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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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seiner Pistole, doch sein Blick hing weiter wie gebannt an Nofretete, Horus und Nirah.
    Ich streckte die Hand aus und strich Nofretete mit einem Finger über den Kopf. Sie ließ sich fallen, und ihr Leib schlug mit einem dumpfen Knall auf dem Tisch auf. Dann rollte sie sich zusammen.
    »Nofretete, fangen wir mit dir an.« Ich streckte meine Hand aus, und sie legte ihren Kopf hinein. Damit drückte sie ihr Vertrauen aus. »Das ist Flynn. Er wird ein paar Tage bei uns wohnen. Ich möchte, dass du dir seinen Geruch einprägst, damit du ihn wiedererkennst. Er wird nervös sein, also sei nett zu ihm.«
    Nofretete glitt auf Flynn zu. Er hatte die Hände auf dem Tisch liegen, und beide waren zu Fäusten geballt.
    »Ich bin in der Schule gewesen, Cass.« Seine Stimme hatte einen merkwürdigen Unterton, den ich nicht verstand. »Dieses Reptil hat ein Gehirn, das nicht größer als eine Erbse ist. Sie könnte jeden Moment zustoßen.«
    »Vielleicht ist sie ja gar keine Schlange.«
    Er warf mir einen ungläubigen Blick zu, als meinte er, ich würde scherzen.
    Nofretetes Kopf kam bei seinen Händen an. Ihre Zunge schoss immer wieder hervor, während sie seinen Geruch und seine Körpertemperatur registrierte und einprägte, wie ich mir Bilder der Kinder einprägte, nach denen ich suchte.
    Mit beeindruckendem Mut hielt Flynn still, erstarrt wie jemand, der mit entsetzlichen Unbekannten konfrontiert wurde, aber entschlossen war, die Stellung zu halten. Nofretete glitt Stück für Stück weiter, bis sie seinen Arm erreichte und anhielt.
    »Sie möchte an Ihnen hoch.« Ich bedachte ihn mit einem, wie ich hoffte, ermutigenden Lächeln. »Halten Sie das aus?«
    Flynn nickte. Ein belastbarer Mann, der sich einer unangenehmen Situation gegenübersieht.
    Nofretete glitt langsam über Arm und Schulter nach oben, wobei nur das leise Rascheln zu hören war, das ihr Körper auf seinem Hemd erzeugte. Aus irgendeinem Grund hatte ihre braune Zeichnung einen fast schwarzen Farbton angenommen. Sein Kiefer verkrampfte sich, als sie über die nackte Haut an seinem Hals glitt. Sie schlang sich nicht um ihn, sondern legte ihren Kopf nur auf seinen, womit sie Horus und Nirah nachmachte.
    Flynns Augen waren ganz groß, doch jetzt eher vor Entsetzen denn aus Angst.
    »Warten Sie.« Ich hielt einen Finger hoch. »Horus, jetzt bist du dran.«
    Horus stolzierte mit katzenhafter Anmut und Würde auf Flynn zu, als er sich dazu herabließ, sich vorzustellen.
    »Nirah ist klein«, erklärte ich Flynn. »Nach ihr müssen Sie immer Ausschau halten.«
    Es war zwar unwahrscheinlich, dass er auf sie trat, denn dafür war sie viel zu schnell, aber im Gegensatz zu Nofretete musste er sich vor Nirah in Acht nehmen. Nirah ist eigentlich nicht aggressiv, aber sie mag Fremde nicht. Von allen dreien machte ich mir wegen Horus’ miesem Verhalten, das er häufig an den Tag legte, am meisten Sorgen.
    Horus streckte eine Pfote aus und ließ seine unglaublichen Krallen hervortreten.
    Ups. Horus, der Tyrann, spielte mal wieder nicht mit. Nirah riss das Maul auf und zischte, sodass ihre langen Zähne aufblitzten. Nofretete schoss über Flynns Kopf hinweg nach vorn auf Nirah zu. Von ihren Zähnen tropfte Gift, und ihr Kopf ging vor und zurück wie das Pendel einer Uhr, während sie sich Nirahs Bewegungen anpasste.
    Flynn saß völlig erstarrt auf seinem Stuhl. Er verfügte über eine wirklich beeindruckende Selbstbeherrschung. Vielleicht würde er mit den Barrows doch zurechtkommen. Plötzlich schoss mir ein unerwünschter Gedanke durch den Kopf. Vielleicht würde er sogar mit mir zurechtkommen. Wollte ich das denn?
    »He!« Ich schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Ihr drei hört sofort auf, so anzugeben. Ich schäme mich für euch.«
    Horus drehte sich zu mir um und damit auch Nirah.
    Ich schüttelte den Kopf. »Okay, er gehört jetzt zu uns. Verstanden?«
    Nofretete glitt von Flynn herunter und gesellte sich zu Horus und Nirah, während sie darauf warteten, was noch kommen würde.
    »Sie sind giftig.« Flynns Stimme war flach und kalt. »Es ist verboten, giftige Schlangen zu halten …«
    »Sie beißen nur, wenn es nötig ist«, erklärte ich, bezweifelte aber, dass ihn das beruhigte. »Ein kleines Kind könnte hier reinkommen und alle drei hochnehmen, ohne dass ihm etwas passiert.«
    »Und Sie sagen, dass diese Tiere in der Lage sind, logisch zu denken.« Er deutete in ihre Richtung, zog dann aber ganz schnell seine Hand wieder zurück. »Sie entscheiden, wen sie

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