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Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game

Titel: Schattenschwestern - Feehan, C: Schattenschwestern - Conspiracy Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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in die Mitte. Hier oben bist du im Schatten.«
    Jack gehorchte und rechnete damit, dass sie sich neben ihn legen würde. Stattdessen eilte sie zu dem Seil, legte eine Hand darauf und blieb stehen.
    »Bleib flach auf dem Bauch liegen. Du bist zu hoch oben; hier können sie dich nicht entdecken«, zischte Briony. Sie wich seiner ausgestreckten Hand aus, packte das Seil fester und glitt auf halbe Höhe hinab. Knapp fünf Meter über dem Boden begann sie mitten in der Luft am Seil eine Reihe von langsamen Bewegungen auszuführen, exakte und doch fließende Übergänge und Positionswechsel, die ausnahmslos enorme Kraft und Geschicklichkeit erforderten.
    Was zum Teufel hast du vor? Du bringst mich um den Verstand, Frau.
    Wir wollen nicht, dass sie die Halle durchsuchen, und meine Brüder und ich kommen ständig zum Proben hierher. Bleib einfach nur still liegen. Wenn sie dich finden, werden sie mich und meine Brüder töten. Sie ließ die Verständigung mit ihm abrupt abreißen und hoffte nur, er würde nicht ausrasten.
    Jack verkniff sich jede Erwiderung. Es war zwecklos, mit ihr zu streiten, denn sie hatte sich bereits in den Blickpunkt gerückt. Er konnte die Rebellen töten und war bestens darauf vorbereitet, aber damit würde er die Hölle entfesseln. Diese verfluchte Frau. Sie hatte nicht das Recht, ihr Leben in Gefahr zu bringen, um ihn oder ihre Brüder zu schützen.
    Drei Männer betraten das Gebäude. Ihre Bewegungen waren so verstohlen, als fürchteten sie, gesehen zu werden. Sie trugen keine Uniformen, aber sie hatten die Haltung der Soldaten, die sie an jeder Straßenkreuzung gesehen
hatte. Sie blickten lange zu ihr auf, und etwas in der Art, auf die sie sie ansahen, ließ sie erschauern. Sie hielt mitten in einem Überschlag inne, richtete sich wieder auf und schlang ihren Fuß in das Seil, um auf die Männer hinunterzuschauen.
    Rebellen , warnte er sie.
    Meinst du? Ihr Mund war trocken, und ihr Herz schlug heftig. »Es tut mir leid, aber Sie dürfen nicht reinkommen, während wir proben.«
    »Komm sofort runter«, rief ihr einer zu und deutete auf den Boden. Er ließ sie die Waffe in seiner Jacke sehen.
    Briony gestattete sich einen furchtsamen Gesichtsausdruck. Es fiel ihr nicht allzu schwer, denn sie fürchtete sich wirklich. »Ich sage es Ihnen ja nur. Es werden jeden Moment Sicherheitsbeamte kommen. Daher sollten Sie jetzt besser wieder gehen.«
    Er zog die Waffe und legte auf sie an. »Komm runter.«
    Trotz seines starken Akzents verstand Briony jedes Wort. Sie ließ sich langsam an dem Seil hinabgleiten. »Ich gehöre zu der Zirkusgruppe, die auf dem Musikfestival auftritt. Meine Brüder werden jeden Moment kommen. Ich habe kein Geld …«
    Jacks Herz pochte vor Angst um sie. Er zog seine Waffe aus dem Rucksack und legte sie auf die Plattform, den Finger am Abzug. Schweißperlen brachen auf seiner Stirn aus. Die Rebellen hatten es zur Kunst erhoben, Frauen möglichst brutal zu vergewaltigen. Doch wenn er die drei tötete, würden nicht nur die Rebellen Jagd auf ihn machen, sondern auch die Soldaten.
    »Sei still«, fauchte der Rebell und ging auf Briony zu. Er baute sich dicht vor ihr auf, um sie einzuschüchtern.
    Sie sind es gewohnt, dass jeder sie fürchtet.

    Briony schluckte schwer und zwang sich dazu, dieser Information nicht durch ein Nicken beizupflichten, während sie beobachtete, wie der Mickrigste von den dreien die Tür schloss.
    »Wir suchen einen entsprungenen Gefangenen.«
    Briony stemmte einen Arm in ihre Hüfte. »Sie sind weder Soldaten noch Sicherheitsbeamte, aber sehen Sie sich ruhig um. Sieht es etwa so aus, als triebe ich mich mit Gefangenen herum?«
    Der Anführer gab ihr eine schallende Ohrfeige, die sie rückwärts taumeln ließ. Briony wankte, doch sie blieb auf den Füßen. Im ersten Moment klangen ihr die Ohren, und dann fühlte sie die Sturmböe der Wut, die so immens war, dass sie augenblicklich ihre gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Wage es bloß nicht, auszurasten und ihn zu erschießen. Sie atmete tief durch, weil sie versuchen wollte, Jack zu beruhigen, denn sie wusste ganz genau, wie dicht er davorstand, den Mann zu töten.
    Briony legte eine Hand auf ihre brennende Wange. Der große Mann kam betont aggressiv auf sie zu und drückte einem seiner Partner seine Waffe in die Hand. Er sagte etwas in seiner Landessprache, weil sie es nicht verstehen sollte, doch es war allzu offensichtlich. Er fand, sie bräuchte einen Mann, der ihr zeigte, wer den Befehl führte.

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