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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Abstand. Seine Aura weitete sich aus, verstärkte sich und prallte schließlich gegen den Abwehrzauber. Knisternd und blitzend rieben sich die magischen Strömungen aneinander. Alberich schob die Barriere vor sich her und bewegte sich auf den Torbogen zu, streckte den Arm nach dem Griff in der Mitte der beiden Flügel aus.
    Es war anstrengend. Schweißperlen traten auf seine Stirn. Der fremde Zauber war mächtiger als alles im Reich Innistìr. Er war einer der mächtigsten Zauber, mit denen der Drachenelf jemals zu tun gehabt hatte. Es gab nicht viele, die so viel Macht aufbringen konnten, und es war ausgeschlossen, dass einer von ihnen hier war.
    Alberich fletschte die Zähne mehr, als dass er grinste. An einem anderen Ort hätte er jetzt in erheblichen Schwierigkeiten gesteckt. Aber es war sein Heim. Nichts und niemand konnte ihn abhalten, seine eigene Halle zu betreten. Dieser Zauber war immer stärker, selbst wenn ein Gott auf der anderen Seite stecken mochte.
    Konzentration und Sammlung. Es war schon lange nicht mehr notwendig gewesen, aber es ... tat gut. Ja, es bereitete ihm sogar Freude. Alberich holte aus den tiefen Gruben seiner Existenz die Lehren Lokis und zog die richtige wie ein Los aus dem Zylinder. Studierte sie, während er weiter Kräfte aufbaute. Dann schloss er die Augen, seine Lippen flüsterten Worte, die aus einer Zeit stammten, bevor es alle neun Welten gab, und die niemand mehr außer ihm kannte - zumindest kein Weltlicher.
    Abrupt schoss seine Hand vor und packte den Griff. Mit einem Ruck riss er den rechten Flügel auf, ließ ihn los, sodass er weiter aufschwang, und betrat seine Halle lauernd, finster, mit kräftigem Schrittmaß.

    Alberichs Augen erfassten in Sekundenschnelle, dass Laura unverändert an ihrem Platz saß und ins Leere starrte.
    Nicht weit von ihr entfernt schwebte in etwa zwei Metern Höhe ein unglaublich finsterer, diffuser Nebel, der annähernd menschenähnliche Gestalt besaß, aber von mindestens drei Metern Größe war. Ständig faserte er an den Rändern aus, innen wallte der Dunst und kam nie zur Ruhe; zwischendurch konnte man sogar durch kleine Lücken hindurch bis zum Thron blicken. Es gab kein Gesicht, keine Augen, überhaupt nichts Greifbares.
    Der Türflügel schwang zurück und krachte ins Schloss. »Du hast mich warten lassen«, dröhnte die nachtschwarze Stimme des Schattenlords.

    Die Amazone erreichte den Thronsaal nicht auf direktem Weg, denn sie wurde in Auseinandersetzungen verwickelt. Hier unten am Boden, noch dazu in der Enge eines Gebäudes, fand sie nicht ausreichend Platz für einen Kampf zu Pferde, deshalb sprang sie ab und befahl Blaevar, das Gefecht draußen fortzusetzen und die Gefährten vor dem Tor zu unterstützen. Dazu befestigte sie den derzeit nutzlosen Speer am Sattel. Der Pegasus würde die mächtige Waffe mit seinem Leben verteidigen; zusätzlich war sie durch einen Bannspruch gesichert.
    Das geflügelte Ross donnerte mit angelegten Flügeln und Ohren schrill wiehernd durch die Gänge Richtung Ausgang; wer sich nicht rechtzeitig in Sicherheit brachte, hatte verloren. Nur ein einziger Tritt oder Schlag eines Hufes reichte aus, um den Kopf zu spalten, selbst wenn man einen starken Metallhelm trug.
    Niemand wollte sich mit dem geflügelten Ross anlegen. So jagte es bald über die Portaltreppe hinab, breitete im Sprung die gewaltigen Federflügel aus und hob ab in die Luft. Zusammen mit dem Titanendactylen flog der Pegasus über die Mauer Richtung Dorf.
    Veda zog ihre beiden Schwerter, einen Gladius und eine Spatha, mit denen sie nun in den Kampf eingriff, um den Weg für die Iolair zu ebnen.
    Schreckensrufe machten bald die Runde, dass die Amazone im Palast war, und gar mancher ergriff die Flucht. Veda war in ganz Innistìr bekannt und galt selbst in diesem Reich als Legende.
    »Kann sie denn nicht warten, bis Leonidas eintrifft?«, hörte sie jemanden irgendwo in einem Seitengang rufen. »Ist doch wahr, immer müssen wir Kleinen es ausbaden.«
    Sie musste unwillkürlich lachen. »Komm her, du!«, rief sie. »Zeig mir, was in dir steckt!«
    »Bin doch nicht verrückt!«, kam es zurück. »Du schlägst mich in Stücke, bevor ich auch nur die Klinge heben kann. Wer ernährt dann meine Kinder?«
    »Du hast doch gar keine!«, kam es aus einer anderen Ecke.
    »Aber ich will!«
    Etwas klapperte, und dann trappelten eilige Schritte davon. Hinter ihr, Richtung Eingang, näherten sich die Kämpfe. Die Iolair drangen weiter vor, aber die Soldaten

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