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Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Schattenmächte: Kriminalroman (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg S. Gustmann
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klopfte dem toten, lebendigen Verteidigungsminister auf die Schulter.
    »Ihr großer Auftritt, mein Lieber.«
    Der Mann mittleren bis höheren Alters quälte sich aus der unbequemen Lage und stieg aus dem Kofferraum aus. Der Fahrer griff unter seine Achsel und half ihm. Er hielt einen braunen Jutesack in der Hand und nahm ihn mit sich.
    Beide Männer gelangten unbehelligt in den hinteren Bereich des Hotels. Der Gefangene humpelte leicht, der linke Arm hing schlaff herunter.
    Kurz bevor sie in den Konferenzraum 17 eintraten, stülpte der Fahrer ›Lohmeyer‹ den stinkenden Jutesack über den Kopf und band die Arme hinter dem Rücken mit einem Kabelbinder zusammen. Dann traten sie ein.
    Mc Donnell grinste verschlagen, Schöller erbleichte noch mehr. Spätestens an dieser Stelle hätte er fliehen können, doch er tat es nicht. Er verharrte wie ein gelähmtes Karnickel im Angesicht der Büchse des Jägers.
    »Was wird hier gespielt? Wer ist der Mann?«
    »Sie wollten wissen, ob Lohmeyer tot ist oder nicht. Ich gebe Ihnen hier und jetzt eine letzte Chance, Ihre Loyalität unter Beweis zu stellen.« Mc Donnell zog eine Waffe mit einem aufgeschraubten Schalldämpfer aus seinem Hosenbund und entsicherte sie. Er gab dem Fahrer ein weiteres Zeichen.
    Kurt Grabenhofer nahm den Sack vom Kopf des Opfers und zum Vorschein kam der lebendige Verteidigungsminister Hans Peter Lohmeyer.
    »Aber … Wie kann das sein?«, stammelte Schöller. Der Mann, der angeblich Lohmeyer war, schenkte dem Betrachter den verzweifeltsten Blick, zu dem er fähig war. Die Haare waren zerzaust, der Mann wirkte wie jemand, den man entführt und in dieses Hotel gebracht hatte. Über seinem Mund war ein Klebeband aufgebracht. Er stöhnte und winselte glaubhaft.
    Mc Donnell reichte Schöller die Waffe und zog eine weitere aus seiner Sakkoinnentasche hervor, um sich gegebenenfalls selbst zu schützen.
    »Hier, Schöller! Vollenden Sie, was Sie verbockt haben. Lohmeyer ist tot, wie Sie sagen. Also, worauf warten Sie noch?«
    Reinhard Schöller hatte bisher nie Skrupel gehabt, ein Menschenleben auszulöschen, dafür hatte man ihn ausgebildet und trainiert, und doch kam ihm diese Sache sonderbar vor. Er war sich zu einhundert Prozent sicher gewesen, dass Lohmeyer in dem Wagen gesessen hatte. Ein Double? Warum nicht? Schon oft hatte man Präsidenten ersetzt. Warum also nicht auch Minister? Doch wer sagte ihm nun, dass nicht dieser Mann dort vor ihm ein Double war?
    Schöller hob unsicher die Hand mit der Waffe und richtete sie auf Lohmeyer. Er legte den Zeigefinger an den Abzug, da unterbrach ihn Mc Donnell.
    »Bevor wir von hier verschwinden müssen, hätte ich noch eine letzte Frage an Sie.«
    Schöller blickte irritiert zur Seite. Die Waffe hielt er auf Lohmeyer gerichtet.
    »Ich gehe davon aus, dass Sie im Besitz des modifizierten Codes zur zentralen Aktivierung des Chips sind. Die Frage ist nun, ob Sie sich tatsächlich zutrauen, den europäischen Markt zu steuern. Ich persönlich bin der Meinung, dass nicht Bladeck und Wieland dies übernehmen sollten, sondern Sie, falls Sie dieser Aufgabe überhaupt noch gewachsen sind.«
    Mc Donnell deutete auf den zitternden Lohmeyer.
    Schöller nickte. »Ich habe den Code, ja, aber ich werde ihn heute Bladeck übergeben.«
    »Zeigen Sie ihn mir!« Mc Donnell kam einen Schritt auf Schöller zu.
    »Ich versteh nicht recht.«
    »Wie soll ich wissen, ob ich Ihnen noch vertrauen kann? Ich sage Ihnen, was Sie zu tun und zu lassen haben, und nun sage ich: Geben Sie ihn mir!«
    Perplex sicherte Schöller die Waffe und reichte sie Mc Donnell. Mit einer Waffe in der Hand fingerte es sich nicht gut am Körper herum. Aus der Innentasche seines Jacketts nahm er ein weißes, dickes Kuvert. Darin enthalten war ein fünfzehnstelliger Zahlen-und Buchstabencode.
    Mc Donnell streckte die Hand danach aus.
    Schöller zögerte, reichte ihm dann aber das Kuvert.
    Mc Donnell grinste verschlagen, sah zu seinem Fahrer und nickte.
    »Ist dieser Code in der Lage, auch ältere Chips zu aktivieren oder zu deaktivieren?«
    »Aber ja, das wissen Sie doch.« Schöller schüttelte den Kopf.
    Mc Donnell gab Schöller die Waffe mit dem Schalldämpfer zurück.
    »Gut, dann bringen Sie ihn jetzt um. Vielleicht sollten wir dem armen Kerl die Augen wieder verbinden.«
    Der Fahrer stülpte Lohmeyer den Sack über den Kopf. Schöller nahm die Waffe entgegen und richtete sie auf den Mann, dessen letzte Sekunden angebrochen waren.
    Schöller drückte ab, erst

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