Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
Vom Netzwerk:
Schlacht teil. Überlass die Sphäre sich selbst, genau wie ich. Bleib bei mir, ich kann mit ihm reden …« Obwohl ihre Reifen zu glühen begannen, packte Shirin ihren Freund bei der Hand.
    Samir schüttelte den Kopf. »Sieh, alles, woran du hängst, ist deine Liebe. Für mich gibt es mehr als nur das. Die Sphäre ist meine Heimat, eine Heimat, von der mittlerweile nur noch Reste vorhanden sind. Vor einigen Tagen ist der Süden des Landes der Zerstörung anheimgefallen. Ausgerechnet der Süden, der Ort, an dem wir Schattenschwingen unserem Kern näher waren als sonstwo. Wir waren gezwungen, ein Weißes Licht als Grenzwall aufzubauen, damit der Wächter, der die Zerstörung in Schach hält, nicht ausbrechen kann. Es tut mir in der Seele weh. Ich bin vielleicht nicht stark und schlau genug, um meine Heimat zu schützen, aber ich werde es wenigstens versuchen. Leb wohl, Shirin.«

    Samirs Abschiedsworte hingen ihr lange nach. Sie spürte, wie ihre Trauer und der unterdrückte Zorn sich zu einem dunklen Netz in ihrer Aura zusammensetzten, ohne dass sie etwas dagegen unternahm. Als ihr Herr viele Stunden später zu ihr trat und sie in seine Arme schloss, bemerkte er zu ihrem Glück nichts davon
    »Heute war ein guter Tag«, ließ er sie wissen.
    Ja, das hatte sie gespürt. Die Erschütterungen des Kampfes waren bis zu ihr vorgedrungen, obwohl sie sich vor lauter Kummer ganz taub gefühlt hatte, während das dunkle Netz sich immer weiter fortgesponnen hatte. Sie konnte sich ausmalen,
wie der Kampf ausgegangen war: Nichts anderes als ein Sieg zauberte dieser Tage ein Lächeln auf sein Gesicht.
    Shirin schmiegte sich an seine Brust, deren lebendiger Farbton nicht wieder zurückgekehrt war. Dafür hatte die Anzahl der Zeichen darauf beträchtlich zugenommen. Dennoch war der damit geschaffene Grenzwall nicht unüberwindbar.
    »Ich habe ein Geschenk für dich. Eigentlich wollte ich es dir schon länger überreichen, aber jetzt scheint mir der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein.« Die Zufriedenheit in seiner Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken. »Es wird dich sehr glücklich machen. Etwas, das du dir schon immer von mir gewünscht hast.«
    »Das passt gut, denn ich habe auch etwas für dich.« Die Worte waren heraus, bevor Shirin überhaupt begriff, worauf sie hinauswollte. Sie konnte unentwegt nur daran denken, was sein Lächeln zu bedeuten hatte: den Tod seiner Feinde. Samirs Tod. »Nein, bitte versuch nicht, es in meinen Gedanken zu lesen. Ich möchte dich so gern überraschen.«
    Fast sah es so aus, als wolle er ihr diesen Wunsch verweigern, doch dann lenkte er ein. »Wie gesagt: Es ist ein guter Tag und ich wünsche mir, dass er es auch für dich wird. Fangen wir mit deiner Überraschung an.«
    Während der Plan in Shirin reifte, öffnete sie ihre Schwingen. »Hoch oben am Himmel, bis nichts mehr zu sehen ist, Liebster.«
    »Was immer du wünschst.«
    Kurz zögerte sie. Der verschmitzte Ausdruck, der lockende Unterton in seiner Stimme … genauso wünschte sie sich ihn. Dann kam ihr wieder zu Bewusstsein, was vermutlich der Grund für seine gute Laune war, und sie stieg gemeinsam mit ihm in den Himmel auf.
    Er liebte den freien Fall, vergaß sich dabei ganz und gar.
Genau darauf baute ihr Plan: Sie wartete auf den Augenblick, in dem er endgültig losließ. Einen kleinen Tod nannte er diesen Zustand, und genau diese Spanne würde ihr bleiben, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Die Beine fest um seine Hüfte geschlungen, beobachtete sie, wie seine ansonsten stets harten Gesichtszüge sich entspannten und die Lider sich schlossen. So bekam er nicht mit, wie sie die schwarze Klinge, die er selbst aus dem Steinquader geschaffen hatte, unter ihrem Bernsteinreif hervorholte. Er bemerkte auch nicht, wie sie weit ausholte. Erst, als sie sie ihm schräg unter den Rippenansatz rammte, riss er die Augen auf, aber es war zu spät.
    »Du hast mir doch selbst beigebracht, dass ich die Kraft, dich zu töten, besitze. Das ist für das Elend, das du über die Sphäre gebracht hast. Für Samir.«
    Sie konnte an seinen Augen ablesen, dass er begriff. »Shirin, du begehst einen Fehler«, brachte er mit letzter Kraft heraus.
    »Nein, es ist das erste Mal, dass ich etwas richtig mache, seit ich in der Sphäre angekommen bin. Leb wohl.«
    Ohne zu zögern setzte Shirin ihre Aura ein und trieb die Klinge mit Wucht noch ein Stück tiefer. Doch ihre freigesetzte Kraft reichte für noch viel mehr, und das nutzte sie, um ihn quer

Weitere Kostenlose Bücher