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Schattenspäher

Schattenspäher

Titel: Schattenspäher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Sturges
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»Und doch ist er wieder da.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Sela.
    »Wir verfallen in Panik«, erwiderte Paet trocken. »Alsdann gehe ich zurück zu Glennet und Everess. Vielleicht überlegen sie sich ja jetzt noch mal ihren tollen Überraschungsangriff.«
    »Und was tun wir?«, fragte Silberdun.
    »Silberdun, du suchst deinen alten Freund Mauritane auf. Er soll sofort zu uns ins Außenministerium kommen. Mir egal, womit er derzeit beschäftigt ist. Und wenn er gerade mit seiner Frau im Bett liegt, sag ihr, sie soll sich's selbst besorgen.«
    »In Ordnung«, sagte Silberdun. »Obwohl ich hoffe, dass es nicht dazu kommt. Ich kenne Mauritanes Frau.«
    »Eisenfuß«, Paet erhob sich und stopfte die Depesche in seine Tasche, »du gehst wieder zurück zu deiner Karte und deinen Büchern und findest raus, wie diese verdammte Waffe funktioniert. Und es ist mir gleich, wie du das anstellst oder was es kostet oder wen du dafür über die Klinge springen lassen musst. Hab ich mich deutlich genug ausgedrückt?«
    »Niemand ist begieriger darauf, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, als ich«, sagte Eisenfuß. »Ich tue mein Bestes.«
    Paet verließ das Büro. »Und jetzt wollen wir doch mal sehen, ob sich unser aller Verderben nicht noch ein wenig hinauszögern lässt.«
    »Paet«, rief Sela ihm nach. »Könntest du nicht rasch noch einen Blick auf die Depeschen werfen, die ich eben gefunden hab?«
    »Später!«, bellte Paet zurück. Er stürmte die Treppe hinauf, während Sela und Eisenfuß ihm schweigend nachsahen.

32. KAPITEL
    Lord Valen fragte mich einmal, wie ich wahre Freundschaft beschreiben würde. Ich sagte ihm, ein wahrer Freund sei jemand, der jede Indiskretion verzeihe. Eine angemessene Antwort, wie ich fand, da ich zu jener Zeit gerade eine Affäre mit seiner Frau hatte.
    - Lord Grau, Erinnerungen
    Silberdun begab sich unverzüglich zu den Kasernen, wo Mauritane knietief in den Vorbereitungen zur geplanten Invasion steckte. Als er die Amtsstube seines Freundes betrat, war der Hauptmann gerade von jungen Offizieren und Stenografen umring, die alle um seine Aufmerksamkeit buhlten.
    »Auf geht's, Mauritane«, sagte Silberdun. »Man erwartet dich im Besprechungszimmer.«
    »Später«, sagte Mauritane zu den Anwesenden im Zimmer.
    »Was ist denn los«, raunte er dem Freund zu, als sie durch den langen Gang zum Konferenzsaal gingen. »Wie du vielleicht gesehen hast, bin ich zurzeit ziemlich beschäftigt.«
    »Du wirst deine Pläne vermutlich ändern müssen, das ist los«, erwiderte Silberdun.
    Im Besprechungsraum wurden sie bereits von Everess, Paet und Glennet erwartet. Everess und Paet stritten gerade, doch verstummten, als Mauritane eintrat.
    »Wie schön, Euch zu sehen, General Mauritane. Wie geht's voran mit dem Krieg?«
    »Im Moment geht der Krieg nur aus einer Richtung voran«, erwiderte Mauritane.
    »Das ist doch nur so eine Redensart, General«, sagte Everess. »Setzt Euch. Anführer Paet hat Informationen, die er für äußerst wichtig hält.«
    »Sie sind äußerst wichtig«, sagte Paet.
    »Ja, gewiss.« Glennet hob beschwichtigend die Hand. »Das bestreitet ja niemand. Die Frage ist nur, was unternehmen wir in dieser Angelegenheit.«
    »Wäre jemand so freundlich mir zu sagen, worum es geht?« Gereizt nahm Mauritane Platz. »Oder ist das hier ein Ratespiel?«
    »Der Schwarzkünstler Hy Pezho wurde in der Stadt Mab gesehen, lebend und bei bester Gesundheit.«
    »Ich dachte, der wäre tot«, sagte Mauritane.
    »Ja, das dachten einige«, meinte Silberdun.
    Paet ergriff das Wort. »Was das für Euch bedeutet, General, ist wohl klar. Denn wenn Hy Pezho wirklich lebt, wird Mab wohl gerade eifrig damit beschäftigt sein, die Einszorn neu zu entwickeln.«
    »Erst heute Morgen erhielt ich eine Nachricht von Euch, die besagte, dass es die Einszorn gar nicht gibt«, sagte Mauritane. »Infolgedessen habe ich den ganzen Tag damit zugebracht, meine Strategie daraufhin neu auszurichten. Und jetzt erzählt Ihr mir, dass Ihr Euch geirrt habt?«
    »Wir erhielten neue Informationen«, sagte Paet.
    Mauritane zog scharf die Luft ein. »Also, wenn ich einen Krieg führen soll, dann wäre es äußerst hilfreich, wenn sich die angenommene Schlagkraft des Feindes nicht stündlich ändern würde.«
    »Für Euch, General, ergibt sich daher eine Frage«, sagte Everess. »Würdet Ihr Euch angesichts dieser neuen Faktenlage immer noch für eine Invasion aussprechen?«
    Mauritane knurrte. »Ich hab die Truppen schon in

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