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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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bedeuten, wenn wir Sie in Handschellen abführen?«
    Jade stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ruf die Kunden an, Paris, und sag ihnen, was passiert ist. Ich will nicht, dass sie es aus unzuverlässiger Quelle erfahren.« Dabei warf er finstere Blicke in Michael Bernes Richtung. »Dann geh rüber zum Veranstaltungsbüro und sag unsere Auftritte für heute ab.«
    »Sagen Sie die für den Rest seines Lebens ab«, höhnte Berne. »Nichts könnte mich glücklicher machen.«
    Ich sah ihnen nach, als sie aus dem Zelt gingen: Landry, Jade, Paris Montgomery. Michael Berne trabte hinterher, brabbelte immer weiter. Ich dachte über das nach, was Berne gesagt hatte. Gestern hatte ich ihn angepikst, hatte angedeutet, dass er möglicherweise Stellar getötet hatte, um Jade zu ruinieren. Aber vielleicht war da ja was dran. Nach Bernes Meinung hatte Jade ihn um seinen Lebenstraum betrogen, als er ihm Trey Hughes wegschnappte. Was wäre es ihm wert gewesen, sich diesen Traum zurückzuholen, Rache zu nehmen? Das Leben eines Tieres? Das Leben eines Menschen? Eifersucht kann eine starke Motivation sein.
    Stellar hatte ein Beruhigungsmittel im Blut, als er starb. Wie Paris gesagt hatte: Diese Medikamente gab es in jeder Sattelkammer auf dem Gelände – und zweifellos auch in der von Berne.
    Das Pferd war an einem Stromschlag gestorben, dem beliebtesten Mittel bei Pferdemördern, da es keine sichtbaren Spuren hinterließ und Tod durch Kolik vorspiegelte, eine verbreitete und manchmal tödliche Pferdekrankheit. So ein Mord war von einer Person mit ein paar Kabeln und einem Stromanschluss leicht zu bewerkstelligen. Korrekt ausgeführt, war es schwer zu beweisen, dass der Tod nicht auf natürliche Weise eingetreten war.
    Falls die Gerüchte über Jades Vergangenheit stimmten, war ihm die Methode sicherlich bekannt. Aber wenn bei der Nekropsie ein Beruhigungsmittel gefunden wurde, war das ein starkes Verdachtsmoment, was Jade ebenfalls wusste. Sollte er das Pferd getötet haben, hätte er ihm nie etwas verabreicht, das bei der Blutanalyse zum Vorschein gekommen wäre.
    Andererseits, wenn Jade Stellar getötet hatte, warum hatte er dann nicht behauptet, das Pferd sei an einer Kolik gestorben? Warum hatte er nicht einfach gesagt, er wisse nicht, was passiert sei? Warum die Geschichte mit dem zufälligen Stromschlag? Es musste irgendwelche Beweise gegeben haben. Zu dumm, dass diejenige, die das tote Pferd gefunden hatte, nicht mehr unter uns weilte, um uns zu erzählen, welche Beweise das gewesen sein könnten.
    » Ich hab gehört , wie das Mädchen sagte , sie wisse über Stellar Bescheid .«
    Berne hatte das gesagt, um Jade noch tiefer reinzuziehen, aber wenn Berne das Pferd getötet hatte und Jill Morone das wusste und es Jade hatte sagen wollen … Motiv.
    Berne hatte das Mädchen im Players gesehen. Er konnte ebenfalls gesehen haben, wie sie ging. Er konnte ihr hierher gefolgt sein … Gelegenheit.
    Ich ließ mich auf den Stuhl sinken, auf dem Paris gesessen hatte, und fragte mich, wie Erin Seabrights Entführung zu all dem passte.
    »Tolle Leute, mit denen Sie hier zu tun haben«, murmelte Landry, als er wieder reinkam. »Ein Mädchen wird ermordet, und die können nur daran denken, wie lästig das alles für sie ist.«
    »Schauen Sie sich diesen Berne mal genauer an«, riet ich ihm leise. »Wenn der Tod des Mädchens mit dem Tod des Pferdes in Zusammenhang steht, könnte Berne genau so verdächtig sein wie Jade. Berne hat viel verloren, als der Besitzer sein Pferd in Jades Obhut gab.«
    »In Ordnung. Sie können mir das später erklären. Ich kenne diese Leute noch nicht mal zehn Minuten und traue ihnen schon alles Mögliche zu. Was ist mit diesem Belgier?«
    »Hab ihn noch nicht gesehen, aber der taucht garantiert auf. Da in der Box könnte Blut sein.« Ich deutete mit dem Kopf in die Richtung. »Besser, Sie weisen die Spurensicherung darauf hin.«
    Er nickte. »Gut. Ich nehme Jade zur Vernehmung mit. Weiss kümmert sich um Berne. Die Technikfreaks und mein Lieutenant sind bei den Seabrights und zapfen das Telefon an.«
    »Ich hoffe bei Gott, dass es nicht zu spät ist.«
    Ein unbehagliches Gefühl überkam mich, dann erblickte ich Van Zandt aus dem Augenwinkel. Ich hatte keine Ahnung, wie lange er da schon stand.
    »Wirklich, ich weiß gar nichts, Detective«, sagte ich. »Ich kannte das Mädchen nur vom Sehen, mehr nicht.« Ich wandte mich an Van Zandt. »Z., haben Sie Jill gestern Abend gesehen?«
    Er sah aus, als hätte er sich den

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