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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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steht auch jetzt bevor, wobei es noch diese besondere Sternenkonstellation gibt. Die Erdmagie wird stärker sein und die Verbindung zu anderen Welten fester. Trotz der Gaben, die mir von der Erdmutter verliehen worden sind, bin ich immer noch ein Mensch, und es gibt viel, was ich nicht weiß. Es gibt so vieles, was ich sehe und fühle, das mich erschreckt, weil ich es nicht begreife.«
    »Ich begreife eigentlich alles nicht. Wenn ich kämpfen muss, dann lieber mit etwas, das ich erschießen oder erdolchen kann.«
    »Ja, das ist das, was du siehst, Jägerin. Wir leben im Herrschaftsbereich der Erdmutter. Die Menschen sind ihre Kinder.« Abby seufzte. »Ich verstehe es nicht, aber aus irgendeinem Grund berührt sie keine anderen, nimmt sie keinen Einfluss auf andere Menschen als auf uns, dich, mich und andere Auserwählte, die ihr dienen.«
    »Uns? Definier ›uns‹, Abby. Definiere ›Auserwählte‹!« Meine Stimme hatte einen fordernden Klang. Diesen Ton hatte ich bei ihr noch nie angeschlagen.
    Sie warf die Hände in die Luft, und diese Geste sah ihr so gar nicht ähnlich, dass es mich erschreckte. »Du weißt doch bestimmt, dass du und ich nicht die Einzigen sind, die ihr dienen.
    »Ich glaube … nun ja, das ist schon sehr wahrscheinlich. Ich habe mir wohl noch nie Gedanken darüber gemacht.«
    War ich etwa so arrogant gewesen zu denken, ich wäre die einzige Jägerin? Hatte ich gedacht, ich wäre etwas Besonderes? Tja, genau das hatte ich wohl.
    »Cass, du lebst im Hier und Jetzt.« Ihre Stimme wurde sanfter. Abby kannte mich gut. Ich war etwas Besonderes für sie. Sie lächelte. »Du brauchst keine Vermutungen über das magische Reich anzustellen oder jene, die dort leben.«
    »Hast du … Kontakt? Zu anderen?« Leichte Eifersucht stieg in mir auf.
    »Nein, nicht oft. Die Mutter bat mich, keinen Kontakt zu suchen. Wenn man so will, sind wir alle bestimmten Aufgaben zugewiesen, wenn sie unserer Dienste bedarf. Soweit ich weiß, gibt es keine anderen Jägerinnen wie dich … oder Leute wie mich.«
    »Wie lange machst du das schon?«
    »Mein ganzes Leben lang. Meine Mutter war vor mir schon Priesterin.«
    »Warum erzählst du mir das erst jetzt? Ich diene ihr – und dir – doch schon seit zehn Jahren.«
    »Weil dies die erste Sternenkonstellation mit einem dunklen Mond seit vierzig Jahren ist. Die Mutter erzählt mir nicht, was genau das letzte Mal passiert ist. Sie befahl mir, nicht in die Barrows zu gehen. Ich gehorchte. Ich glaube, dass die Grenzen zwischen den Welten, allen Welten, währenddessen schwächer werden. Und das gilt auch für die Grenze, die sie um die Barrows gezogen hat. Ich glaube …«
    »Was glaubst du? Hör jetzt nicht auf, Abby.«
    »Ich glaube, dass Duivel in diesem Jahrhundert der Mittelpunkt von Mutters Macht ist. Sie hat in den letzten zehn Jahren mehr mit mir gesprochen als jemals zuvor.«
    »Warum geht die Mutter nicht einfach hinein und kümmert sich selber um den Schatten? Der ist doch eindeutig nicht menschlich.«
    »Weil das, was den Schatten dort gefangen hält, dafür sorgt, dass die Mutter nicht hineinkann. Wenn sie hineinginge, würde sie damit die Mauern zum Einsturz bringen, die sie selber errichtet hat, und der Schatten wäre frei. Ich weiß es nicht genau … Ich fürchte, sie könnte unter Umständen nicht in der Lage sein, es mit dem Schatten aufzunehmen, wenn dieser erst frei ist.« Abby stand auf und räumte Becher und Teller ab, die ich beide nicht angerührt hatte. »Du musst jetzt gehen.« Das Geschirr klirrte leise, weil ihre Hände zitterten. »Detective Flynn wird in ein paar Minuten vorbeifahren. Er sucht nach dir.«
    Ich weiß, dass Abby eine Hellseherin ist, doch manchmal erfasst mich bei ihren plötzlichen Ankündigungen Unbehagen. Vor allem, weil sie meistens zutreffen.
    »Du kennst Flynn?«
    »Ich kenne seine Mutter. Sie kam her, um Hilfe zu suchen. Die Erdmutter wies mich an, ihn zu dir zu schicken.«
    Sie stellte Teller und Becher in die Spüle und ging Richtung Haustür, um dann aber noch einmal stehen zu bleiben. Sie kam zu mir zurück, legte ihre Hände an meine Wangen und küsste mich auf die Stirn. »Du bist schon zu lange die Jägerin. Ich liebe die Mutter, aber …« Sie ließ mich los und wischte sich über die Augen. »Meint sie etwa, dass ich nicht sehe, was passiert? Du bist die beste Jägerin, die ich je erlebt habe. Und weil du so gut bist, verschließt sie dich wie ein Einmalwerkzeug. Eine Waffe. Aber dann hat sie etwas dagegen, wenn du

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