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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Geheimnis. Und Skandale waren für ihn etwas Alltägliches. Gott allein wusste, wie viele Affären Trey in seinem Leben gehabt hatte. Er hatte eine Affäre mit Michael Bernes Frau Stella gehabt, als Michael sein Trainer war. Trey war in der Nacht, als seine Mutter starb, mit Bernes Frau zusammen gewesen. Man konnte sich leicht vorstellen, dass er ein Auge auf Erin geworfen hatte. Aber Entführung? Und was war mit Jill Morone?
    Nein, ich konnte es mir nicht vorstellen. Ich wollte nicht. Monte Hughes III., mein erster großer Schwarm.
    Ich kenne Ihren Vater , habe über die Jahre gelegentlich seine Dienste in Anspruch genommen .
    Was, zum Teufel, hatte er damit gemeint? Wozu brauchte er die Dienste eines Strafverteidigers vom Kaliber meines Vaters? Und wie sollte ich das herausfinden? Meinen Vater nach all diesen Jahren erbitterten Schweigens anrufen und ihn fragen?
    Hallo , Dad , nimm’s mir nicht übel , dass ich mich dir ständig widersetzt und meine teure Erziehung über Bord geworfen hab , um Polizistin zu werden . Und es ist auch egal , dass du immer ein lausiger , reservierter , uninteressierter Vater warst , enttäuscht von mir aufgrund der einfachen Tatsache , dass ich nicht dein eigenes Kind war . Vergeben und vergessen . Sag mir , warum Trey Hughes deine hoch geschätzten Fachkenntnisse brauchte .
    Mein Vater und ich hatten seit zehn Jahren nicht miteinander gesprochen. Das würde auch jetzt nicht passieren.
    Hatte Landry eigentlich auch Trey vernommen? Hatte er Treys Namen für eine Routineprüfung durch den Computer laufen lassen? Aber Landry hatte mir keine Fragen zu Trey Hughes gestellt, nur zu Jade.
    Ich ging zu meinem Wagen, stieg ein und wartete. Paris würde bald Hughes’ Grauen holen. Trey würde nach dem Ritt in den Stall zurückkommen. Und wenn er dann den Turnierplatz verließ, würde ich ihm nachfahren.
    Trey Hughes war gerade zum Zentrum des Universums geworden. Alles drehte sich um ihn. Ich würde rausfinden, warum.

ZWEITER AKT
    Z WEITE S ZENE
     
    AUFBLENDE
     
    AUSSEN: DER PFERDEPARK BEI DER REITER-SIEDLUNG – SONNENUNTERGANG
     
    Weites, offenes Gelände an drei Seiten. Bäume und ein Kanal am hinteren Rand des Grundstücks. Eine asphaltierte Straße führt vorne vorbei. Niemand ist zu sehen, aber die Cops sind da, haben sich versteckt.
     
    Ein schwarzes Auto nähert sich und parkt am Tor. Bruce Seabright steigt aus und schaut sich um. Er wirkt verärgert und nervös. Er denkt, es sei eine Falle.
     
    Er hat Recht.
     
    Er öffnet den Kofferraum und holt zwei große blaue Taschen heraus. Er hievt die Taschen über das Tor, klettert hinterher, hebt die Taschen hoch und schaut sich wieder um. Er wartet auf ein Zeichen, auf eine Person. Vielleicht sogar auf Erin, obwohl er sie am liebsten nie wiedersehen würde.
     
    Zögernd geht er über die Einfahrt auf das Gebäude zu. Er hat den Gesichtsausdruck eines Mannes, der sich beim ersten lauten Geräusch in die Hose macht.
     
    Auf halber Strecke bleibt er stehen und wartet. Langsam dreht er sich im Kreis. Er scheint zu überlegen, was als Nächstes passieren wird. Er stellt die Taschen ab und schaut auf die Uhr.
     
    18 Uhr 05.
     
    Es wird dunkel. Mit einem lauten Summen gehen die Sicherheitslichter an. Die Stimme, dieselbe mechanisch verzerrte Stimme von den Telefonanrufen kommt über den Lautsprecher.
     
    DIE STIMME
    Lassen Sie die Taschen auf dem Boden stehen.
     
    BRUCE
    Wo ist das Mädchen?
     
    DIE STIMME
    Lassen Sie die Taschen auf dem Boden stehen.
     
    BRUCE
    Ich will Erin sehen!
     
    DIE STIMME
    In der Box. Reitbahn eins. In der Box. Reitbahn eins.
     
    BRUCE
    Welche Box? Welche Reitbahn?
     
    Er ist erregt, weiß nicht, wohin er sich wenden soll. Es gefällt ihm nicht, die Kontrolle verloren zu haben. Er will das Geld nicht stehen lassen. Er schaut zu den beiden Reitbahnen, die dem Gebäude am nächsten sind, und entscheidet sich für die rechte. Er nimmt die Taschen mit, geht hinüber und bleibt am Rand der Reitbahn stehen.
     
    BRUCE
    Welche Box? Ich sehe keine Box.
     
    Ungeduldig steht er dort. Es wird immer dunkler. Einen Moment lang betrachtet er die Bude der Preisrichter – ein kleiner hölzerner Unterstand – am Kopf der Reitbahn, geht dann darauf zu.
     
    BRUCE
    Erin? Erin?
     
    Vorsichtig umrundet er die Bude. Jemand könnte rausspringen oder auf ihn schießen oder mit einem Messer angreifen. Erins Leiche könnte herausfallen.
     
    Nichts passiert.
     
    Vorsichtig nähert er sich der Tür, zieht sie auf, springt zu

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