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Schattenpferd

Titel: Schattenpferd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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großzügig. »Wir warten dann auf ihn ….«
    »Dafür hab ich keine Zeit«, murmelte Jade und kam an den Tisch zurück. »Was ist noch?«
    »Mr. Berne hat ausgesagt, er hätte gehört, dass Jill Ihnen sagte, sie wisse etwas über Stellar – das Pferd, das gestorben ist. Was wusste sie?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung. Das Pferd ist durch einen Unfall mitten in der Nacht verendet. Es gab nichts, was sie wissen könnte.«
    »Es gab genug zu wissen, falls es kein Unfall war.«
    »Aber es war ein Unfall.«
    »Waren Sie dort, als es passiert ist?«
    »Nein.«
    »Dann können Sie auch nicht wissen, was passiert ist. Wenn es ein Unfall war, warum hatte das Pferd dann ein Beruhigungsmittel im Blut?«
    Jade starrte ihn an. »Woher wissen Sie das?«
    Landry erwiderte den Blick, als sei Jade ein Idiot. »Ich bin Detective.«
    »An Stellars Tod war nichts Kriminelles.«
    »Aber der Besitzer wird einen fetten Scheck von der Versicherung kriegen, stimmt’s?«
    »Wenn die Versicherung zahlt, was jetzt sehr unwahrscheinlich ist.«
    »Hätten Sie einen Anteil von dem Geld bekommen?«
    Jade stand wieder auf. »Ich gehe jetzt.«
    »Wann haben Sie gestern Abend das Players verlassen?«
    »Gegen elf.«
    »Wo waren Sie danach?«
    »Zu Hause. Im Bett.«
    »Sie sind nicht am Turnierplatz vorbeigefahren, haben nach Ihren Pferden geschaut?«
    »Nein.«
    »Nicht mal nach dem, was in der Nacht davor passiert war?«
    »Paris war gestern mit dem Nachtcheck dran.«
    »Und ihr ist nichts aufgefallen? Sie hat den Vandalismus nicht bemerkt?«
    »Offensichtlich war sie vorher dort.«
    »Sie sind also nach Hause gefahren und ins Bett gegangen. Allein?«
    »Nein.«
    »Dieselbe Freundin wie am Donnerstag?«
    Jade seufzte erneut und schaute zur Wand.
    »Hören Sie, Don«, meinte Landry vertraulich und erhob sich ebenfalls. »Sie müssen es mir sagen. Die Sache ist ernst. Hier geht es nicht um ein paar Gäule, die mitten in der Nacht frei rumlaufen. Ein Mädchen ist tot. Mir ist klar, dass sie in Ihrer Welt nicht viel gezählt hat, aber in meiner Welt ist Mord eine große Sache. Jeder, der sie gekannt hat und ein Problem mit ihr hatte, muss Angaben zu seinem Aufenthaltsort machen. Wenn Sie eine Zeugin haben, die Ihre Angaben bestätigen kann, sollten Sie mir das lieber sagen, sonst muss ich noch viel mehr Ihrer kostbaren Zeit verschwenden.«
    Er dachte, Jade würde seine Arroganz siegen lassen und einfach rausgehen. Aber der Mann war nicht dumm. Landry stellte sich vor, dass Jades Hirn Informationen verarbeitete wie ein Computer. Schließlich sagte Jade: »Susannah Atwood. Sie ist eine Kundin. Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie das nicht vor anderen Kunden erwähnen.«
    »Jeder möchte das Spielzeug des Trainers sein?«, fragte Landry. »Da haben Sie ja ’ne hübsche Sache laufen, Don. Sie reiten die Pferde und die Besitzerinnen auch.«
    Jade ging zur Tür.
    »Ich brauche ihre Adresse und Telefonnummer, außerdem Name und Anschrift von Jill Morones nächsten Verwandten«, sagte Landry.
    »Fragen Sie Paris. Sie ist für solche Einzelheiten zuständig.«
    Solche Einzelheiten, dachte Landry und sah ihm nach. Darauf reduzierte sich der Tod eines jungen Mädchens für Don Jade: auf Einzelheiten.
    »Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Mr. Jade.«
     
    »Jade muss sein Geschäft ganz anders führen«, verkündete Van Zandt.
    Wir standen am Rande eines Parcours und beobachteten eine kleine Reiterin, die ihr Pferd über die niedrigen, kunstvoll geschmückten Hindernisse brachte. Reiterin und Pferd hatten einen Ausdruck völliger Konzentration, die Augen leuchtend vor Entschlossenheit und dem Feuer des Wettkampfgeistes. Sie waren ein Team: Mädchen und Pony gegen die ganze Welt.
    An das Gefühl konnte ich mich gut erinnern. Ich und ein kupferfarbenes Pony namens Party Manners. Mein allerbester Freund und mein Vertrauter. Selbst als ich zu groß für ihn geworden war, erzählte ich ihm all meine Probleme und er hörte mir ohne Vorurteile zu. Als er im hohen Alter von fünfundzwanzig Jahren starb, trauerte ich mehr um ihn als um jeden Menschen, den ich gekannt hatte.
    »Hören Sie mir überhaupt zu?«, fragte Van Zandt verdrießlich.
    »Ja. Ich dachte, Sie machten eine rhetorische Bemerkung.« Ich hatte ihn zum Lunch einladen wollen, aber er hatte abgelehnt. Ich hatte angeboten, Milchshakes zu kaufen, und er hatte erwidert, die würden ihn dick machen. Arschloch. Ich hatte mir trotzdem einen gekauft.
    »Ja«, stimmte ich dann zu. »Mord

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