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Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte

Titel: Schattenlord 5 - Sturm über Morgenröte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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um Laura trieb ihn zusätzlich um.
    »Ja, morgen müssen wir uns unterhalten«, sagte er.
    Josce musterte ihn. »Du brauchst diese Stunden, Milt.«
    »Ich brauche vor allem Laura«, erwiderte er. »Wann werden wir sie zurückholen?«
    »Also gut. Wir kümmern uns. Wähle eine Unterkunft, wir werden den meisten von euch auch frische Wäsche bereitstellen können.«
    »Ich soll fröhlich baden gehen?«
    »Mit Verlaub und höflich ausgedrückt, du riechst ein wenig streng. Ihr alle tut es. Laura werden wir versorgen, also hast du genug Zeit für dich. Geh etwas essen und kläre deine Gedanken . Komm zur Ruhe! Das ist wichtig, denn wenn du so weitermachst, riskierst du deine vorzeitige Auflösung.«
    Milt stockte. »Was?«
    Josce nickte. »Ich meine es ernst. Du verbrennst die Kräfte deiner Seele und verkürzt dadurch deine Frist. Damit ist niemandem geholfen. Dein Körper braucht Erholung, also gib sie ihm, sonst bist du bald völlig handlungsunfähig.«
    Nidi zupfte an seinen Haaren. »Das ist schon in Ordnung, Milt, ich bleibe bei Laura. Wir dürfen dich nicht auch noch verlieren.«
    »Laura ist nicht verloren!«, schnappte Milt. Er packte den überraschten Schrazel, gab ihn an Josce weiter und folgte dann den anderen.
    »Und dabei ist lange noch nicht Mittag«, seufzte die Zentaurin. »Komm, Nidi, jetzt verpassen wir Laura erst mal eine Wäsche und neue Kleidung.«
    »Ich weiß, was in dir vorgeht«, sagte der Schrazel. »Mir machst du nichts vor.«
    Josce schwieg.

    Es konnte kaum einen idyllischeren Ort geben. Eingebettet in den Vulkankrater, waren sie umgeben von wucherndem Grün mit prächtigen Blüten und Früchten, und in den Bäumen lärmten Vögel und kleines Getier. Erstaunlicherweise konnte man von unten besser nach oben blicken als umgekehrt, was an der Form und der leichten Transparenz der Innenseite der Blätter lag. Milt sah, wie der Titanendactyle abflog, um mit seinem blinden Gefährten die ewige Reise fortzusetzen. Vorerst wurde er nicht gebraucht, denn die Iolair mussten eine ganz neue Strategie entwickeln, um Alberich endgültig den Garaus zu machen. Auch viele andere Geflügelte zogen ab; die meisten blieben zwar im Vulkan oder zumindest in der Nähe, aber an weiter entfernten Stellen.
    Hier bewegte man sich am besten zu Fuß vorwärts, und Milt drängte sich der Vergleich zum Amazonas auf. Sie hielten sich im Dschungel auf, allerdings in einem freundlich gesinnten. Die Luft war angenehm mild, ganz ohne Mücken und andere lästige Insekten. Es gab viele Wege, aber auch viele Landmarken, die man sich merken konnte. Zwischen dem Grün wuchsen poröse weiße Felsen empor, in Senken gab es Gruppen von Findlingen.
    Ganz in der Nähe befanden sich Kaskaden, über die warmes Wasser floss. Sie verteilten sich über ein so großes Gebiet und um mehrere Ecken herum, dass auch Individualisten wie Norbert auf ihre Kosten kamen.
    Als Milt das Wasser einladend rauschen hörte, konnte er es allerdings kaum mehr erwarten, sich hineinzustürzen und in einer solchen Stufensenke treiben zu lassen.
    Dann wurden ihnen die Gemeinschaftsräume in den Felshöhlen gezeigt, zum Essen, zur Besprechung, zum Plaudern. »Normalerweise ist in Innistìr nahezu alles essbar«, erklärte Nell. »Aber Alberichs Gift verbreitet sich zusehends, sodass wir euch empfehlen, nicht auf eigene Faust zu pflücken oder aus einem Gewässer zu trinken.«
    Im Vorbeigehen nahm sich jeder einen Pokal und etwas zum Naschen; es stand jede Menge auf den Tischen. Von draußen wehte schon Bratenduft herein von einem großen schweineartigen Tier, das auf einem Spieß gedreht wurde und bis zum Abend gar sein sollte.
    Manche konnten es nicht verhindern: Sie fingen an zu weinen, und die anderen trösteten sie. Keiner hatte mehr gute Nerven. Wie denn auch? Nicht einmal jetzt konnten sie sich wirklich entspannen, denn die Fünfzehnwochenfrist konnte nicht einfach verdrängt werden, nachdem die fünfte Woche schon angebrochen war. Dennoch - es war ein Hoffnungsschimmer da, und sie konnten wieder Kräfte sammeln.
    Die beiden Iolair, die sie führten, erklärten alles in Ruhe und Freundlichkeit. Im gesamten Lager herrschte reges Treiben, nun, da die Überlebenden zurück waren, doch niemand zeigte sonderliches Interesse an den Gästen. Entgegenkommende grüßten höflich, gingen dann aber weiter. Wahrscheinlich hoben sie sich ihre Fragen für das Bankett am Abend auf.
    »Wir werden sehen, was wir an Kleidung auftreiben können«, sagte Nell.
    Mehrere Frauen

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