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Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Titel: Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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verstehen aber offenbar nicht sehr viel vom Kriegswesen. Da ist General Hasfal der maßgebliche Mann.«
    » Den Namen habe ich schon einmal gehört«, meinte Shahila.
    » Er stammt aus einer Familie, die viele berühmte Feldherren hervorgebracht hat. Einer seiner Vorfahren hat die Mauer von Aban verteidigt, wenn Euch das etwas sagt, Hoheit. Er selbst soll sich durch große Tatkraft bei der Niederschlagung eines Aufstandes irgendwo in einer der südlichen Kolonien hervorgetan haben. Ich habe mich ein wenig im Lager umgehört und kann sagen, dass er bei seinen Leuten außerordentlich beliebt ist. Es scheint, dass er sich umgekehrt auch tatsächlich um ihr Wohlergehen sorgt, was bei einem Mann seines Standes und Ranges überraschend ist. General Hasfal ist vielleicht nicht der Kopf, aber auf jeden Fall das Herz dieses Heeres. Sein eigenes Herz scheint übrigens recht groß zu sein, denn er ist sehr hinter den Weibern her. Selbst während der Besprechung, die ich belauschte, ließ er sich von jedem hübschen Gesicht sofort ablenken. Außerdem scheint er mir ein wenig wankelmütig zu sein. Er hat während dieser Besprechung mehrfach seine Meinung geändert, aber ich glaube, es ist ihm selbst gar nicht aufgefallen.«
    » Wankelmütig und ein Frauenheld«, sagte Shahila nachdenklich. » Können wir uns das zu Nutze machen?«
    Der Hüne überlegte eine Weile, bevor er antwortete. » Ich halte es für möglich, dass Ihr ihm mit einem reizenden Lächeln und einem etwas weiter geöffneten Gewand ohne große Mühe diesen Feldzug ausreden könntet, Hoheit, dummerweise würde er Eure Worte wohl vergessen, sobald ein anderer nur überzeugend genug das Gegenteil vertritt – oder der nächste Weiberrock seinen Weg kreuzt. Ich glaube, der einzige Mensch, auf den er nicht hört, ist sein jüngerer Bruder, ein Magier, jedoch kein sehr starker. Sie scheinen sich nicht sehr gut zu verstehen, ja, ich glaube, der Zauberer ist eifersüchtig auf den General. Zu meinem Bedauern habe ich übrigens gesehen, dass diese Leute durch Amulette vor Magie geschützt werden.«
    » Amulette haben Schwächen.«
    » Ja, aber wir müssten sie einem Magier geben, um herauszufinden, welche das sind, und das ist nicht möglich.« Der Hüne räusperte sich. » Es gibt da noch etwas, was Ihr wissen müsst, Hoheit. Es ist jemand bei diesen Leuten, den wir kennen.«
    » Du hast Gidus schon erwähnt.«
    » Ihn meinte ich nicht. Es ist der Wassermeister.«
    Shahila runzelte die Stirn. Sie versuchte, diese Nachricht einzuordnen, aber es ergab keinen Sinn: » Ich habe ihn für einen Mann meines Vaters gehalten – und jetzt ist er im Heer des Seebundes?«
    » Es wird noch merkwürdiger, Hoheit. Er hat mich gesehen. Er kam später zu dieser Besprechung, und er brauchte nur wenige Augenblicke, um meine Anwesenheit zu bemerken, und dann noch einige wenige mehr, um mich zu finden. Aber er hat es für sich behalten, und das war mein Glück. Er ist wirklich ein sehr starker Zauberer. Hätte ich ihn vorher gesehen, hätte ich es gar nicht gewagt, dieses Zelt aufzusuchen.«
    Shahila starrte auf den staubigen Tisch. Sie hatte ihn vorhin berührt, und die Spuren ihrer Finger waren gut zu erkennen. » Vielleicht arbeitet er für beide Seiten«, meinte sie dann nachdenklich.
    Almisan nickte. » Das ist möglich. Es würde sein merkwürdiges Verhalten wenigstens etwas erklären.«
    Shahila nickte, dachte gründlich nach und sagte schließlich: » Wenn er für zwei Seiten arbeitet – dann vielleicht auch für drei?«
    Almisan lächelte, was selten genug vorkam. » Ich kann es herausfinden, Hoheit. Aber was kann ich ihm anbieten? Unsere Kasse ist schon wieder ziemlich leer, und ich glaube nicht, dass er auf Hamochs Mondgold hereinfallen würde.«
    Das war ein berechtigter Einwand. » Frage ihn, was er will, Almisan. Vielleicht erfahren wir so, was ihn antreibt oder was seine Absichten sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein so starker Zauberer mit Gold oder Silber zu kaufen ist. Es muss mehr dahinterstecken.«
    » Und wenn er sich nicht darauf einlässt, Hoheit?«
    Shahila zuckte mit den Schultern. » Wenn er dich bisher nicht verraten hat, wird er es auch jetzt nicht tun.«
    » Ich meinte eher, ob ich versuchen soll, ihn aus dem Weg zu räumen?«
    Shahila schüttelte den Kopf, und zwar nicht nur, weil sie hörte, dass Almisan, der Schattenmeister, daran zweifelte, dass er diesem Zauberer gewachsen war. » Wir wollen nichts unternehmen, was einen Krieg auslösen könnte,

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