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Schattennetz

Schattennetz

Titel: Schattennetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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bisher meiner Kenntnis. Sie dürfen aber versichert sein, Herr Sander, dass wir auch dies prüfen werden.«
    Der Journalist nickte. Eine andere Antwort hatte er auch gar nicht erwartet. Seine Frage jedoch weckte die Neugier eines bis dahin zurückhaltenden Kollegen des Südwestrundfunks: »Es könnte also sein, dass etwas vertuscht werden sollte?«
    Ziegler winkte ab. »Aus der Tatsache, dass ein Arzt nicht die richtige Todesursache dokumentiert hat, sollten Sie nicht gleich voreilig falsche Schlüsse ziehen. Wie gesagt, wir werden dies prüfen.«
    Ein junger Zwischenrufer, der im Auftrag eines wöchentlich erscheinenden Anzeigenblatts gekommen war, schnitt ihm das Wort ab: »Aber es könnte doch sein, dass Kirchenkreise stark daran interessiert waren, keine Polizei einzuschalten. Die Dekanin soll ja ziemlich dominant sein …«
    »Also, ich bitt Sie, solche Spekulationen haben hier nun wirklich nichts zu suchen. Wir sollten uns nicht mit Gerüchten und Vermutungen aufhalten, die jeglicher Grundlage entbehren. Noch weitere Fragen?«
    »Eine noch«, hallte eine Männerstimme aus dem hinteren Teil des Lehrsaals. »Man hört so manches und auch Sie sprechen vom persönlichen Umfeld, auf das Sie sich konzentrieren. Herr Simbach war verheiratet.« Ein kurzes Raunen ging durch die Reihen. »Und die Ehe scheint nur noch auf dem Papier bestanden zu haben.«
    Manuela Maller fühlte sich angesprochen. »Wir stehen erst am Anfang der Ermittlungen. Was soll ich dazu sagen?« Sie verzog ihr Gesicht zu einem Lächeln. »Beziehungsgeschichten führen manchmal zu den schrecklichsten Bluttaten – und bringen viel Einfallsreichtum hervor.«
    Sander überlegte, ob Maggy aus dieser Erfahrung heraus ledig geblieben war.

17
    »Ich möchte von dir nur eines wissen.« Sabrina hatte sich an diesem Dienstagabend in ihr Büro zurückgezogen. Sie hielt den Telefonhörer fest umklammert. Ihr Blick wanderte nervös zwischen den papierbeladenen Schreibtischen und der Tür hin und her. Zwar war der Laden wegen der geplanten Beerdigung geschlossen, doch hatte sich Sergije bereit erklärt, im Lager für Ordnung zu sorgen. Und auch Silke konnte jeden Augenblick zurückkommen. Sie war zur Wohnung gefahren, um sich angeblich eine Stunde auszuruhen. Vermutlich aber, so dachte Sabrina, wollte sie sich mit ihrem neuen Freund treffen, wogegen nichts einzuwenden war.
    »Weich mir bitte nicht immer aus«, beharrte sie und wartete ungeduldig auf eine klare Aussage ihres Gesprächspartners, um nach einigen Sekunden verärgert anzufügen: »Nein, nicht heute und auch die nächsten Tage nicht. Das muss auch in deinem Interesse sein. Die Stadt wimmelt von Polizei.«
    Sie wickelte sich das Telefonkabel um den rechten Zeigefinger. »Mich beunruhigt, dass du mir etwas verschweigst. Und ich lass mich nicht länger so abspeisen«, brauste sie plötzlich auf. »Du kannst mir doch, verdammt noch mal, endlich sagen, was es mit denen in Hohenschönhausen auf sich hat.«
    Wieder keine konkrete Antwort. Sabrina sprang auf und wischte dabei mit dem Telefonkabel einige Rechnungen und Lieferscheine vom Schreibtisch. »Soll ich dir mal was sagen …« Sie war so laut, dass sie erschrak und gleich wesentlich leiser fortfuhr: »Silke hat im Internet nachgeschaut. Du brauchst mich nicht länger für dumm zu verkaufen. Wir wissen inzwischen, was sich dort abgespielt hat.«
    Auch die Stimme im Telefon wurde lauter. Aber Sabrina ließ den Mann nicht aussprechen. »Und damit eines klar ist: Wenn du mir nicht klipp und klar sagst, was da geschehen ist, ziehe ich meine Konsequenzen.« Sie war jetzt nicht mehr zu bremsen. »Ich hab vieles auf mich genommen, vergiss das nicht. Du brauchst mir jetzt nichts vorzujammern. Nichts. Ist das klar? Denk darüber nach – und unternimm ja nicht den Versuch, hier aufzutauchen. Wir werden drüber reden. Aber erst, wenn Gras über die Sache gewachsen ist.«
    Sie gab ihrem Gesprächspartner die Chance zu antworten, giftete aber sofort zurück: »Das weiß doch ich nicht«, zischte sie. »Jedenfalls reden wir erst weiter, wenn die Polizei wieder weg ist.«
    Sabrina wollte noch etwas sagen, doch das Öffnen der Tür ließ sie verstummen. Während die Stimme im Telefon einen neuerlichen Versuch unternahm, sich Gehör zu verschaffen, nahm Sabrina Blickkontakt mit Sergije auf, der verschwitzt im Türrahmen stand und ihr mit gedämpfter Stimme zurief: »Die Polizei ist da.«
    Sabrina blieb für einen Moment wie angewurzelt stehen und erbleichte. Ohne noch

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