zu mir, meine Tapferen!« Vedas Stimme schallte weit. »Nun holen wir sie uns!«
    Sie kreiste über dem Hof, ungeachtet der Steine, die auf sie geschleudert wurden. Der Titanendactyle hatte bereits drei der Geräte samt den Trollen vernichtet, doch es waren zwei übrig, die weiterhin ihr Werk verrichteten - allerdings auch zum eigenen Schaden. Nicht nur die gegen die Mauern anstürmenden Rebellen wurden dabei getroffen, sondern auch das Dorf. Aber das war Alberich offenbar gleichgültig.
    Die Amazone versammelte die gesamte fliegende Truppe, formierte sie zum Angriff und stieß dann auf den Hof hinab, während draußen die übrigen drei Anführer mit ihren Rebellensoldaten den Ansturm wagten.
    »Jetzt geht es ums Ganze«, murmelte Veda.
    Ein Hagel aus Pfeilen und Speeren empfing sie. Einige Vögel schrien auf und sackten weg, mitsamt ihren Reitern, die mit in den Tod stürzten. Die meisten konnten ausweichen.
    Veda gab ein Zeichen nach hinten. »Los, nun seid ihr dran!«
    Zwei Dutzend Harpyien scherten aus dem Verband aus und rasten über die Anführerin hinweg, um sich in gerader Linie auf die Palastverteidiger auf den Zinnen zu stürzen. Ihre faltigen Brüste baumelten im Wind, ihre Altweiberfratzen waren von Hass verzerrt, sie bleckten ihre spitzen Zähne und stießen markerschütternd schrille Schreie aus. Die handspannenlangen Klauen ihrer kräftigen Vogelbeine waren weit vorgereckt. Mit ihren relativ kurzen, gebogenen Flügeln konnten sie halsbrecherisch manövrieren; sie drehten sich blitzartig im Flug und steuerten einen anderen Kurs an, legten sich kurzzeitig sogar auf den Rücken, bevor sie auf Sturzflug gingen.
    Schon schrien die ersten Soldaten auf, als die messerscharfen Krallen in Gesichter, Schultern oder Brust geschlagen wurden und tiefe Löcher bohrten. Äußerst biegsam, schlugen die Harpyien gleich darauf ihre Zähne in die Opfer und rissen ihnen ganze Fleischstücke aus dem Leib.
    Vor dem Angriff einer Harpyie gab es kein Entrinnen, und erst recht kam man nicht mit dem Leben davon, hatten sie erst einmal die Krallen in einen geschlagen. Diese Erfahrung machten die Echsensoldaten ebenso wie die Löwenkrieger, Menschen und Elfen. Viele verloren den Mut, als sie das entsetzliche Gemetzel sahen, das die mörderischen Vogelfrauen anrichteten, warfen die Waffen weg und ergriffen die Flucht.
    Doch da griffen die Vampire ein, stürzten sich mit zu Klauen verkrümmten Händen auf die Harpyien und zerrten sie von ihren Opfern. Manche sprangen auch hoch, fast wie zum Flug, und holten die Halbwesen aus der Luft. Die Harpyien schlugen heftig mit den Flügeln und stießen schrille Schreie aus, ihre Krallen schnitten durch die flatternden Gewänder der Vampire, sie vergruben die Zähne in deren Hälse ... doch ohne Erfolg.
    Die Vampire bluteten zwar, doch sie waren Untote - nicht ihr eigenes Blut floss träge durch austrocknende Adern. Sie waren ebenbürtige Gegner der schrecklichen Unwesen. Ineinander verkeilt kämpften sie auf den Zinnen, rollten über den Boden, stürzten über Brüstungen tief hinab auf den Hof und schlugen, unten angekommen, ungebremst weiter aufeinander ein, wo jeder andere sich sämtliche Knochen gebrochen hätte und daran gestorben wäre.
    Die Verteidigung auf den Zinnen befand sich dennoch in Auflösung. Der Titanendactyle widmete sich den verbliebenen Schleudern und Trollen, während die anderen sich zur Landung im Hof und auf den Mauern anschickten.
    Vedas Aufmerksamkeit richtete sich nun auf das mächtige Tor, das in geschlossenem Zustand ebenso widerstandsfähig wie die Mauern war. Selbst wenn ihre Freunde dort draußen den Ansturm bis dahin schafften, waren sie immer noch nicht durch.
    Die Amazone scharte die besten Greife sowie Jaculus - die Flugschlangen -, Sphinxe und Hippogryphe um sich, mit oder ohne Reiter, und steuerte auf das Tor zu. Dieses war besonders bewacht von zwei Türmen, mit schweren