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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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eingeschlichen. Als sie zum ersten Mal die Zeichen auf meinem Unterarm betrachtet hat. Irgendetwas ist damals mit ihr geschehen, sie war völlig weggetreten, wie in Trance. Sie hat mir allerdings nie verraten, was ihr zugestoßen ist.«
    Aber du sagtest doch, dass die Pforte des Schattens die Träume der Menschen seien. Das ist schon ungewöhnlich genug und wirft jede Menge Fragen auf. Davon abgesehen, dass du vermutlich der Erste bist, der die Pforte des Schattens kennt. Die hat er nämlich sorgfältigst geheim gehalten. Aber wenn Mila in diesem Augenblick nicht geträumt hat, wie konnte er dann zu ihr vordringen? Traum ist Traum. Es gibt für jeden nur eine Pforte.
    Das stimmte. »Mila hat eine starke künstlerische Ader«,
überlegte ich laut. »Was ist, wenn sie, sobald sie sich stark auf etwas einlässt, in einen Zustand gerät, der dem Traum sehr ähnlich ist? Jedenfalls ähnlich genug, damit der Schatten in sie eindringen kann?«, tastete ich mich vor.
    Das würde Mila zu etwas Besonderem machen, gleichzeitig aber auch zu einer äußerst gefährlichen Person. Bei der Versammlung hat er sie in eine Waffe verwandelt, weil sie in Ohnmacht gefallen ist. Unvorstellbar, was passiert, wenn er sie auf anderem Wege in diesen Zustand versetzt!
    »Da hast du recht, das ist beängstigend! Und wir haben nicht die geringste Ahnung, wohin sich der Schatten verzogen hat.« Ich fluchte ausgiebig.
    In diesem Augenblick geschah etwas Merkwürdiges: Meine linke Hand wurde kalt, so kalt, als breite sich eine Eisschicht über ihr aus, begleitet von einem höllischen Brennen. Dann wurde sie taub. Ungläubig riss ich meine Hand hoch, doch die einzige erkennbare Veränderung war eine bläuliche Färbung meiner Haut. Dafür war die Oberfläche meines Bernsteinrings auf einmal durchsichtig, beinahe als würde er jeden Moment wieder in einen liquiden Zustand übergehen. Obwohl meine Hand zu erfrieren drohte, ging von dem Ring eine Hitze aus, die ich bis zu meinen Wangen spürte. Auch der Spaziergänger, der mittlerweile auf unserer Höhe angekommen war, schien sie zu spüren, denn wie von einer Druckwelle gepackt, taumelte er einige Schritte seitwärts. Dann war der Zauber vorbei. Das warme Pochen des Rings jedoch war bedeutend schwächer geworden, als habe sich eine Trennwand zwischen ihn und meine Haut geschoben.
    »Ich muss sofort zu Mila! Ihr ist irgendwas zugestoßen.«
    Ich wollte losstürmen, doch Kastor hielt mich fest. Der Spaziergänger fasste sich mit zittriger Hand an sein rot glühendes Gesicht, sein Mund schnappte auf und schloss sich
dann wieder, ohne einen Laut hervorgebracht zu haben. Es war ihm anzusehen, dass er ernsthaft verstört war. Dann drehte er sich endlich um und lief mit unsicheren, aber langen Schritten und hochgezogenen Schultern zurück zu seinem Haus.
    Beruhige dich, forderte Kastor mich auf. Mila ist in Sicherheit. Ich gebe Nikolai und Shirin Bescheid, damit sie ein Auge auf das Mädchen haben, bis wir eintreffen.
    »Nikolai? Was hast du dir …« Mir brach fast die Stimme weg.
    Kastor hob die Hände hoch, eine beschwichtigende Geste, die rein gar nichts bewirkte. Mein Puls hämmerte so heftig gegen meine Schläfe, dass mein Kopf sich anfühlte, als würde er gleich zerspringen.
    Tut mir leid, aber es ging nicht anders. Ich brauchte ihn, um zu wechseln, weil Ranuken sich nach der Sache mit seiner angezapften Erinnerung schmollend aus dem Staub gemacht hat. Ich habe mich daran erinnert, dass Mila mir den Kamin in ihrem Haus zum Wechseln angeboten hatte. Da auf der anderen Seite zwar kein Feuer, dafür jedoch Asche zu erwarten war, habe ich eben auf Nikolais Hilfe zurückgegriffen. Außerdem ist Shirin da, sie wird schon alles unter Kontrolle haben.
    Kastor wartete erst gar nicht weitere Schimpftiraden ab, sondern schloss die Augen, um sich auf den Kontakt zu Nikolai zu konzentrieren. Mit rasch zunehmender Unruhe beobachtete ich, wie sein Mund sich in eine blasse Linie verwandelte, so fest presste er die Lippen aufeinander.
    Da stimmte was nicht! Herr Gott, genau das hatte der Ring mir schon längst verraten. Die Verbindung zu Mila, die ich durchgehend gespürt hatte, seit ich ihr den Ring gegeben hatte, war gestört. Gerade wollte ich Kastor bei den Schultern packen und durchschütteln, da erwiderte er meinen Blick.

    Nikolai ist nicht mehr da , teilte er mir mit.
    So schnell, wie ich angesichts meiner aufgewühlten Stimmung dazu in der Lage war, versuchte ich Shirin zu erreichen. Doch auch auf ihrer Seite

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