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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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Finsternis zu meinen Füßen ausfindig zu machen. Der hatte sich für meinen Geschmack ausreichend an meinem Licht satt gefressen. Stattdessen versuchte ich sein rhythmisches Dröhnen auszumachen, doch meine eigene keuchend gehende Atmung machte mir einen Strich durch die Rechnung. Kurzerhand hielt ich die Luft an. Anstelle des Lichtfressers hörte ich nur Asamis Stimme durch die Höhle hallen.
    »Wenn ich mir das so anschaue, könnte ich fast meinen, dass du rein gar nichts durch meine Lektionen gelernt hast. Der Weg des Schwertes besteht im Angriff. Dieses Weggerenne bringt nichts. Stell dich deinem Gegner. Noch besser: besieg ihn.«
    »Das sind ja wirklich wertvolle Tipps, aber könntest du jetzt wohl still sein? Sonst höre ich nicht, von wo er sich nähert.«
    »Dann setz deine Aura ein.«
    Das war der endgültige Beweis, dass Asami nicht wusste, wovon er sprach. »Logisch, damit der Kerl sich weiter vollfressen kann.«

    »Samuel, du hast genug Licht in dir. Setz es endlich bewusst als Waffe ein, die Flut kommt nämlich gleich.«
    Und tatsächlich ertönte in diesem Moment ein tiefes Grollen, noch in einiger Entfernung, aber das Wasser würde gewiss nicht allzu lange brauchen, um die tief liegende Hölle zu erreichen. Doch ich kam nicht dazu, mir weitere Sorgen zu machen. Den Felsbrocken, auf dem ich stand, durchfuhr ein Beben. Ein helles Feuer brannte auf, als wäre der Lichtfresser in zwei Teile zerbrochen. Das Licht, das mich streifte, fühlte sich unangenehm leblos an. Ein widerliches Gefühl. Dort, wo es meine Aura berührte, starben die Strahlen ab, bevor sie sich wieder erholten. Dann erlosch das Licht sogleich wieder, während der Felsen umkippte.
    »Du solltest dem Lichtfresser keine Chance geben, deine gestohlene Kraft gegen dich einzusetzen, Samuel.«
    Mir blieb nicht einmal die Zeit für eine Verwünschung. Ich spannte meine Schwingen auf und schwang mich zur Decke der Halle. Dabei brachte mich mein schmerzender Rücken fast um. Lange würde ich mich nicht in der Luft halten können. Unter mir erhob sich der Lichtfresser und streckte seinen Arm aus, der am Ende wie eine Fackel zu leuchten begann. Totes, kaltes Licht, in dessen Schein ich endlich die Züge der Gestalt ausmachen konnte. Dann wünschte ich mir auch schon, sie nie zu Gesicht bekommen zu haben. Es war eine zerschlagene Totenmaske, voller Sprünge und Dellen, die sich mir zeigte. Ein erstarrtes, schwarz angelaufenes Gesicht, das kaum noch Gemeinsamkeiten mit seinem menschlichen Ursprung hatte. Aufgepumpt mit einer Kraft, die ihm nicht zustand. Und von der es unbedingt mehr wollte. Um jeden Preis.
    Das leere Dröhnen des Lichtfressers vermischte sich mit dem Geräusch der einbrechenden Flut. Ein rascher Blick auf Asami zeigte mir, dass seine Knie bereits von hereinschwappendem
Wasser umspült wurden. Doch der Gang war zu eng, um die Schwingen auszubreiten.
    »Gut«, sagte ich leise. Wie ich es gelernt hatte, steckte ich das Katana zurück in seine Scheide und setzte zur Landung an, wobei ich registrierte, dass der Lichtfresser an Größe hinzugewonnen hatte. Doch das kümmerte mich jetzt nicht länger. Kaum berührten meine Füße den Boden, setzte er zu einem Angriff an, den leuchtenden Arm gleich einer Klinge ausholend.
    Ich ließ ihn herankommen. Näher. Nah genug, um noch das Katana ziehen zu können.
    Obwohl das alles in Wirklichkeit nicht länger als einige schnelle Herzschläge dauern mochte, verlangsamte sich in meinem Kopf die Zeit. Ein Teil von mir kehrte an den morgendlichen Strand zurück und ich sah Asami neben mir stehen.
    »Die Kata Shato beinhaltet drei Schnitte und richtet sich gegen einen Gegner, der mit über dem Kopf erhobenem Schwert direkt auf dich zustürmt«, erscholl seine Stimme gleich einem fernen Echo.
    Verstanden.
    Während ich einen Schritt nach vorn machte, zog ich bereits das Schwert, zielte mit dem Ende des Griffs zwischen die leblos leuchtenden Augenhöhlen und traf die Schläfe des Lichtfressers, was ihn erst einmal stoppte.
    Unvermittelt öffnete sich die Quelle in meinem Inneren und durchflutete mich mit einer sanften Welle. Schmerzen und Kraftlosigkeit waren vergessen, aber auch der Schock, der mich bislang gelähmt hatte. Ohne Zögern machte ich mir die Schwerfälligkeit meines Gegners zunutze, hob das Schwert über den Kopf und zog die Klinge schräg nach unten. Dieses Mal war ich auf den Widerstand vorbereitet, als ich dem Lichtfresser von der Schulter über die Brust einen
Schnitt versetzte. Mein

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