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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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bisher nur einmal im Goblin Den gewesen. Ich war am helllichten Tage durch die Hintertür geschlüpft und hatte einen erbarmungswürdig dünnen Vierjährigen seiner drogensüchtigen und glücklicherweise bewusstlosen Mutter weggenommen.
    Riesige Scheinwerfer hingen an der Decke und beleuchteten eine ohrenbetäubende Heavy-Metal-Band, die mit jugendlicher Kraft auf der Bühne ihre Show ablieferte. Menschen undefinierbaren Geschlechts wirbelten auf der vollen Tanzfläche herum, während die Band eine gute Imitation von Metallica gab. Der Geruch verschwitzter Körper, schalen Biers und anderer nicht näher bestimmbarer Ausdünstungen vermischte sich mit Zigarettenrauch, der mit dem exotischeren Aroma von Marihuana angereichert war.
    Ich hatte mich häufig gefragt, was Menschen an solche Orte zog. Der ekstatische Gesichtsausdruck der Tänzer sprach mich zwar nicht an, brachte mich aber auf den Gedanken, es vielleicht einmal selber auszuprobieren.
    Michael führte mich am Rand des Raums nach hinten. Die Treppe, die wir nach oben stiegen, vibrierte unter unseren Füßen, und der Rauch, der um uns herumwehte, war zum Schneiden dick. Ich atmete ganz flach und hoffte, dabei genug Sauerstoff zu mir zu nehmen, um nicht das Bewusstsein zu verlieren, während ich die Giftstoffe, die ich inhalierte, auf ein Minimum reduzierte. Oben angekommen öffnete Michael eine Tür, und wir traten in einen Raum mit großen Fenstern, durch die man wie im Erzengel auf die untere Ebene blicken konnte. Der Geräuschpegel senkte sich auf das Dröhnen der Bässe. In diesem Raum war es sauberer und heller als unten, und es roch auch eindeutig besser.
    Obwohl das natürlich keine Rolle spielte, denn als ich sah, wer mich hier erwartete, wusste ich, dass ich in der Scheiße saß. Wenn Carlos Dacardi schon zu den Bösen gehörte, dann war Pericles Theron die Inkarnation des Bösen. Und ich hatte meine Pistole nicht dabei.

Kapitel 7
    Therons wütender Blick heftete sich auf mich, und ich dankte der Mutter – und Michael –, dass ich nicht allein hierhergekommen war. Theron und ich kannten einander vom Sehen und unseren Ruf. Er saß auf der Ecke eines schönen Schreibtisches aus Eichenholz und musterte mich mit dem finsteren Blick eines Jägers, der etwas gefangen hat, das er gleich töten wird.
    »Du hast vielleicht Nerven, Michael, diese Schlampe herzubringen.« Theron war dünn wie eine Bohnenstange, aber seine Stimme ganz tief vor Hass. Seine Leibwächter, zwei Schläger, die auch Dacardi alle Ehre gemacht hätten, standen hinter ihm. Beide hatten Pistolen in ihren Schulterholstern stecken.
    Carlos Dacardi mochte vielleicht über die Unterwelt von Duivel herrschen, aber in den Barrows hatte er nichts zu sagen. Theron regierte das menschliche Laster in den Barrows. Ein bösartiger Mann, dessen Hauptgeschäft die Prostitution und Pornofilme waren, dessen Einkünfte im Den gewaschen wurden. Er kaufte Kinderpornografie und vertrieb diese weltweit, sodass er für alles, worin Kinder auftraten, mit klingender Münze bezahlte.
    Theron stand auf und kam langsam auf mich zu. Ich versuchte zurückzuweichen, damit ich zumindest mein Messer ziehen konnte, doch Michael packte mich, sodass ich mich nicht mehr bewegen konnte.
    »Verdammte Schlampe«, zischte Theron. »Du hast meinen besten Kameramann zum Krüppel gemacht.«
    »Ja, du hättest mal dabei sein sollen, Arschloch.« Ich legte all meine Verachtung in meine Stimme. »Er kreischte wie ein kleines Kind, als ich ihm … die Kamera zerbrach.« Ich hatte seinen dreckigen, pädophilen Kameramann schwer verletzt, als Maxie Fountain vor ein paar Wochen von mir gerettet worden war. Ich war bei einem Dreh dazugekommen, und zu erleben, wie Maxie diesen Scheißkerl anflehte, ihm nicht wieder wehzutun, war mehr gewesen, als ich ertragen konnte.
    Ich wand mich, aber Michael hielt mich nur noch fester. Ein Angstschauer lief mir über den Rücken. Was machte er da eigentlich? Hielt er mich etwa fest, damit Theron auf mich losgehen konnte?
    Theron zog ein Messer. »Ich werde dich aufschlitzen, du Schlampe. Dich richtig schlimm zurichten.«
    Michael ließ mich los und schleuderte mich weg. Als ich mein Gleichgewicht wiedergefunden hatte und mich umdrehte, sah ich, dass er Therons Handgelenk umklammerte. Das Knacken des Knochens übertönte Therons Schmerzensschrei. Das Messer fiel auf den Boden. Die Leibwächter reagierten … Sekunden zu spät. Michael schubste Theron dem einen Leibwächter in die Arme, und die beiden

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