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Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg S. Gustmann
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Täglich gehen Papiere verloren, werden gestohlen und weiter verwendet. Mit einer der Gründe, warum der Identifikationschip Anwendung finden soll. Es gäbe viele Gründe, die dafür sprächen, und auch nur solche Gründe werden auf den Tisch der Öffentlichkeit kommen. Aber die wenigen Argumente, die dagegen sprechen, sind allen Menschen unbekannt. Wenn Sie es schaffen, Schöller oder Bladeck diese Information zu entlocken, haben Sie gewonnen. Wenn die Information, dass man mit dem Chip töten kann, an die Öffentlichkeit gerät, wird er niemals implantiert werden. Das kann ich Ihnen versichern.«
    Plötzlich kam Martin eine Idee. »Warum geben Sie mir den Chip nicht mit, den Sie in Ihrem Haus aufbewahren? Ist es nicht unser einziger Beweis, den wir in den Händen halten? Man könnte ihn analysieren und die Wirkung nachweisen und alles wäre in allerbester Ordnung.«
    »Wie wollen Sie erklären, woher Sie ihn haben?«
    »Das ist doch nicht wichtig. Ich habe ihn eben. Man hat ihn mir anonym zugespielt.«
    »Und wie wollen Sie beweisen, dass der Chip jener ist, der zur Anwendung kommen soll? Man wird Sie für vollkommen verrückt halten. Meinen Sie nicht, dass ich diese Idee auch schon längst hatte? Niemand weiß, außer Ihnen und Jerome, dass ich im Besitz dieses Chips bin, aber der Chip allein ist nutzlos. Die Absicht, wie und zu welchem Zweck er verwendet werden soll, das ist entscheidend. Es ist wie mit Area 51 in den USA. Alle vermuten, dass dort geheime Flugobjekte gelagert werden, doch niemand kann es beweisen, weil die Regierung es so will. Genau so verhält es sich mit diesem Chip. Die Regierungen dieser Welt wollen es nicht. Genauer gesagt – die Bilderberger wollen es nicht und mit ihnen die Regierungen, die sich von den Bilderbergern beraten lassen. Es gibt keine im Umlauf befindlichen Dokumente, keine öffentlich zugänglichen Testreihen, keine notierten Ergebnisse, in welcher Zeit bei welchen Menschen bei welchem Körpergewicht der Chip tödlich wirkt. Die einzige Chance der Überzeugung läge darin, es zu demonstrieren, an einem Versuchstier vielleicht. Zu diesem Zweck, und zwar nur zu diesem Zweck, wäre der in meinem Haus aufbewahrte Chip tatsächlich zu gebrauchen.«
    »Na toll. Und wer soll derjenige sein, den wir umbringen, um eine Demonstration zu veranstalten? Ein hoher Preis für das Versuchskaninchen, finden Sie nicht?«
    »Nicht, wenn dadurch die Menschheit vor dieser gedanklichen Übernahme bewahrt wird. Nicht, wenn wir dadurch Menschen bleiben und nicht zu Marionetten werden.«
    Martin rieb sich über sein Gesicht, auf dessen Wangenhaut neue Bartstoppeln wuchsen. Noch war es ihm möglich, sich dort zu berühren. Noch trug er die Maske nicht.
    »Vor wessen Augen wollen Sie diese Demo stattfinden lassen? Der Polizei vielleicht?« Martin lachte über seinen eigenen Witz. »Dem Staatsanwalt? Ja, vielleicht schon eher. Also? Vor wem?«
    »Vor den Augen aller«, sagte Sokolow ruhig. »Aller Menschen in Deutschland, vielleicht sogar im gesamten Euroraum.«
    »Ach ja? Und wie wollen Sie das anstellen?«
    »Abends um acht, zur besten Sendezeit. Jerome hat es mir heute früh erzählt, als Sie noch schliefen. Er hätte die ganze Nacht darüber nachgedacht, wie man es technisch anstellen könnte. Er meinte, es wäre vielleicht möglich, sich in einige Sender zu hacken und ein eigenes Video hochzuladen. Der reguläre Sendebetrieb würde gestört werden, stattdessen würde er einen Film mit der Liquidierung eines Chipträgers senden.«
    »Das hat er Ihnen erzählt?« Martin schüttelte den Kopf. »Er will ein Snuff Video senden? Einen Film, in dem jemand gekillt wird?« Martin wandte sich einen Augenblick angewidert ab. Er fasste sich an die Stirn, wollte den Schnurrbart zwirbeln. Irritiert registrierte er, dass der nicht mehr vorhanden war. 
    »Ich bin tatsächlich nur von Wahnsinnigen umgeben. Und was haben Sie ihm geantwortet? Dass das ein toller Plan ist, einen Menschen vor laufender Kamera umzubringen, damit die Welt vor einem solchen Chip verschont bleibt?«
    »Ja, na, so ähnlich vielleicht.«
    »Herr Professor, das ist wirklich nicht Ihr Ernst. Sie machen einen merkwürdigen russischen Spaß mit mir.«
    »Leider nicht. Was meinen Sie, wie viele Leute schon durch diesen Chip weltweit ums Leben gekommen sind? In allen Internierungslagern, zusammen mit Guantanamo, waren es um die siebzig. Männer, die sowieso gestorben wären, weil sie gefoltert wurden oder am Ende ihrer Kräfte waren. Die

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