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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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spüren, wie nah er mir war, so nah, aber trotzdem bekam ich mich wieder etwas in den Griff. Ich öffnete die Augen. Michael lachte; ein leises, weiches Lachen. Er rückte näher. Ich wich zurück, bis ich nicht mehr weiter konnte, weil hinter mir die Wand neben der Tür war, durch die ich die Wohnung betreten hatte.
    Ich hätte meine Pistole ziehen können. Oder wäre das eine übertriebene Reaktion? Oder sollte ich vielleicht lieber … Er drückte mich gegen die Wand, und sein Mund senkte sich voller Leidenschaft und so heiß wie ein Brandeisen auf meine Lippen. Seine Hände legten sich auf meinen Rücken, und er riss mich an sich, um mich fest an diesen herrlichen Körper zu pressen.
    Tu doch etwas , rief eine Stimme in meinem Innern. Wehr dich . Doch mein Körper beging unverhohlen Verrat und erwiderte seinen Kuss. Meine Hände schoben sich in sein wundervolles Haar, und ich intensivierte den Kuss. Der Raum fing an, sich zu drehen, sodass ich das Gefühl hatte, in einen Wirbel aus Rot und Gold geraten zu sein, und der Geschmack seines Mundes war wie eine Droge, die süchtig machte.
    Sucht, Besessenheit und dann Entzug … In mir zerbrach etwas. Wenn ich zuließ, dass er mich nahm, würde er mich besitzen. Durch die Begierde, die in mir brannte, würde er mich seinem Willen beugen können, sodass ich nie wieder frei wäre. Plötzlich musste ich an Flynn denken. Warum dachte ich an Flynn? Flynn mit den dunklen Augen, der so freundlich war, so voller Mitgefühl, der, wenn auch widerwillig, den kleinen Teil meiner Welt, den er bisher gesehen hatte, akzeptierte. Flynns ruhige Beständigkeit, sein Menschsein durch und durch ließ mich Michaels Makel erkennen und erstickte das Feuer der Leidenschaft in mir, bis nur noch eine leise Glut da war.
    Ich spürte das Zittern von Michaels herrlichem Körper und dann noch etwas anderes abgesehen von meinem eigenen Verlangen. Eine grimmige Wildheit hatte von ihm Besitz ergriffen, aber das war nicht die kalte Wut, die er im Goblin Den gezeigt hatte, sondern eine Gier, ein gewalttätiges Verlangen, das mich plötzlich erschreckte. Das Entsetzen ließ das Verlangen auf einen Schlag erlöschen. Ich riss die Lippen von ihm los.
    »Nein!«
    Ich drängte meine Hände gegen seine Schultern und drückte. So stark ich auch bin, schaffte ich es trotzdem nicht, dass er sich nur ein kleines Stück bewegte. Ich keuchte, als er mich plötzlich losließ und ich nach hinten taumelte. Ich schlang die Arme um meinen Körper und verharrte in dieser Position.
    Michael richtete sich auf und wich vor mir zurück, wobei seine Miene so kalt und leer wie ein Strand im Winter war. Er ballte die seitlich herabhängenden Hände zu Fäusten, als müsste auch er sich zurückhalten, sie nicht nach mir auszustrecken. »Vergib mir, Jägerin. Ich hatte versprochen, geduldig zu sein und darauf zu warten, dass du den passenden Moment wählst.«
    Ich holte tief Luft und stieß sie wieder aus, dann schluckte ich und versuchte, meine Stimme wiederzufinden. »Ich hätte nicht herkommen sollen.«
    »Warum hast du es denn getan?« Michaels Gesichtsausdruck änderte sich plötzlich, und er zeigte seine übliche freundliche Maske mit dem leichten, desinteressierten Lächeln, das er in der Regel Fremden vorbehielt. Der echte Michael verschwand wieder in seinem Versteck hinter der glatten Fassade. Oder war das der echte Michael? Ich wollte es nicht herausfinden.
    »Ich bin hergekommen, um …« Ich biss mir auf die Unterlippe. Hatte ich es vergessen? Nein. Ich war aus einem bestimmten Grund hergekommen … aus zwei Gründen, um genau zu sein. »Ich habe deine Mutter besucht.«
    Michael zog offensichtlich interessiert eine Augenbraue hoch. »Und was hast du herausgefunden?«
    »Sie ist wie besessen von dir. Sie sagte, du würdest wie dein Vater aussehen.«
    »Vielleicht.« Er zuckte die Achseln. »Ich habe meinen Vater nie kennengelernt.«
    »Außerdem wird deine Mutter hervorragend bewacht. Gerade als sie anfing zu reden, trafen Cohen und die leichte Kavallerie ein und betäubten sie.«
    »Ich hätte alles im Vorfeld regeln sollen.« Er schien verärgert. »Entschuldige bitte, aber ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich hinfahren würdest.« Er runzelte die Stirn. »Erzähl mir von Detective Flynn. Ich weiß, wie begehrenswert du bist. Aber ich würde gern wissen, warum er so offensichtlich anziehend auf dich wirkt.«
    Anziehend? Auf mich? Wie kam er denn da drauf? Hatte er bei einer einzigen kurzen Begegnung gemeint,

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