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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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oder die Flasche. Fürs Rauchen kann ich nicht suspendiert werden. Noch nicht.«
    »Weiss hat wirklich Hummeln im Hintern.«
    »Der ist nicht sonderlich helle«, meinte Landry zur Erklärung.
    »Ich weiß, dass ich bei dieser Sache nicht willkommen bin«, sagte ich. »Aber ich hatte den Fall zuerst, und ich kann immer noch einen Zweck erfüllen.«
    »Ja, ich weiß. Das haben Sie meinem Lieutenant gerade ziemlich deutlich gemacht.«
    Die Andeutung eines Lächelns spielte um seinen Mund. Seine Anerkennung bedeutete mir zu viel.
    »Subtilität wird überbewertet und dauert zu lange«, gab ich zurück. »Wir haben keine Zeit zu vertrödeln.«
    Ich nahm ihm die Zigarette für einen letzten Zug ab, berührte mit den Lippen die Stelle, wo seine gewesen waren. Ich wollte mir nicht zugestehen, dass darin etwas Erotisches lag, aber das tat es natürlich, und Landry wusste es auch. Unsere Blicke trafen sich und hielten einander fest.
    »Ich muss los«, sagte ich, machte einen Schritt zurück.
    Landry blieb, wo er war. »Und wenn Dugan Sie wieder drinnen haben will?«
    »Er weiß, wohin ich gehe. Er kann ja hinkommen und mir einen Drink spendieren.«
    Verwundert schüttelte Landry den Kopf. »Sie sind wirklich eine Nummer, Estes.«
    »Ich versuch nur zu überleben.« Damit drehte ich mich um und ging zu meinem Auto.
    Als ich auf dem Weg vom Parkplatz am Bürgersteig vorbeifuhr, erfassten meine Scheinwerfer Weiss, der an der Eingangstür des Gebäudes stand. Blödmann. Bestimmt würde er Ärger machen, weil sich Landry die Zigarette mit mir geteilt hatte, aber das war Landrys Angelegenheit. Ich hatte meine eigenen Probleme. Ich war mit einem Mörder verabredet.

38
    Frauen. Dämliche, undankbare Ziegen. Van Zandt hatte den größten Teil seines Lebens damit verbracht, ihnen den Hof zu machen, ihnen zu schmeicheln – egal, wie sie aussahen –, sie rumzufahren, um sich Pferde anzusehen, ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Sie brauchten ihn, damit er ihnen sagte, was sie tun, was sie denken, was sie kaufen sollten. Und waren sie ihm dafür dankbar? Nein. Die meisten waren selbstsüchtig und dumm und hatten kein Hirn. Sie verdienten es, betrogen zu werden. Sie verdienten alles, was ihnen zustieß.
    Er dachte an Elle, bezeichnete sie immer noch mit diesem Namen, obwohl er wusste, dass er falsch war. Sie war nicht wie die meisten Frauen. Sie war clever und verschlagen und unerschrocken. Sie dachte mit der strengen Logik eines Mannes, aber mit weiblicher Schlauheit und Erotik. Er fand das aufregend, herausfordernd. Ein lohnendes Spiel.
    Und sie hatte Recht: Es gab nichts, womit sie ihm schaden konnte. Es gab keine Beweise gegen ihn, deshalb war er ein unschuldiger Mann.
    Bei dem Gedanken lächelte er, fühlte sich glücklich und gewitzt und überlegen.
    Er griff nach seinem Handy, gab die Kurzwahl für das Stadthaus ein und lauschte dem Klingeln am anderen Ende. Seine Stimmung sank. Noch ein Klingeln, und er hatte den Anrufbeantworter dran. Er wollte nicht mit dem dämlichen Ding sprechen. Wo, zum Teufel, war Lorinda? Bestimmt irgendwo mit diesem grässlichen Köter. Abscheuliches, von Flöhen zerbissenes Vieh.
    Der Anrufbeantworter meldete sich, und Van Zandt hinterließ eine kurze Nachricht, dass sie sich später mit ihm im Players treffen sollte.
    Wütend beendete er das Gespräch und warf das Handy auf den Beifahrersitz dieses billigen Scheißautos, das Lorinda ihm geliehen hatte. Er wollte sich nicht von der Polizei beschatten lassen. Eine Beschattung ohne jeden Grund, hatte er ihr gesagt. Er war das unschuldige Opfer polizeilicher Belästigung. Sie hatte ihm natürlich geglaubt, trotz der Tatsache, dass sie das blutige Hemd gesehen hatte. Er hatte sich rausgeredet, und auch das hatte sie ihm geglaubt.
    Dämliche Kuh. Warum sie sich kein besseres Auto mietete, ging über seinen Verstand. Lorinda hatte Geld, das sie von ihrer Familie in Virginia geerbt hatte. Tomas hatte es auf sich genommen, das zu überprüfen. Aber sie verschwendete es an Wohltätigkeitsorganisationen für ausgesetzte Hunde und alte Klepper, statt es für sich selbst zu verwenden. Sie lebte wie eine Zigeunerin auf der Farm, die ihrer Großmutter gehört hatte, vermietete das prächtige Herrenhaus und wohnte selbst – mit einem ganzen Rudel von Hunden und Katzen – in einem alten Holzhaus, in dem sie nie sauber machte.
    Tomas hatte ihr dringend geraten, sich das Gesicht liften und die Brüste vergrößern zu lassen, was für sich zu tun, sonst würde

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