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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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rück.
    Nichts passiert.
     
    BRUCE
    Erin? Bist du da drin?
     
    Keine Antwort.
     
    Langsam stellt er die Taschen ab und bewegt sich wieder auf die Bude zu, geht schließlich hinein. Niemand ist in der Bude. Eine Videokassette liegt auf dem Boden. Auf dem weißen Etikett steht in schwarzen Blockbuchstaben das Wort BESTRAFUNG
     
    DIE STIMME
    Sie haben die Regeln gebrochen.
    Das Mädchen hat dafür bezahlt.
     
    Polizisten kommen aus dem Gebüsch. Einige rennen die Treppe zum Gebäude hinauf. Sie brechen die Tür auf, treten sie ein, stürmen mit gezogener Waffe brüllend in den Raum. Das Licht ihrer Taschenlampen hüpft und gleitet durch den Raum. Niemand ist dort.
     
    Als sie sich der Konsole mit der Audioausrüstung unter den auf den Turnierplatz hinausgehenden Fenstern nähern, entdecken sie eine einfache Schaltuhr, die die Geräte um genau 18 Uhr 05 eingeschaltet hat.
     
    Das Band läuft noch.
    DIE STIMME
    Sie haben die Regeln gebrochen.
    Das Mädchen hat dafür bezahlt.
    Sie haben die Regeln gebrochen.
    Das Mädchen hat dafür bezahlt.
     
    Die Stimme hallt durch die leere Nacht.
     
    ABBLENDE

35
    Trey Hughes kam nicht in Don Jades Stall zurück.
    Ich wartete im Auto und sah ungefähr alle drei Minuten auf die Uhr, während es auf sechs zuging. Javier führte den Grauen in einer Lucky-Dog-Decke vom Stall weg und kam mit Park Lane zurück. Paris und Jane Lennox erschienen mit dem Golfwagen, dann stieg Lennox in einen goldenen Cadillac und fuhr davon.
    Wieder schaute ich auf die Uhr. 17 Uhr 43.
    Auf einem anderen Turnierplatz ein paar Meilen entfernt würden Landry und sein Team vom Dezernat für Gewaltverbrechen bereits in Stellung gegangen sein und auf das Auftauchen der Entführer warten.
    Ich wollte dort sein, um zu sehen, wie die Geldübergabe klappte, wusste aber, dass man mich nicht mal in die Nähe lassen würde. Ich wollte wissen, wo Jade und Van Zandt waren, was sie machten, wer sie beschattete. Ich wollte wissen, wohin Trey Hughes verschwunden war. Ich wollte, dass man mir über all das Bericht erstattete. Ich wollte die Leitung des Falls übernehmen.
    Der vertraute Adrenalinschub war wieder da, beschleunigte meinen Stoffwechsel, gab mir das Gefühl, dass direkt unter meiner Haut der Strom summte. Gab mir das Gefühl, lebendig zu sein.
    Paris kam in Straßenkleidung aus dem Stall, stieg in einen dollargrünen Infiniti und fuhr zum Lastwagenausgang. Ich startete meinen Wagen und folgte ihr, ließ einen Pick-up zwischen uns. Sie bog links auf die Pierson, und wir bewegten uns durch die Außengebiete von Wellington, kamen auch durch Binks Forest.
    Molly war bestimmt im Haus der Seabrights, hockte wie ein Mäuschen in der Ecke, mit aufgerissenen Augen, gespitzten Ohren und angehaltenem Atem, wartete verzweifelt auf eine Nachricht von Erin und was bei der Geldübergabe passiert war.
    Ich wünschte, ich hätte für sie da sein können.
    Ich bremste ab, als Paris an der Southern hielt – eine viel befahrene Ost-West-Verbindung, die auf der einen Seite nach Palm Beach führte, auf der anderen in ländliche Gegenden. Sie fuhr die Straße in Richtung Loxahatchee und dann weiter in die waldige Dunkelheit hinein.
    Ich behielt die Rücklichter des Infiniti im Auge, war mir durchaus bewusst, dass wir auf die Reitersiedlung zufuhren.
    Ein unheimliches Déjà-vu-Gefühl überkam mich. Als ich das letzte Mal nachts auf diesen Nebenstraßen gefahren war, hatte ich noch bei der Drogenfahndung gearbeitet. Der Wohnwagen der Golam-Brüder stand nicht weit entfernt.
    Die Bremslichter des Infiniti leuchteten auf. Kein Blinker.
    Ich verlangsamte das Tempo und sah in den Rückspiegel, in dem Scheinwerfer aufgetaucht waren. Mein Puls beschleunigte sich.
    Ich hatte nicht gern jemanden hinter mir. Hier herrschte nicht viel Verkehr. Niemand kam hier raus, wenn er nicht musste, außer er wohnte hier oder arbeitete in einer der vielen Gärtnereien.
    In meinem Magen entstand wieder das scheußliche Gefühl von heute Morgen, als Van Zandt aufgetaucht war und ich gedacht hatte, ich sei allein mit ihm.
    Bis später ,hatte er gesagt und mich auf die Wangen geküsst.
    Vor mir war Paris in eine Einfahrt gebogen. Ich fuhr vorbei, erhaschte einen raschen Blick. Wie die meisten Häuser hier draußen, stammte auch dieses aus den Siebzigerjahren, war im Ranchstil erbaut und hatte einen Dschungel als Garten. Die Garagentür hob sich, und der Infiniti rollte hinein.
    Warum wohnte sie hier draußen?, fragte ich mich. Jade machte gute

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