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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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setzte die Klinge erneut an. Mit dem nächsten Schnitt verließ die Schattenschwinge sämtliche Kraft, nur ihre Augen fuhren in wildem Entsetzen herum, während Ask sein Werk fortsetzte und ihren Körper über und über mit hauchfeinen Schnitten bedeckte, aus denen nur an wenigen Stellen Blutstropfen hervordrangen. Das änderte jedoch nichts an der Grausamkeit seiner Tat, denn von dem Stein drangen Schatten in die geschaffenen Linien und ließen sie schwarz anlaufen.
    Irgendwann fanden die Augen der gepeinigten Schattenschwinge Shirin.
    In diesem Augenblick hätte Shirin ihr Leben dafür gegeben, sich endlich abwenden oder zumindest ihr Gesicht
hinter den Händen verbergen zu können. Stattdessen stand sie da, sah das Entsetzen und die Pein der anderen, ohne das Geringste zu unternehmen. Als wäre das noch nicht genug, kam ihr plötzlich der Name der anderen in den Sinn: Juna. Sie war Mitglied eines Verbundes, der sich mit der Frage beschäftigte, wozu die Fähigkeiten der Schattenschwingen dienen mochten. Nun wusste Shirin auch wieder, wann sie Juna vorgestellt worden war. Ask neigte dazu, sie von allen allgemeinen Belangen der Sphäre fernzuhalten. Sie sollte sich nur für ihn interessieren. Trotzdem war sie eines Tages in ein Treffen hineingeraten, bei dem es um … Sie konnte sich nicht mehr an den Anlass erinnern, nur an die Art und Weise, wie diese Juna Ask angesehen hatte, nämlich voller Neugierde. Offensichtlich war zumindest diese heute ausgiebig befriedigt worden.
    »Komm her zu mir, Shirin. Ich kann deine Hilfe gebrauchen. «
    Stumm schüttelte sie den Kopf.
    »Ich sagte: Komm her.« Asks Ton wurde weder lauter noch schärfer, da er nur zu gut wusste, dass sie seiner Aufforderung schon Folge leisten würde. Er wiederholte sie auch kein weiteres Mal, sondern wartete einfach ab.
    Als geschähe es aus eigenem Antrieb heraus, setzten Shirins Füße sich in Bewegung. Zumindest hätte sie sich das gern eingeredet. Später würde sie sich allerdings eingestehen, dass sie ihm gehorcht hatte. Wie immer.
    »Nimm die Klinge und treib sie mir unter den Rippenbogen. Du weißt schon, auf welches entscheidende Körperteil du zielen musst. Allerdings darfst du dabei auf keinen Fall deine Aura bemühen.«
    »Dafür reicht meine Kraft nicht aus«, brachte Shirin kläglich hervor, während Junas Blick ungebrochen auf sie gerichtet war.

    »Belüg dich nicht selbst. Nach dem, was du hier zu sehen bekommen hast, besitzt du ganz bestimmt die nötige Kraft dafür, mir ins Herz zu stechen.« Um ihre Erinnerung anzufachen, streichelte er über Junas Oberschenkel, und im nächsten Moment schon hielt Shirin die schwarze Klinge, die so kalt wie Stein war, in der Hand. Ask wandte ihr seinen Oberkörper zu und dann brauchte es nicht mehr als sein energisches »Tu es!« und sie stach mit der Klinge zu.
    Bar jeder Empfindung stolperte Shirin zurück und starrte auf die Waffe, die Ask Stück für Stück wieder hervorzog. Dann sank er leblos auf Juna.
    Bevor sie wusste, was sie tat, hatte Shirin die Klinge aufgehoben. Blut beschmierte ihre Finger, trotzdem warf sie die Waffe nicht weg, sondern barg sie unter ihrem Gewand.
    Nur das schnelle Schlagen ihres Herzens verriet Shirin, dass Zeit verstrich. Ihr selbst kam es vor, als sei sie selbst in dem Moment erstarrt, als Ask gestürzt war. Dann kam plötzlich wieder Leben in seinen Körper und langsam, wie nach einem tiefen Schlaf, richtete er sich auf. Zuerst dachte Shirin, die Zeichen von Junas Haut hätten abgefärbt, da sie nun auch Asks Haut überzogen. Aber sogleich brachen die Linien auf und färbten sich blutrot.
    Shirin war so gebannt von seinem Anblick gewesen, dass sie vor Entsetzen aufschrie, als sie zu Juna sah und erkannte, was unterdessen geschehen war: Junas eben noch schönes Blondhaar war grau und strohig geworden, während ihre gezeichnete Haut von unzähligen Spuren des Alters überzogen war.
    »Was hast du ihr angetan?«
    »Du meinst, außer ihre Neugier zu befriedigen?« Ask lachte heiser, während er vorsichtig die Wunden abtastete, die seinen Oberkörper bedeckten. Offenbar war er selbst überrascht davon, dass sein Ritual funktioniert hatte. Die
Stichwunde unterhalb seines Rippenbogens war hingegen verschwunden. Nicht die feinste Spur war zurückgeblieben. »Nun, eigentlich habe ich ihr dabei geholfen, einen vollkommen neuen Aspekt unserer Fähigkeiten zu entdecken. Ihr Verbund wird sicherlich sehr stolz auf sie sein, wenn sie ihm ausführlich darüber berichten kann,

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