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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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Geschenk zu machen … mit seinem Vater zusammen zu sein.« Ihre Mundwinkel verzogen sich nach unten, und Wut schwang in ihrer Stimme mit. »Aber da kam diese Frau und nahm mir meinen kleinen Engel weg.« Sie streckte ihren Arm aus. Kleine, halbkreisförmige Narben bedeckten die Haut vom Handgelenk bis zum Ellbogen. »Ich habe ganz fest zugebissen. Ich habe nicht geschrien. Er tat mir weh, aber ich habe nicht geschrien. Keiner sollte es wissen.« Sie schaute sich um, als wollte sie sehen, wer zuhörte, dann flüsterte sie: »Ich war ganz still.« Elise griff nach Flynns Hand. »Doch als er herauskam, schrie er. Ich versuchte, ihn zum Schweigen zu bringen, doch es gelang mir nicht.«
    Sie drängte sich dichter an Flynn und sagte: »Ich weiß ein Geheimnis. Das Kind, nach dem Sie suchen. Das Mondkind.« Sie sah über seine Schulter hinweg. »Sie müssen …«
    Zwei Frauen kamen quer durch den Raum auf uns zu. Die eine trug einen hellblauen Krankenhauskittel, und die andere hatte einen grauen Anzug an, der fast wie eine Rüstung geschnitten war. Die Frau im Krankenhauskittel hatte eine Spritze in der Hand und eilte auf Elise zu.
    Wir erhoben uns, um uns der Frau im grauen Anzug zuzuwenden. Diese hatte ihr Haar zu einem so festen Knoten hochgesteckt, dass sich die Haut über den Wangenknochen spannte und die Augen nur noch schmale, dunkle Schlitze waren. Die Wächterinnen in diesem Drecksloch wiesen einen ungesunden Mangel an Anmut und Menschlichkeit auf. Ich fragte mich, ob sie wohl von Anfang an so gewesen waren oder ob es dieser Ort war, der ihnen im Laufe der Zeit alle Wärme genommen hatte.
    Das an ihren Anzug geheftete Namensschild wies sie als Anita Cohen, die Leiterin der Anstalt, aus.
    »Raus hier.« Cohens Hände ballten sich zu Fäusten. »Sie haben nicht die Genehmigung …«
    Es war ein überraschender Zug, als Flynn seine Marke zückte. Groß und imposant stand er da und strahlte etwas Einschüchterndes aus, das ich in dieser kalten, überlegenen Form nicht hätte bringen können.
    »Das beeindruckt mich überhaupt nicht«, knurrte Cohen.
    »Ich bin nicht hier, um Sie zu beeindrucken, Cohen. Ich gehe Hinweisen in einer laufenden Untersuchung nach und werde allen folgen. Diese Untersuchung zu behindern, stellt eine Straftat dar.« Flynn steckte seine Marke wieder ein. »Und da Sie die Person, die ich gerade befragt habe, außer Gefecht gesetzt haben …« Er deutete auf Elise. Die Krankenschwester zog gerade wieder die Nadel aus ihrem Arm.
    »Hinweise? Von dieser Patientin?« Sie grinste spöttisch. »Man hat sie vor zwanzig Jahren hier eingesperrt. Sie kann gar keine Informationen für Sie haben. Ich werde Beschwerde bei Ihren Vorgesetzten einreichen und …«
    »He!« Ich brachte mich etwas lauter zu Gehör, als ich beabsichtigt hatte. »Diese Patientin? Diese Frau ist ein Mensch, kein Tier.«
    Der wütende Ausdruck verschwand aus Cohens Gesicht und wurde von einer ausdruckslosen Miene ersetzt. »Genau genommen haben Sie recht. Sie ist kein Tier. Aber ich bezweifle, dass die Eltern der Kinder, die sie im Kinderbett erstickt hat, genauso denken.« Sie sah Flynn an. »Sie sind der Cop. Wie viele waren es noch gleich, ehe man sie fasste?«
    Ich öffnete schon den Mund, um etwas zu sagen, ließ es dann aber bleiben. Es gab nichts zu sagen.
    »Ich will ihre Akte sehen.« Flynns Hände waren zu Fäusten geballt.
    »Holen Sie sich eine richterliche Anordnung.« Cohen ließ es darauf ankommen.
    Zwei Männer, die so muskulös waren, dass man sofort sah, wie ernsthaft sie Bodybuilding betrieben, kamen herein.
    »Zeigen Sie Detective Flynn und Miss Archer den Weg nach draußen«, befahl Cohen. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah uns ärgerlich an.
    »Elise?« Sie sah mich mit leerem Blick an. Es lag keine Hoffnung darin. Ich kniete mich neben ihr hin. »Ich werde mit Michael sprechen. Vielleicht kann er was machen, damit wir wieder herkommen können.«
    Begleitet von den beiden Anabolika-Junkies verließen Flynn und ich das Gebäude. Wir sagten beide kein Wort, bis ich wieder auf die Straße abbog und der Wind, der durchs Fenster kam, für eine Abkühlung auf vierzig Grad sorgte.
    »Wow.« So etwas hatte ich noch nie erlebt.
    »Blödsinn!«, schimpfte Flynn. »Meinen Sie etwa, ich hätte es nicht mitbekommen, wenn jemand reihenweise Babys umbringt? Ich kenne Kollegen, die seit über fünfundzwanzig Jahren bei der Polizei sind. Die erzählen jedem, der zuhört, von außergewöhnlichen Verbrechen.«
    »Mit

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