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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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den Flügeln auf, aber jetzt ist höchste Konzentration erforderlich. Außer mir gibt es nur noch zwei oder drei, die mit ihm kommunizieren können.«
    Damit war also das Geheimnis gelöst, wie der Gigant gelenkt wurde. »Und wie findet der Reiter«, Milt gab sich gar nicht erst die Mühe, den Namen aussprechen zu wollen, »durch den Nebel?«
    »Er sieht ihn nicht.«
    »Wie bitte?«
    Bricius lächelte. »Er besitzt keine Augen.«
    »Wow!«, machte Finn. »Dann verfügt er wohl über so etwas wie einen Radarsinn?«
    »Hm?«
    »Echolot? Wie Fledermäuse?«
    Bricius nickte. »Normalerweise ersetzt der Vogel seine Augen, aber das geht nicht bei dem Nebel. Dennoch verfliegt er sich nie. Wir verstehen es selbst nicht, aber er findet jedes Ziel punktgenau.«

    Sie flogen eine schwer schätzbare Zeit, es gab keine Orientierungsmöglichkeit. Aber es musste mindestens eine Stunde sein nach dem Grad der sich steigernden Unruhe in Milt. Genauso wie alle anderen war er jetzt sehr gespannt darauf, was sie erwarten mochte.
    Und dann war es endlich so weit. Schlagartig zog sich der Nebel zurück, hell strahlendes Licht erwartete sie auf der anderen Seite - und ein mittleres, bewaldetes Gebirge mit einem hohen Berg im Zentrum.
    Der Titanendactyle bewegte zum ersten Mal seit dem Aufbruch leicht die Flügel, und es ging stetig nach oben.
    »Da bin ich mal gespannt«, äußerte Finn.
    Milt war es ebenfalls, denn er konnte weit und breit nichts ausmachen, wo man ein Rebellenlager von tausend und mehr Anhängern hätte aufschlagen können. »Anscheinend müssen wir noch über den Berg, vielleicht gibt es danach ein Tal.«
    Es ging immer höher nach oben, und die fliegenden Begleiter, die allesamt aus dem Nebel herauskamen, zogen nun jubelnd und johlend an ihnen vorbei, den Steilhang des Berges hinauf - und dann in einer Parabelkurve rasend schnell nach unten, wo sie bald durch das Felsmassiv verdeckt wurden. »Aber wo fliegen die denn hin?«
    Der Tritt von Hufen näherte sich. »Ihr werdet es gleich sehen.« Die Zentaurin lächelte und verschränkte die Arme vor der fellbedeckten Brust. »Zugegeben, wir geben gern damit an.«
    Der Titanendactyle war der Letzte, der die Höhe erreichte, und als sein Schnabel sich absenkte, wurde der Blick auf das Innere eines erloschenen Vulkans freigegeben. Ein grün überwucherter, bewaldeter Krater, ein Paradies im Paradies.
    »Ich kann immer noch nichts sehen«, bemerkte Milt.
    »Das ist auch beabsichtigt.« Josce machte eine präsentierende Geste. »Das ist Cuan Bé, der kleine Hafen«, verkündete sie stolz.
    »Klein?«, rief Finn. »Die Ausmaße dieses Kraters sind gewaltig!«
    »Auch wir brauchen Platz.«
    Milt starrte gebannt nach unten. »Ganz klar, dass euch hier niemand finden kann.« Sie befanden sich vielleicht hundert Meter über dem Grund, und immer noch war von einer Basis nichts zu erkennen.
    »Es ist recht einfach, da keine Karten von Innistìr existieren. Die Nebelbarriere, magische Fallen und Wächter sorgen für zusätzlichen Schutz - wir überlassen nichts dem Zufall. Unsere Behausungen befinden sich unter den dichten Baumkronen oder direkt in Felshöhlen. Zufällig verirrt sich niemand hierher, dafür sorgt schon der ewige Nebel.«
    Plötzlich kam Bewegung ins dichte Blätterdach, und dann schossen viele Geflügelte hervor. Der Dactyle ging in die Waagerechte und zog eine Kurve.
    »Es ist so weit«, sagte Josce und wandte sich um. »Alle herhören, bitte!«
    Die Menschen näherten sich augenblicklich.
    »Aus begreiflichen Gründen kann unser fliegender Freund nicht mehr tiefer gehen, deshalb müsst ihr jetzt aussteigen.«
    Die Zentaurin machte eine Pause. Milt sah ihr an, dass sie das nur aus dem Vergnügen heraus tat, die Menschen protestierend zu erleben. Anstatt abzuwarten, was geplant war, legten sofort einige los, um sich zu beschweren. Wie man denn da hinunterkommen solle, ob man einfach von der Plattform geschubst würde und wie die Rebellen sich das vorstellten und so weiter. Josce hatte die Menschen in der vergangenen Nacht offenbar so gut kennengelernt, dass sie sich diesen Spaß gönnte.
    Da landeten auch schon die ersten Geflügelten auf der Plattform.
    »Der Dactyle wird kreisen, und ihr werdet nacheinander abgeholt und nach unten gebracht«, fuhr die Zentaurin fort. »Ihr braucht keine Sorge zu haben. Adler, Greife und Pegasusse sind darin ausgebildet, denn auch wir müssen schließlich nach unten gelangen.«
    Milt fragte sich, wie Josce das wohl machte. Sie passte

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