Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen

Titel: Schattenprinz 02 - Der Prinz der Klingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
Vom Netzwerk:
einzuweihen. Allerdings wurde ihr beinahe schlecht, wenn sie daran dachte, dass sie diese Schlange damit noch näher an das Geheimnis heranließ. Sie durfte ihr auf keinen Fall alles verraten, selbst Hamoch wusste doch nicht, was in der Geheimen Kammer auf sie wartete. Also sagte sie: » Meine Pläne? Sie drehen sich um eine Kammer in dieser Burg. Ich nehme an, Hamoch hat Euch bereits davon erzählt. Sie wurde von den Mahren gebaut und mit einem Zauber verschlossen. Der Schlüssel, ein geheimes Wort, wurde über Jahrhunderte von Herzog zu Herzog vererbt, doch wie es scheint, ist es besagtem Schatten gelungen, es zu stehlen.«
    » Seid Ihr sicher?«, fragte Kisbara kühl. » Oder nehmt Ihr das nur an, weil Euer närrischer Mann es noch nicht erfahren hat? Schaut nicht so überrascht. Hamoch weiß mehr über dieses Wort, als Ihr ahnt. Dass Beleran das Wort nicht hat, wäre doch leicht zu erklären, jetzt, da sicher ist, dass sein älterer Bruder noch lebt, oder?«
    Shahila starrte in den Abgrund, der sich vor ihr auftat: Sie hatte versagt, auf ganzer Linie. Das Wort war zu Prinz Gajan gekommen.
    Aber dann sagte Kisbara: » Nein, seid unbesorgt. Wir haben die Seelen gefragt. Hado sagte uns, dass er es an jenen jungen Mann gegeben hat, den Ihr so verzweifelt umbringen wollt. Aber selbst Ihr dürftet jetzt begreifen, dass das unter diesen Umständen ein Fehler wäre, Kind.«
    Shahila wurde wieder wütend. Diese Frau hatte etwas an sich, was sie rasend machte. Es fiel ihr schwer, sich zu beherrschen. » Und Prinz Gajan? Und sein Sohn, der angeblich auch überlebt hat? Wisst Ihr nun, wo sie sind?«
    Kisbara lächelte dünn. » Nein. Die Toten wissen leider nur wenig von den Lebenden. Und sie waren nicht sehr mitteilsam. Es schien fast, als misstrauten sie uns.«
    Shahila atmete einmal tief durch. Diese Zauberin spielte mit ihr? Sie würde noch merken, dass sie nicht die Einzige war, die solche Spiele treiben konnte. Doch jetzt war dafür keine Zeit: » Almisan, wir brauchen ihn lebend!«
    » Ich weiß, Hoheit. Haben wir ihn erst einmal in unserer Gewalt, wird sich der Rest schon finden. Die Folter hat noch so manchen Mann zum Reden gebracht, selbst wenn er einmal ein Schatten war.«
    Kisbara lachte. » Ist das auch so, wenn er ein magisches Wort verwahrt, von uralten Mächten gewoben und beschützt? Nein, bringt ihn zu mir, diesen jungen Schatten. Nach allem, was ich über dieses Wort weiß, ist der Schlüssel und die Art, wie er vererbt wird, von alter, von reiner Magie geschaffen worden. Diese Art der Magie kann man nur auf der Schwelle zwischen Leben und Tod brechen. Und auf diese Schwelle versteht sich niemand besser als der Orden des Zwiefachen Lichts!« Sie lächelte kalt. » Was für ein Glück, dass Ihr eine Meisterin dieses Ordens in Euren Mauern beherbergt. Bringt ihn mir, den Schatten, und wir werden den Schlüssel in unsere Hände bekommen.«
    » Und wäret Ihr dann auch bereit, diesen Schlüssel mit uns zu teilen, Kisbe Kisbara?«, fragte Shahila geradeheraus.
    » Nun, das hängt ganz von Eurem Verhalten ab, Kind. Ich hörte von diesem Hauptmann, der gewissen Dingen nachschnüffelt, die ihn nichts angehen. Haltet ihn mir vom Leib. Ich würde das als Geste des guten Willens auffassen.«
    » Das Kind? Ihr habt doch damit sicher nichts zu tun«, sagte Shahila, die nun das Gegenteil wusste.
    » Natürlich nicht, doch wäre es für uns beide nicht gut, wenn die Bürger der Stadt wüssten, dass es mich gibt, oder? Verstehen wir uns?«
    Shahila nickte. » Ich habe dem Hauptmann bereits neue Aufgaben zugewiesen, Kisbara.«
    Kurz darauf eilte Shahila mit Almisan die Treppen wieder hinauf. » Das schnellste Pferd, Almisan! Er darf nicht sterben! Die Bergkrieger, denke auch an die Bergkrieger. Und dann mach deiner Schattenschwester klar, dass auch sie Sahif nicht töten darf.«
    » Und wollt Ihr ihn dann wirklich dieser Hexe überlassen, Hoheit?«
    » Auf keinen Fall!« Shahila blieb stehen. » Sie ist die Letzte, die das Wort erfahren darf. Ich werde mir etwas überlegen, während du unterwegs bist. Und nun eile. Deine Schattenschwester – du musst sie aufhalten!«
    Die Kerzen, die Aina entzündet hatte, waren beinahe niedergebrannt, und als wieder eine erlosch, rief Aina: » Sieh nur, die halbe Nacht haben wir mit Plaudern vertan. Doch es tut gut, mit jemandem zu reden, dem es geht wie mir, Amara.«
    Jamade lehnte sich zurück. » Und du glaubst, dass dies bei mir der Fall ist, Aina?«
    Die Oramari nickte und lächelte

Weitere Kostenlose Bücher