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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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stand. »Ich hatte andere Sorgen, auch wenn dir das eigensüchtig vorkommen mag.«
    Kastors angespannte Züge lockerten sich, während er sich den Nacken massierte. Was auch immer du gerade in diesem Haus getan hast, war jedenfalls Beweis genug, dass du alles andere als am Erlöschen bist. Mich hat fast der Schlag getroffen, als du dich vollkommen unerwartet deiner Aura bedient hast. Und dann auch noch mit einer solchen Wucht. Wie zum Beweis legte Kastor den Kopf schräg, woraufhin seine Halswirbel knackten. Ja, ich hatte ihm zweifelsohne ganz schön einen mitgegeben. Würde mich freuen zu hören, dass deine Vorgehensweise wenigstens zu einem Erfolg geführt hat.
    »Immer doch.« Vor Erleichterung, dass ich ihm nicht umsonst zugesetzt hatte, musste ich grinsen. Auch wenn ich es mir nur ungern eingestand, ich war ausgesprochen froh darüber, dass Kastor da war. Als ich einen Blick auf seine nackten Füße und sein ärmelloses Shirt warf, das er trotz des kühlen Windes trug, musste ich noch breiter grinsen. In dieser Umgebung mit ihren tristen Fertigbauhäusern und den kargen Vorgärten sah er dermaßen fremdartig aus! Mir wurde bewusst, dass eine Schattenschwinge in der Menschenwelt rüberkommen musste wie ein Lichtstrahl, der den Nebel durchbricht.
    In diesem Moment trat auf der anderen Straßenseite ein älterer Mann mit Hut auf dem Kopf und unter den Arm geklemmter Einkaufstasche auf den Gehweg. Es brauchte maximal fünf Sekunden, dann klebte sein Blick an Kastor und mir. Während seine Augen sich weiteten, klappte sein
Kiefer nach unten. Leicht benommen kam er auf uns zu, obwohl ich darauf gewettet hätte, dass der Lebensmittelladen, zu dem er wollte, in der anderen Richtung lag.
    »Du hast einen Fan«, flüsterte ich Kastor zu.
    Der drehte sich jedoch nicht einmal um, sondern verschränkte die Arme vor der Brust. Ach, Menschen …
    Gut, das musste als Kommentar offenbar reichen. Aber klang das nun bloß lässig, oder auch eine Spur verlegen? »Würde mich nicht wundern, wenn der dich gleich anfasst, um zu überprüfen, ob du echt bist.« Ich konnte mir die Stichelei einfach nicht sparen.
    Leider verzog Kastor keine Miene. Erzählst du mir endlich, was du in dem Haus getan hast?
    »Ich habe den Beweis erbracht, dass es definitiv der Schatten war, der meinen Vater für seine Zwecke benutzt hat.« Mit wenigen Worten erklärte ich Kastor, wie der Schatten durch seine Pforte, die Träume der Menschen, aus seiner Gefangenschaft geflohen war und schließlich den Plan gefasst hatte, mich als seinen Wirt zu benutzen.
    Dafür sind die Zeichen also gedacht. Kein Wunder, dass niemand eine Ahnung hatte, wofür sie eigentlich stehen. Der Schatten war ein Meister seines Fachs, nur er kannte sich gut genug aus, um Zeichen zu schaffen, die den Energiefluss verkehren.
    Fast ehrfürchtig betrachtete Kastor meinen Arm, während ich froh darüber war, das Lederband im Eifer des Gefechts nicht abgelegt zu haben. Je seltener dieser Teufelskram zu sehen war, umso besser. Die Zeichen waren schließlich eine fast vollendete Einladung für den Schatten, in mir zu nisten. Allein bei dem Gedanken daran, was Asami über die Auswirkungen des Nistens erzählt hatte, spürte ich einen Stich in meiner Brust. Einen fremden Willen in sich zu tragen, von dem man mit jeder Stunde ein Stück mehr glaubte, es handele sich in Wirklichkeit um den eigenen, bis
man selbst ausgelöscht ist. Welch eine grausame Art zu sterben, bei der der eigene Körper weiterlebt und einem anderen dient … besser gesagt, von einem anderen dazu benutzt wird, um unter dem Schutz der Maske Unheil zu stiften!
    Bei dieser grauenhaften Vorstellung schauderte es mich, und zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass es dem älteren Herrn mit der Einkaufstasche ebenso ging. Er hatte die Straße überquert und kam nun auf uns zu. Überraschenderweise schien er sein merkwürdiges Verhalten gar nicht zu registrieren. Vielleicht hatte er ja auch eine Überdosis von meiner Aura abbekommen und stand deshalb neben sich. Ich musste mich allerdings gerade mit einem ganz anderen Problem auseinandersetzen.
    »Ich bin mir übrigens sicher, dass es dem Schatten auch gelungen ist, zu Mila vorzudringen«, sprach ich aus, was mir am meisten Sorge bereitete.
    Kastor musste nicht allzu lange darüber nachdenken. Er ist zu ihr vorgedrungen, als sie bei der Versammlung ohnmächtig geworden ist.
    »Ja, aber nicht nur da. Ich glaube, er hatte sich auch einmal hier in St. Martin bei ihr

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