Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenspäher

Schattenspäher

Titel: Schattenspäher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Sturges
Vom Netzwerk:
Hilfe Schwarzer Kunst alles von ihm erfahren, was er weiß.«
    »Oh.« Sela erhob sich. »Ich schaue mich mal in der Villa nach ein paar anständigen Kleidern um«, sagte sie. »Ganz offensichtlich hat hier mal eine Dame gewohnt.« Sie verschwand im Haus.
    Eisenfuß sah auf Silberdun hinunter. »Es tut mir leid, mein Freund.«
    Er schlug den toten Körper in einen Lumpen ein. Dann ging er in den Stall. Dort fütterte und sattelte er die zwei kräftigsten Pferde. Anschließend wuchtete er Silberduns Leiche auf eines der Rösser und zurrte sie am Sattel fest. Zuletzt belegte er das verdächtig wirkende Bündel mit einem Blendwerkszauber, sodass es wie eine Sattelrolle aussah. Der Schwindel würde allerdings nur einer sehr oberflächlichen Überprüfung standhalten.
    In der Speisekammer der Küche fanden sie etwas hartes Brot und nahmen ein frugales Frühstück zu sich. Als sie das Haus wieder verließen, blieb Eisenfuß stehen, sah hinab auf Timhas Leiche und in seine toten Augen.
    »Du warst nicht gerade 'ne große Hilfe«, sagte er zu dem Toten. Er tätschelte den Lederranzen, den der Unseelie immer noch bei sich trug. »Aber wenigstens hab ich jetzt deine Pläne, du Bastard.«
    Aus den Augenwinkeln nahm Eisenfuß ein Funkeln war. Es war der lange, gezackte Dolch des Bel Zheret. Sein Besitzer würde ihn bestimmt nicht vermissen. Eisenfuß nahm ihn und schob ihn in den Gürtel.
    Sie saßen schweigend auf und ritten Richtung Süden nach den Seelie-Landen davon.
    Elenth war eine von nur drei Unseelie-Städten, die auf dem Erdboden errichtet worden waren. Es gab nur wenige Flecken in Mabs Reich, an denen dauerhafte Ortschaften entstehen konnten. Die Gebäude in Elenth waren gedrungen und stabil erbaut worden, um den Beben in den nah gelegenen Bergen standzuhalten. Südlich der Stadt ritten die beiden einen Abhang hinauf und ließen das Tal hinter sich. Schon bald fanden sie sich in einem ausgedehnten Waldgebiet wieder.
    »Wenn wir in dieser Richtung weiterreiten, könnten wir schon morgen die Grenze erreichen«, sagte Eisenfuß. »Natürlich weiß ich nicht, was uns auf unserem Weg noch alles erwartet. Aus diesem Grund hätte uns ja dieser Virum begleiten sollen.«
    Sela schwieg und nickte nur niedergeschlagen. Im Falle eines Kampfes würde sie so gut wie nutzlos sein.
    Der Wald schien endlos, wenngleich nicht sonderlich dicht, das Gelände selbst war relativ flach. Trotzdem war es nicht einfach voranzukommen, doch sie konnten ihr gemächliches Tempo die meiste Zeit über halten.
    Es dämmerte bereits, als Eisenfuß vor sich eine Bresche im Grün erblickte. Eine Straße? Irgendwas bewegte sich da vorn an ihnen vorbei. Etwas Großes. Er bedeutete Sela, ihr Pferd anzuhalten und lauschte. Ein regelmäßiger Rhythmus drang an ihre Ohren.
    Eisenfuß stieg ab und wies Sela an, bis auf Weiteres im Sattel zu bleiben. Er schlang seine Zügel über einen Ast und schlich auf die Straße zu. Dabei benutzte er sämtliche Verstohlenheitstricks, die Jedron ihm beigebracht hatte und die nun aufgrund der Verstärkung seiner körperlichen Eigenschaften noch effektiver waren. Im Schutz des Unterholzes erreichte er den Straßenrand.
    Kompanie um Kompanie zog an ihm vorbei. Ergraute Veteranen und junge Rekruten gleichermaßen bewegten sich Richtung Südwesten. Dort lag Wamarnest, die Stadt, die der Seelie-Grenze am nächsten war und wo die Unseelie-Kavallerie seit Monaten gedrillt wurde.
    Der Krieg kam, und er kam mit Riesenschritten.
    Doch das war im Moment noch ihr geringstes Problem. Die wenigen Grenzübergänge in der Mauer würden nun besser bewacht sein denn je. Der Große Wall erstreckte sich über die gesamte Länge der Grenze. Er war zu Zeiten des lang zurückliegenden Staatsvertrages errichtet worden und wurde seitdem von beiden Seiten instand gehalten. Der Große Wall bestand aus zwei ineinandergreifenden Bindungen - eine ging von Seelie-, die andere von Unseelie-Seite aus - und war aus keiner der beiden Richtungen zu überwinden. Vermutlich hatte Virum einen geheimen Übergang gekannt; einen dieser Punkte, wo das Echo der Unbeständigen Orte in den nahegelegenen Umfochtenen Lande neue Durchlässe im Grenzwall schuf. Die bekannten unter ihnen wurden zwar streng bewacht, doch von Zeit zu Zeit taten sich auch neue auf. Dummerweise wusste Eisenfuß nicht, ob Virums Schwachstelle schon entdeckt worden war.
    Als der Zug der Soldaten vorbei war, kehrte Eisenfuß zu Sela zurück. Sie huschten über die Straße und tauchten auf der

Weitere Kostenlose Bücher