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Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten

Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten

Titel: Schattenprinz 01 - Der Prinz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Warum fragt ihr ihn nicht einfach?«, sagte Sahif gähnend. Dieser Wasserzauberer interessierte ihn herzlich wenig, solange Ela im Kerker schmachtete.
    » Wir zeigen uns nicht«, meinte Marberic.
    » Natürlich«, murmelte Sahif. » Passt auf. Wir befreien Ela, und dann frage ich für Euch diesen Zauberer. Ihr müsst mir nur sagen, wo ich ihn finde.«
    Amuric schnaubte missbilligend.
    » Wir wissen auch nicht, warum du hier bist«, übersetzte Marberic.
    Sahif seufzte. » Das weiß ich doch selbst nicht. Ich habe es dir doch schon gesagt – ich habe mein Gedächtnis verloren.«
    Wieder knirschte der zweite Mahr in seiner harten Sprache.
    » Amuric sagt, er traut dir nicht«, übersetzte Marberic.
    » Er versteht mich?«
    » Natürlich.«
    » Aber er redet nicht mit mir?«
    » Er mag dich nicht. Du benutzt Magie.«
    Sahif seufzte. » Tut ihr das nicht auch?«
    » Nicht wie du. Nicht, um zu stehlen, nicht um zu töten«, sagte Marberic, und es klang fast entschuldigend.
    Ungläubig blickte Sahif von einem zum anderen. » Ihr … ihr wisst, was ich früher getan habe?«
    » Amuric sagt, dass du nach Tod stinkst. Wir töten nicht, keine Mahre, keine Menschen. Blut ist schlecht für Magie.«
    Diese Wesen wussten offenbar mehr über ihn als er selbst. Ob sie wirklich begriffen hatten, dass er sein altes Selbst vergessen hatte? Und dass er auch gar nicht mehr der sein wollte, der er war? Seine Schwester hatte ein paar Dinge angedeutet, und Sahif hatte Bruchstücke seiner Vergangenheit gesehen. Jetzt kam es ihm vor wie ein Blick in einen Abgrund. Nein, er wollte nicht mehr Sahif der Schatten, der Mörder, sein, er wollte nichts mit den finsteren Plänen seiner Schwester zu tun haben. Er musste Ela retten, die seinetwegen, oder eigentlich wegen des alten Sahif, im Kerker saß. Er seufzte wieder, denn das alles war schon für ihn selbst furchtbar verwirrend. Er hatte keine Ahnung, wie er es den Mahren begreiflich machen sollte, wollte es aber dennoch wenigstens versuchen: » Hört, das liegt lange hinter mir, ich meine, das liegt hinter mir. Ich bin erwacht, wenn ihr so wollt. Was ich früher tat, ist wie ein böser Traum, an den ich mich nicht erinnern kann. Ich will Ela Grams retten und ihren Vater. Sie sind wegen der Taten, die mein früheres Ich verübt hat, in Schwierigkeiten.«
    Wieder knirschte Amuric eine Antwort. » Was genau warst du früher? Und was führte dich hierher?«, übersetzte Marberic.
    » Ein Schatten war ich, ich meine, ich war ein Mitglied der Bruderschaft der Schatten, ausgebildet, um zu stehlen und zu töten, wie du schon gesagt hast. Doch ich will kein Schatten mehr sein. Und ich kam ursprünglich hierher, weil meine Schwester magische Dinge aus einer geheimen Kammer stehlen wollte.«
    Amuric stellte wieder eine Frage in der Mahrsprache, und Marberic übersetzte: » Von was für einer Kammer sprichst du?«
    Sahif zuckte mit den Achseln. » Genaues weiß ich nicht, denn meine Schwester, vielmehr Halbschwester, traut mir nicht mehr. Es geht um eine verborgene Kammer voller Geheimnisse und magischer Gegenstände. Shahila, meine Schwester, wollte, dass ich den Schlüssel zu dieser Kammer stehle. Das hat sie jedenfalls gesagt, aber es kann sein, dass sie noch mehr von mir erwartet hat. Wie ich es euch schon sagte, ich habe meine Erinnerung verloren.«
    Die beiden Mahre tauschten einen seltsamen Blick. » Den Schlüssel? Bist du sicher?«, fragte Marberic schließlich.
    » Nein, aber so habe ich sie verstanden.«
    » Was sagte deine Schwester genau?«
    » Sie sagte etwas von mächtigen, magischen Geheimnissen, von Ringen und Amuletten, die in Atgath verborgen sind.« Als Sahif es aussprach, kam es ihm plötzlich lächerlich vor: Ringe des Vergessens? Wer, um der Himmel willen, sollte für solche Ringe Verwendung haben? Hatte seine Schwester ihn auch in dieser Angelegenheit belogen?
    Amuric räusperte sich vernehmlich, und dann sprach er in der Menschensprache, in der er doch angeblich nie redete, und er sagte klar und deutlich: » Diesen Schlüssel kannst du nicht stehlen, Mensch.«
    Mit sicherer Hand köpfte Shahila von Taddora ein Ei. Sie frühstückte mit ihrem Gatten, der nicht aufhören konnte zu gähnen. Sie wusste, das war ihre Schuld, denn offensichtlich hatte sie das Schlafpulver etwas zu hoch dosiert, dennoch wünschte sie sich, er würde sich zusammenreißen, das Frühstück zu einem Ende bringen und endlich gehen, um sich anzukleiden. Hinter ihm in der Tür stand Rahis Almisan, und er sah aus,

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