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Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches)

Titel: Schattenpakt - Roland, L: Schattenpakt - Viper Moon (01 The Novel of the Earth Witches) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Roland
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holen.

Kapitel 10
    Eine hübsche, junge Blondine mit einem etwas verkrampften Lächeln begrüßte mich, als ich den Erzengel kurz nach elf Uhr morgens betrat. Sie hatte etwas Hautfarbenes, eng Anliegendes aus einem dehnbaren Stoff an, das fast bis zu den kecken Spitzen ihrer festen, perfekt geformten Brüste ausgeschnitten war. Mit ihren hell manikürten Fingernägeln bedeutete sie mir, ihr zu folgen. Als sie sich umdrehte, konnte ich sehen, dass ihr Hintern, der in den gleichen dehnbaren Stoff gehüllt war, genauso perfekt gerundet wirkte wie ihre Brüste. Da war eindeutig ein Schönheitschirurg am Werk gewesen. Genau genommen schienen alle von Michaels Angestellten vollkommen geformt zu sein. Was sah er eigentlich in mir … einer Frau mit einem ganz normalen Körper und zickigem Verhalten – und besonders zickigem Verhalten, wenn es um ihn ging? Mein sprühendes Temperament? Meine Waffen?
    Das Mädchen führte mich durch das Erdgeschoss zu einer Tür, durch die man in einen Gang gelangte, an dessen Ende sich ein Fahrstuhl befand. Sie drückte auf einen Knopf an der Wand, die Tür öffnete sich, und sie ging wortlos wieder davon. Michaels Türsteher warfen mir gelegentlich anzügliche Blicke zu, doch seine weiblichen Angestellten hassten mich, als hätte ich sie um etwas geprellt, was sie unbedingt haben wollten.
    Ich trat in den Fahrstuhl, der so klein war, dass darin höchstens drei Personen Platz gefunden hätten. Es gab nur einen Knopf, und so drückte ich darauf. Die Tür schloss sich mit einem leisen Zischen, das zu einem Summen wurde, als der Fahrstuhl sich in Bewegung setzte. Ich überprüfte, ob meine Pistole auch locker im Holster saß, und sah nach meinem Messer. Ich würde gleich einem gefährlichen Mann gegenübertreten, der mir gegenüber nicht ehrlich gewesen war, indem er bestimmte Dinge unerwähnt gelassen hatte. Machte ihn das so begehrenswert? Die Gefahr, die er ausstrahlte? Die Herausforderung, die er darstellte? Wenn das der Fall war, dann war er dadurch das gefundene Fressen für einen Action-Junkie wie mich. Die Fahrstuhltür öffnete sich zu einem kleinen Vorraum, durch den man ein paar Schritte weiter zu einer offen stehenden Tür gelangte. Ich hatte eigentlich gedacht, dass es sich nur um einen anderen Zugang zu Michaels Arbeitszimmer handelte, doch stattdessen trat ich in eine Wohnung, neben der meine wie eine Transportkiste mit Bad wirkte.
    Die Einrichtung schien direkt aus einem Filmstudio zu stammen, in dem gerade eine Szene in einem orientalischen Harem gedreht worden war. Messinglampen warfen ihren warmen Schein auf Bodenkissen, die mit purpurrot und goldgelb gemusterter Seide bezogen waren. Über die Möbelstücke war kupferfarbener Stoff drapiert, und auf dem gefliesten Boden lagen cremefarbene Teppiche. Bei mir setzte kurz das Denken aus, während ich all die üppige Fülle auf mich wirken ließ. In der Luft hing der Duft von … Weihrauch? Nein, es war ein intimerer Duft, der nicht so leicht zu erkennen war.
    »Gefällt dir mein Zuhause?«, ertönte Michaels Stimme hinter mir.
    Er war durch eine Tür zu meiner Linken in den Raum getreten. Außer einem Paar locker sitzender Shorts hatte er nichts an. Die Muskeln auf Brust und Armen schimmerten feucht im weichen, warmen Lichtschein, und sein Haar, das normalerweise immer perfekt saß, war zerzaust, als wäre eine Frau mit ihren Fingern durchgefahren, während er sie leidenschaftlich liebte.
    »Dein Zuhause gefällt mir.« Und du auch , raunte eine verräterische Stimme in meinem Innern. »Die Einrichtung sieht allerdings nicht nach deinem Stil aus.«
    Michael zuckte die Achseln. »Du kennst meinen Stil gar nicht. Du kennst mich nicht, Jägerin.«
    Nur zu wahr. Er hatte dunkle Seiten, die ich nicht erforschen wollte – und andere Seiten, die mich reizten.
    »Habe ich dich bei irgendetwas gestört?« Ich versuchte, kühl und reserviert zu klingen.
    »Ich habe nur gerade ein bisschen trainiert. Nebenan habe ich einen eigenen Fitnessraum.« Er ging zu der Tür, durch die ich hereingekommen war, und schloss sie.
    Dann trat Michael näher, und mir stieg der Duft von Sandelholz in die Nase, der von seiner makellos goldenen Haut aufstieg. O verdammt … Hatte ich mir nicht geschworen, mich nie wieder in eine gefährliche Situation mit ihm zu bringen?
    Nachdem all meine Sinne in Aufruhr waren, blieb mir nur eine schwache Möglichkeit, dem etwas entgegenzusetzen. Ich schloss die Augen. Ja, ich konnte ihn zwar immer noch riechen und

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