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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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Geld kann man sich Schweigen kaufen. Wie viel ist nötig, damit Eltern den Mund halten? Eine Million? Zwei Millionen? Ich habe gehört, dass Avondale eine viertel bis eine halbe Million pro Jahr kostet, und sie ist schon sehr lange hier … Jemand bezahlt ihre Pfleger dafür, damit nicht darüber gesprochen wird, was damals geschehen ist.«
    Flynn schlug mit der Hand auf das Armaturenbrett und zog sie sofort wieder zurück. Der Kunststoff stand kurz davor, den Schmelzpunkt zu erreichen.
    Ich griff in meine Tasche, zog ein kleines Lederetui heraus und warf es ihm zu. Er öffnete es. »Der Führerschein hat Ihr Bild, aber …« Er runzelte die Stirn. »Wer ist Mary Ann Halstead?«
    »Niemand. Zumindest niemand, den ich kenne. Der Führerschein ist gefälscht.«
    »Himmel, Cass, das ist …«
    »Ja, ja, schon gut … illegal. Aber wissen Sie was? Damit habe ich mich ausgewiesen, als wir die Avondale-Sperrzone betreten haben. Als wir gingen, nannte Panzerkreuzer Cohen mich Miss Archer.«
    »Woher wusste sie, wer Sie sind?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Warum benutzen Sie überhaupt gefälschte Papiere?« Er schloss das Lederetui wieder.
    »Gewohnheit. Manchmal kommt man so leichter an Informationen.«
    Flynn schaute eine Weile aus dem Fenster und meinte dann: »Elise nannte mich Wolf . Ich heiße mit Vornamen Phelan. Das bedeutet Wolf. Woher hat sie das gewusst?«
    »Phelan?« Ich grinste.
    »Wenn Sie mich auch nur einmal so nennen, werde ich Ihr Auto das nächste Mal, wenn ich es beim Falschparken entdecke, abschleppen und in die Schrottpresse bringen lassen.« Er steckte meinen gefälschten Führerschein ein.
    Ich lachte. Das mit dem Auto meinte er wahrscheinlich nicht ernst. Und der gefälschte Führerschein? Kein Problem. Ein Grafiker, dessen Kind ich mal ausfindig gemacht hatte, fertigte mir so viele an, wie ich haben wollte.
    »Erzählen Sie mir noch was über das, was sie sonst noch gesagt hat? Ich glaube, ich sollte es erfahren.«
    Er zog an dem Sicherheitsgurt, als würde er scheuern. »Selenes Name bedeutet Mond. Wir nannten sie immer das Mondkind . Es war nur ein Spitzname. Mit elf wollte sie nicht mehr, dass wir sie so nennen. Es war ihr peinlich.« Er zögerte. »Gibt es etwas, das ich wissen sollte?« Ich wusste, dass er wegen Michael immer noch wütend war. »Wie passt Michael da rein?«
    »Selene ist in den Barrows. Michael ist aus den Barrows. Ich bat ihn, mir zu helfen, und er bat mich, seine Mutter zu besuchen. Das ist alles, was ich bisher weiß. Irgendetwas geht da vor. Es gibt da eine Verbindung, aber ich weiß noch nicht, welche. Ich weiß, dass das alles verwirrend ist. Es tut mir leid, dass ich das alles nicht sofort durchschaue.«
    »Lassen Sie mich am Polizeipräsidium raus«, sagte Flynn. »Ich möchte ein paar Nachforschungen anstellen. Ich werde mir nachher ein Taxi nehmen, um wieder zu Ihnen in die Wohnung zu kommen. Ich werde das Gebot, mit Ihnen zusammenzubleiben, erst einmal missachten, um an ein paar Informationen zu kommen.«
    »Okay. Ich muss auch mit einem Freund in der Mission sprechen, um herauszufinden, ob er irgendetwas weiß. Manchmal tauchen Kinder bei ihm auf.«
    Die Mission war in diesem Fall eine weit hergeholte Spekulation, aber ich hatte keine anderen Hinweise. Außerdem wollte ich mich einmal ernsthaft mit Michael über seine Mutter unterhalten – und das Goblin Den. Ich wollte Flynn nicht dabeihaben.
    Ich musste jedoch gestehen, dass ich ihn bewunderte. Da war eine ganze Menge, was er erst einmal hatte verdauen müssen. Denkende Schlangen und eine Katze mit einem etwas schrägen Charakter und jetzt auch noch Elises Äußerungen. Er hatte alles in sich aufgenommen und wirkte nach wie vor recht entspannt. Und in Avondale war er beeindruckend gewesen trotz Cohens borstigem Auftreten und Elises seltsamer Auslassungen, in denen sie ihn als den Guardian und mich als die Jägerin bezeichnet hatte. Bei der Empfangsdame hatte er nett geflirtet, Elise war er mit freundlichem Mitgefühl entgegengetreten und Cohen mit der Härte eines Detectives, der an einem Fall dran war. Mein aggressives Wesen hätte mir dagegen nur Ärger eingebracht, sodass ich es gar nicht erst geschafft hätte, bis zu Elise vorzudringen.
    Ich gab Flynn noch meine Handynummer und ließ ihn dann einen Block vom Polizeipräsidium entfernt heraus. Der Mistkerl wollte immer noch nicht mit mir gesehen werden. Ich fuhr in Richtung der Barrows, hielt aber unterwegs bei meiner Wohnung an, um meine Pistole zu

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