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Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe

Titel: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe - Heitmann, T: Schattenschwingen - Die dunkle Seite der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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mich dazu bringen wollte, die Kraftquelle in meinem Inneren bewusst einzusetzen.
    »Dreck«, keuchte ich.
    Eine riesige, gebeugte Gestalt kroch zwischen den Felssplittern auf mich zu. Schwerfällig, was jedoch nichts daran
änderte, dass sie nur noch einige Schritte von mir entfernt war. Die Gestalt war nicht mehr als eine dunkle Masse, gezwängt in einen menschlichen Umriss. Jedenfalls erinnerte sie entfernt an einen Menschen, wobei alles etwas zu grob und zu groß geraten schien. Einzelheiten waren nicht zu erkennen, obwohl meine Aura jeden Riss im Felsen ausleuchtete. Einzig die Augenhöhlen stachen aus dem dunklen Einerlei hervor. Sie wirkten wie ausgebrannt, als habe jemand mit einem glühenden Schürhaken zwei Löcher in einen Schatten gebrannt, durch die ein blasses Geisterlicht leuchtete. Eine zerstörte Pforte, begriff ich instinktiv. Auch wenn nichts mehr daran erinnerte, so war ich mir sicher, es mit einer ehemaligen Schattenschwinge zu tun zu haben. Quasi das perfekte Gegenstück zu den anmutigen Lichtwandlern. Nun, zumindest wusste ich nun Bescheid, wer hier unten derart gewütet hatte.
    »Samuel, zieh endlich das Schwert«, dirigierte Asami von seiner oberen Warte aus. »Der Lichtfresser hat sich schon randvollgestopft mit den Strahlen deiner Aura, während du mal wieder viel zu viel Zeit mit Nachdenken verschwendet hast. Achtung, er greift an!«
    Ja, danke, das sah ich auch.
    Wie eine dunkle Mauer richtete sich der Lichtfresser vor mir auf. Fluchend riss ich das Katana aus seiner Scheide, ohne einen einzigen Gedanken an die eingeübten Katas zu verschwenden. Alles, was ich wollte, war, die Klinge in diesem Ungetüm, das mich um gut und gern zwei Kopf überragte, zu versenken und mich dann schleunigst aus dem Staub zu machen.
    Die Klinge fuhr heraus, beschrieb einen Bogen … und wurde von einem Arm des Ungetüms abgeblockt. Der Aufprall zog sich bis in meine Schulter, doch mir blieb keine Zeit, auf die einsetzenden Schmerzen zu achten. Schon
schwang der Lichtfresser seinen stark an eine Keule erinnernden Arm nach mir, den ich im letzten Moment mit dem Schwert abblockte. Dabei ging ich unter der Kraft des Zusammenstoßes unfreiwillig in die Knie. Ich stieß ein lautes Stöhnen aus, da mir bei dem Aufprall beinahe das Handgelenk weggeknickt war. Es war das erste Mal gewesen, dass mein Schwert auf einen Widerstand gestoßen war. Wenn ich das hier lebend überstehen wollte, musste ich mich konzentrieren, verdammt! Im Arm des Lichtfressers war eine gut sichtbare Kerbe entstanden, der ein heller Strahl entwich. Dann hatte sich der Schnitt auch schon wieder geschlossen.
    »Die Breitseite des Katanas ist nicht halb so effektiv wie die Schneide«, dozierte Asami ungerührt.
    »Dies ist ein Übungsschwert, die verdammte Schneide ist nicht geschliffen! Wie kannst du mich damit in den Kampf schicken?«
    »Was beschwerst du dich, du wolltest doch unbedingt kämpfen. Nur zu, der Lichtfresser ist ein unermüdlicher Gegner.«
    »Gegner? Das ist ein Monster!«
    Ich hätte noch viel mehr gebrüllt, wenn ich nicht schleunigst hätte zur Seite springen müssen, weil der Lichtfresser mit voller Wucht nach mir langte. Stolpernd fand ich mein Gleichgewicht wieder und brachte die Klinge gerade rechtzeitig in Position, um weitere Angriffe abzublocken. Die Kreatur vor mir war schwerfällig, aber erschreckend stark, und vor allem schien sie nicht die geringste Furcht vor den Verletzungen zu empfinden, die ich ihr bei jedem Kontakt zufügte. Immer wieder leuchteten helle Flammen auf, um sogleich wieder zu erlöschen. Mehr brachten meine Abwehrbemühungen nicht zustande.
    Obwohl meine Arme erschreckend schnell schwer wurden, wehrte ich einen weiteren Angriff nicht nur ab, sondern
nutzte meinen Schwung, um den Lichtfresser zurückzudrängen. Dabei geriet ich verdächtig ins Schlingern. Meine Kraft reichte gegen diese massige schwarze Gestalt einfach nicht aus, deren nicht erkennbarem Mund ein hohles Dröhnen entwich, das mehr an ein leeres Gefäß als an ein menschliches Geschöpf erinnerte. Es kostete mich meine ganze Konzentration, mich auf einem der Felsbrocken zumindest für einen kurzen Moment in Sicherheit zu bringen. Wenigstens verfügte die Kreatur nicht über Schwingen, denn meine Schultern fühlten sich nach den Rückstößen zu taub zum Fliegen an. Bei einem Kampf in der Luft hätte ich gewiss schlecht ausgesehen.
    Mit Mühe widerstand ich dem Bedürfnis, meine Aura aufflackern zu lassen, um den Lichtfresser in der

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