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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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schob mein Messer wieder in die Scheide und deutete auf das Blut auf Michaels Ärmel. »Ist es schlimm?«
    Er sah das Blut an, als würde er es erst jetzt bemerken. »Nein. Los. Komm. Er weiß nicht mehr.«
    Wir ließen Theron auf dem Stuhl zurück. Michael führte mich die Treppe hinunter und durch den ohrenbetäubenden Lärm des Goblin. Nicht dass er sich beeilt hätte, doch er hielt mit weit ausgreifenden Schritten direkt auf den Ausgang zu. Innerhalb weniger Minuten waren wir draußen im Jaguar und fuhren wieder in die relativ angenehme Stille der River Street.
    Ich legte meine Finger auf seinen verletzten Arm. Das wenige Blut, das noch daran haftete, löste sich, und darunter kam fast glatte Haut zum Vorschein. Ich setzte mich zurück und sah starr nach vorn. Ein Mensch? Auf jeden Fall. Gewalttätig? Ja. Böse? Ich wusste es nicht – noch nicht.
    Michael hatte einen Mann hochgehoben, der hundert oder mehr Kilo wiegen musste, und ihn quer durch den Raum geworfen, als wäre er eine Puppe. Ich konnte das auch, aber es fiel mir trotz der Kraft, die mir von der Erdmutter verliehen worden war, als ich in ihre Dienste trat, nicht so leicht. Außerdem hatte er Pericles Theron wie einen Welpen eingeschüchtert, den man dafür schalt, auf den Teppich gemacht zu haben, und dessen Nase man in das Häufchen stieß.
    »Welchen Platz nimmst du in der Hierarchie der Barrows ein, Michael?«
    »Ich bin Geschäftsmann.« Sein leises Lachen brachte die Luft zum Beben.
    »Und Theron? Woher kennst du ihn?«
    »Er ist auch Geschäftsmann. Er ist längst nicht so mächtig, wie die Leute glauben. Ich habe dich zu ihm gebracht, weil ich nicht wollte, dass du Zeit verschwendest – oder für nichts und wieder nichts umgebracht wirst. Die zwei, nach denen du suchst, sind zu alt für ihn.«
    Wie tief gingen Michaels Wurzeln wohl, wenn er in die Barrows gehörte? Da musste ich ihm die Frage doch stellen. »Warum versuchte deine Mutter, dich umzubringen?«
    »Warum fragst du sie das nicht selbst? Sie heißt Elise Ramekin. Sie ist Patientin in Avondale Manor.«
    Avondale Manor war eine erstklassige Privatklinik für geisteskranke Straftäter. Wie der Erzengel war auch dieses Spital auf Reiche ausgerichtet. Und Michael? Geheimnis über Geheimnis.
    Wer war er? Er hatte mich eingeladen, seine Vergangenheit zu erforschen. Er wollte, dass ich irgendetwas erfuhr, aber aus irgendeinem Grund wollte er es mir nicht direkt sagen. Ich würde der Spur folgen müssen, die er für mich legte, aber es war so sicher wie das Amen in der Kirche, dass ich mich immer wieder umdrehen würde, um zu sehen, was hinter mir war.
    »Okay. Ich werde sie besuchen. Das schulde ich dir. Sogar mehr als das.«
    Michael lachte. Sein Lachen klang so weich, wie sich das Fell einer schwarzen Katze anfühlte. »In welcher Form soll ich diese Schuld denn eintreiben?«
    »Wie bitte? Meinst du etwa, ich müsste mit dir ins Bett gehen, um mit dir quitt zu sein, Erzengel? Du hast bestimmt irgendwo eine Liste. Wie viel hat sich bisher angesammelt? Wie viel Informationen, für die ich entsprechend oft den Hintern hinhalten muss?«
    »Du hast mich falsch verstanden. Du schuldest mir keinen Sex, egal wie sehr ich dich begehre. Du schuldest mir die Höflichkeit, dich an meine Antwort auf deine Frage zu erinnern. Ich bin ein Mensch genau wie du. Schau dich an, Cassandra. Schau tief in dich.«
    Michael blieb an einer roten Ampel stehen. Er streckte die Hand aus und strich mir übers Haar, dann ließ er sie über meinen Arm nach unten gleiten und schob seine Finger zwischen meine. Ich entzog sie ihm nicht. Mit nur ein paar Worten hatte er mich an die Furcht erinnert, die schon lange in mir schlummerte. Die mich seit dem Tag begleitete, seit ich dem Ruf der Erdmutter gefolgt war. Würde mich je einer lieben, wenn er erst wusste, was ich war? Wenn er wusste, was ich tat?
    Michael drückte meine Hand. »Wir sind anders, Cass. Du und ich sind nicht wie die aus Uptown, die ein ganz normales Leben führen. Wir gehören zusammen.«
    Darauf hatte ich keine Antwort, fiel mir nichts Intelligentes ein. Er hatte eine meiner Ängste ausgegraben und mir vor Augen gehalten. Es wurde grün, er ließ meine Hand los und fuhr schweigend weiter.
    Wir erreichten den Parkplatz des Erzengels, wo ein aufgebracht wirkender Detective Flynn vor den Türstehern stand und sie wütend anfunkelte. Ich mochte mich vielleicht nicht mehr an viel erinnern, was in der letzten Nacht passiert war, aber diese Nacht würde für

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