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Schattenspäher

Schattenspäher

Titel: Schattenspäher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Sturges
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noch nicht ganz sicher«, antwortete Paet. »Wir hoffen jedoch, dass er uns das bald selbst erklären kann.«
    »Soll das heißen, wir schaffen ihn außer Landes?«, fragte Silberdun.
    »Ja«, sagte Paet. »Er behauptet, detaillierte Kenntnisse über die Einszorn zu besitzen. Tatsächlich behauptet er, im Besitz der Baupläne zu sein.«
    »Ihr macht Witze«, keuchte Eisenfuß.
    »So lauten unsere Informationen.«
    »Wir müssen ihn unbedingt haben«, sagte Eisenfuß. »Ich hab mir jede Geheimdienstinformation zum Thema angesehen, doch von irgendwelchen Plänen war da nie die Rede. Auch meine Forschungen zur Einszorn haben zu nichts geführt. Gebt mir nur zehn Minuten mit diesem Mann!«
    »Vielleicht kann er uns auch sagen, warum seine Leute in den letzten Monaten keinen vergleichbaren Angriff auf uns gestartet haben«, sagte Silberdun.
    Paet zeigte auf die Karte des Unseelie-Königreichs, die ebenfalls an der Wand hing und größer war, als das Exemplar in seinem Büro. Die bekannten Aufenthaltsorte der gegnerischen Städte waren auch hier mit Stecknadeln markiert.
    »Eure Einsatzunterlagen werden in diesem Moment geschrieben und vervielfältigt. Sie enthalten alle nötigen Einzelheiten, aber ich werde das Grundlegende nun mit euch besprechen.«
    Er deutete auf einen bestimmten Punkt in der Karte. »Ihr drei werdet mittels eines Portals und mit gefälschten Dokumenten zu den Unseelie reisen. Ankommen werdet ihr genau hier, beim so genannten Unions-Portal.«
    Er bewegte die Spitze seines Stocks zu einem Punkt im Süden. »Dort eingetroffen, werdet ihr eine Flugreise nach Preyia unternehmen. Dort werdet ihr Timha treffen.« Er zeigte nun mit seinem Stock auf einen Ort nahe der Seelie-Grenze. »In Preyia steht euch eine gemietete Luftbarke zur Verfügung, die euch in die Stadt Elenth bringen wird, eine der wenigen Bodenstationen der Unseelie und nur zwei Tagesritte von Sylvan entfernt. In Elenth werdet ihr mit einem arkadischen Priester namens Virum Verbindung aufnehmen. Er steht in engem Kontakt mit seinen Brüdern jenseits der Grenze, und er schleust verfolgte oder gar gefährdete Gläubige ins Seelie-Königreich hinein. Er wird euch bei eurem Grenzübertritt helfen.
    »Wer soll denn diese Barke fliegen?«, fragte Silberdun. »Ich kann so was jedenfalls nicht.«
    »Aber er.« Paet zeigte auf Eisenfuß.
    »Stimmt«, sagte Eisenfuß, »bin Vorsitzender des Segelvereins in Königinnenbrück.«
    »Sehr ungewöhnlich für einen Mann in militärischen Diensten«, bemerkte Silberdun.
    »Ich gewinne gern«, erwiderte Eisenfuß. »Und mir ist völlig egal, worin.«
    »Entschuldigung.« Sela hob eine Hand. »Aber warum können die Arkadier diesen Timha nicht selbst über die Grenze schaffen?«
    »Gute Frage«, sagte Paet. »Aber die haben zu viel Angst. Dieser Timha ist ein überaus talentierter Thaumaturge, der gerade aus einem hochgeheimen Gelehrtenlabor geflohen ist. Er trägt die Pläne für die wohl mächtigste Waffe aller Zeiten bei sich. Die Arkadier glauben nicht zu Unrecht, dass, wenn sie bei der Fluchthilfe erwischt würden, dies vernichtende Folgen für die Kirche haben würde. Dazu kommt, dass Timha selbst gar kein Arkadier ist und die meisten Anhänger keine Lust verspüren, für einen Ungläubigen den Kopf hinzuhalten. Natürlich hat Everess alles in seiner Macht Stehende getan, um die Brüder umzustimmen, doch Estiane hat das Ansinnen abgelehnt. Wie Silberdun euch vielleicht erzählt hat, sind Estiane und Everess nicht gerade die dicksten Freunde.«
    »Das ist noch freundlich ausgedrückt«, sagte Silberdun.
    »Ich persönlich«, fuhr Paet fort, »ziehe diesen Weg sogar vor. Lieber weiß ich diesen Mann in eurer Obhut als in den schwitzigen Händen eines Haufens friedliebender Mönche. Sollte man diese Jungs auf frischer Tat ertappen, dann kämpfen sie nicht. Die kapitulieren einfach und lassen sich wie die Schafe zur Schlachtbank führen.«
    »Ich glaube, nur aus eurem Munde, Paet, vermag das Wort ›Frieden‹ wie eine schändliche Sache zu klingen«, frotzelte Silberdun.
    Ohne Vorwarnung nahm Paet einen dicken gläsernen Briefbeschwerer zur Hand und schleuderte ihn auf Silberdun. Er traf ihn an der Schläfe, und Silberdun, der sich auf seinem Stuhl zurückgelehnt hatte, kippte nach hinten und krachte hart auf den Boden.
    »Aua!« Silberdun wirkte verwirrt, als er sich wieder aufrappelte.
    Paet zuckte die Achseln. »Alles, was ich über Mitarbeiterführung weiß, hab ich von Meister Jedron gelernt.«
    »Elender

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