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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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geben, wenn Sie wollen.«
    »Ich will mit jemandem reden.« Eigentlich könnte er mir unter Umständen nützlich sein, wenn ich ihn schon überall mit hinschleppen musste. Vielleicht hatte ich ja mal einen Platten, sodass er mir dann den Reifen wechseln musste. »Sie haben doch Ihre Marke dabei, oder?«
    »Ja, aber ich werde nicht den harten Cop für Sie spielen.«
    Wir hatten eine Beziehung aufgebaut, die auf gegenseitigem Misstrauen beruhte. »Nicht einmal für Selene?«
    Er seufzte und sah starr nach vorn. »Zu wem fahren wir?«
    »Elise Ramekin.«
    »Und das ist?«
    »Michaels Mutter.«
    Flynn runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts. Ich bog in die 25. Straße ab. Ich wusste nicht, was mich bei einem Treffen mit Michaels Mutter erwartete, aber er wollte, dass ich sie besuchte. Natürlich hatte er mich neugierig gemacht.
    »Erzählen Sie mir von Michaels Akte«, bat ich. Ich hatte mich wieder an Flynns Anschuldigungen erinnert.
    »Vergewaltigung, Mord und schwere Körperverletzung«, zählte er auf. »Vor fünf Jahren. Er wurde festgenommen, doch sein teurer Anwalt boxte ihn raus. Es gab nicht genug Beweise. Er besitzt mehrere Immobilien. Ein Lagerhaus am Fluss und …«
    »Und was?«
    »… die Hälfte vom Goblin Den.«
    Na, das war ja ein Ding. Ich schaffte es, mir meine Überraschung nicht anmerken zu lassen. »Wem gehört die andere Hälfte?«
    »Pericles Theron.«
    Ich knirschte mit den Zähnen. Michael hatte gelogen. Jetzt würde ich versuchen müssen, ihm einen Tritt in seinen hübschen Hintern zu verpassen. Vergewaltigung, Mord, Körperverletzung? Ich war gestern Abend im Goblin Den Zeugin geworden, dass er in der Tat Gewalt anwenden konnte. Die Verbrechen, die er zurzeit beging, kaschierte er gut. Es gab immer nur Gerede, keine Beweise. Offensichtlich stand die Polizei vor dem gleichen Problem. Hätte sie Hinweise auf eine besonders böse Tat gehabt, wäre ich wahrscheinlich wütender gewesen. Angelogen zu werden war etwas Persönliches.
    Der Verkehrslärm ließ nach, als die 25. Straße in ein Wohngebiet überging. Ich war ein paar Mal am Avondale vorbeigefahren, doch noch nie innerhalb der drei Meter hohen Mauern gewesen, die die Anlage umgaben. Am schwarzen Eisengittertor befand sich kein Pförtner, aber eine Gegensprechanlage. Als wir ankamen, ging das Tor gerade automatisch auf, damit ein Klempnerfahrzeug passieren konnte. Ich gab Gas, schloss auf und folgte dem Wagen in die Anlage.
    »Meinen Sie nicht, dass man Sie reinlassen würde, wenn Sie fragen?«, erkundigte sich Flynn.
    »Vielleicht. Aber so sparen wir Zeit.«
    »Ich frage mich, warum die hier keinen Pförtner haben.« Er sah sich mit dem geschulten Blick eines Cops um.
    »Keine Ahnung.« Ich war dankbar, dass es keinen Pförtner gab. Ich bin normalerweise nicht dafür, es mit dem Analysieren zu übertreiben, aber die Situation, mit der wir es hier zu tun hatten, schien doch etwas ungewöhnlich.
    Ich folgte dem Wagen, bis der bei dem Schild abbog, das den Weg zum Liefereingang anzeigte. Das Knirschen des Kieses unter den Rädern hörte sich an, als würde ein Riese Steine mit den Zähnen zermalmen, als ich auf eine leere Fläche fuhr, die als Besucherparkplatz gekennzeichnet war. Wir waren jetzt mehr als eine Viertelmeile von der Hauptstraße entfernt.
    Flynn ließ mich den Kofferraum öffnen, sodass er dort seine Pistole verstauen konnte. Ein Spital, in dem Verbrecher untergebracht waren, stellte nicht den geeigneten Ort dar, um eine bei sich zu haben. Ich benutzte den Schlüssel zum Öffnen und Schließen und sagte ihm nicht, dass sich sein Waffenschrank auch mit einem leichten Klaps öffnen ließ. Die Kofferraumhaube sprang häufig auf, wenn ich ein Schlagloch traf.
    Ich musste meine Augen gegen das gleißende Sonnenlicht abschirmen, das vom zweistöckigen Gebäude mit den blendend weißen Ziegelsteinen reflektiert wurde, als wir die Treppe zum Haupteingang hochstiegen. Dekorative Metallgitter waren vor jedem Fenster angebracht und bildeten einen Käfig aus schön gearbeiteten Gitterstäben.
    Flynn blieb stehen, ehe wir hineingingen. Er ließ seinen Blick noch einmal über die ausgedehnten Rasenflächen schweifen. »Kein Wunder, dass es keinen Pförtner gibt. Es ist alles nach modernsten Standards gesichert«, meinte er. »Da, die kleinen Stifte. Das sind Geräusch- und wahrscheinlich auch Bewegungsmelder. Die wissen, dass wir hier sind.«
    Der geschulte Blick des Cops hatte gesehen, was mir entgangen war.
    Wir gingen nach drinnen und

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