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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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sie nie einen reichen Ehemann kriegen. Sie hatte gelacht und ihn gefragt, wozu sie einen weiteren Ehemann brauchte, wo sie doch Tomas hatte, der sich um sie kümmerte.
    Blödes Ding.
    Frauen. Der Fluch seines Lebens.
    Er fuhr auf dem Southern Boulevard nach Osten und dachte an die Frau, mit der er sich treffen würde. Sie glaubte, ihn erpressen zu können. Sie hatte ihm gesagt, sie wisse alles über das tote Mädchen, was natürlich nicht stimmte. Aber sie war bereits davor zum Problem geworden, wegen der Lügen, die sie den Amerikanern über ihn erzählt hatte. Verbitterte, rachsüchtige Schlampe. So waren die Russen. Eine bösartigere Rasse hatte es nie gegeben.
    Am Tod von dieser würde natürlich Sascha Kulak schuld sein. Tomas hatte Sascha aufgenommen, hatte ihr ein Dach über dem Kopf gegeben, einen Job, die Möglichkeit, von ihm zu lernen und von seinem enormen Wissen zu profitieren – im Stall wie im Schlafzimmer.
    Sie hätte ihn anbeten sollen. Sie hätte ihn zufrieden stellen und ihm dienen sollen. Sie hätte ihm danken sollen. Stattdessen hatte sie ihn bestohlen, war ihm in den Rücken gefallen und hatte Geschichten über ihn verbreitet.
    Er hatte auf eigene, nicht zu geringe Kosten alle Kunden angerufen, die sie gekannt und nach ihrem Verschwinden vielleicht kontaktiert hatte, um sie vor diesem Mädchen zu warnen, ihnen zu sagen, dass sie eine Diebin war und wahrscheinlich Drogen nahm und natürlich zu bekräftigen, dass er absolut nichts Falsches getan hatte.
    Und jetzt musste er sich mit ihrer Freundin abgeben, Avadons Russin. Avadon hätte sie an dem Freitag, als das Mädchen versucht hatte, ihn in Avadons eigenem Stall zu töten, auf der Stelle entlassen müssen. Unglaublich, was diese Amerikaner alles hinnahmen.
    Er hatte genug von Florida, wollte nach Belgien zurück. Den Flug hatte er schon arrangiert. Einen Frachtflug nach Brüssel mit einer Ladung Pferde. Er gab sich als Pferdepfleger aus und musste auf diese Weise nie bezahlen. Noch einen Tag lang würde er hier Geschäfte abwickeln, allen zeigen, dass er nichts zu verbergen hatte, keinen Grund hatte, die Polizei zu fürchten. Dann würde er für einige Zeit nach Europa zurückkehren und später wieder herkommen, wenn die Leute Besseres zu tun hatten, als sich das Maul über ihn zu zerreißen.
    Er verlangsamte das Tempo und hielt nach dem Schild Ausschau. Er hatte vorgeschlagen, sich hinten am Turnierplatz zu treffen, aber das Mädchen hatte abgelehnt, auf einem öffentlichen Ort bestanden. Sie hatte ihm Magda’s genannt – eine schäbige Bar im Gewerbegebiet von West Palm Beach. Ein Holzhaus, das selbst im Dunkeln so aussah, als bräuchte es einen neuen Anstrich und wäre von Termiten befallen.
    Van Zandt bog in die Einfahrt neben der Bar und fuhr nach hinten auf der Suche nach einem Parkplatz.
    Er würde das Mädchen in der Bar finden, ihr einen Drink spendieren. Wenn sie nicht hinsah, würde er ihr die Droge hineintun. Ganz einfach. Sie würden reden, er würde ihr versichern, dass die Sache mit Sascha ein Missverständnis gewesen wäre. Die Droge würde zu wirken beginnen. Sobald der richtige Moment kam und sie nicht mehr protestieren konnte, würde er sie nach draußen führen.
    Sie würde betrunken wirken. Er würde sie ins Auto setzen und an einen Ort fahren, wo er sie umbringen und ihre Leiche loswerden konnte.
    Er fand einen Parkplatz, hinten an einem Maschendrahtzaun, der das Grundstück der Bar von einem Schrottplatz trennte. Perfekt. Außer Sichtweite. Das Problem würde sich schnell und sauber erledigen lassen, dann würde er ins Players auf einen Drink mit Elena Estes fahren.
     
    Ich betrat das Players allein. Wenn Van Zandt mit Lorinda auftauchte, würde ich für Sean eine Entschuldigung finden, denn ich wollte Sean nicht noch weiter in das Drama hineinziehen, als ich es bereits getan hatte.
    Im Club war viel los. Turniergewinner feierten, und Verlierer ertränkten ihre Sorgen. Die meisten Ställe sind montags geschlossen, damit sich jeder von den Turnieren am Sonntag erholen kann. Kein Grund, am Sonntag früh ins Bett zu gehen.
    Das Lokal war eine Bühne für Selbstdarsteller jeder Art. Frauen, die die neueste Mode aus Palm Beach und die neueste Schönheitschirurgie vorführten. Dunkelhäutige Polospieler aus Südamerika, die sich an jedes reiche Ding in einem Rock ranmachten. Zweitklassige Berühmtheiten, die hier ein langes Wochenende verbrachten. Angehörige des saudi-arabischen Königshauses. Alle Augenpaare auf der Suche

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