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Schattenspur

Schattenspur

Titel: Schattenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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zu bringen.“
    „Das war nicht deine Schuld.“ Er zog sie wieder an sich und streichelte ihr Haar.
    „Als er die Mauer um meinen Geist gebrochen hat, konnte ich mich nur noch ganz tief in mir selbst verstecken, damit er den Seelenbund zwischen uns nicht bemerkt. Dadurch konnte ich mich aber leider nicht mehr gegen seinen Einfluss wehren.“ Sie sah ihm in die Augen. „Ich habe mit ihm g e meinsame Sache gemacht und dich in die Falle gelockt, weil ...“
    Er verschloss ihren Mund mit einem Kuss. Das ist egal, meine geliebte Kia. Es ist vorbei. Du hattest keine andere Möglichkeit, dich zu schützen. Und als du sie hattest, hast du ihn ganz schön fertiggemacht .
    Sie spürte Waynes Bewunderung, seine Liebe und Akzeptanz. Ihm war b e wusst, dass Louis’ dunkles Erbe immer ein Teil von ihr sein würde. Dennoch akzeptierte er sie vorbehaltlos.
    „Es ist alles in Ordnung“, bekräftigte er.
    Er stand auf. Kia stützte ihn, als ihm schwindelig wurde und er schwankte. Sie half ihm, sich auf einen der Campingstühle zu setzen. Er zog sein Smartphone aus der Tasche und drückte eine Kurzwahltaste.
    „Agent Scott zum Rapport, Ma’am. Durant ist tot. Und wie Sie bemerken dürften, lebe ich noch. Das gilt, wie befohlen, auch für meinen Hintern. Was ich übrigens Joy verdanke. Sie hat mir das Leben gerettet.“
    „Und du meins, Wayne.“ Kia, die den Kopf an seinen gelehnt hatte, hörte eine Frauenstimme durch den Lautsprecher.
    „Da Ms. Renard offenbar anwesend ist, schalten Sie mich freundlicherweise auf den Lautsprecher.“
    Wayne legte das Phone auf den Tisch. „Sie sind auf Lautsprecher, Ma’am.“
    „Ms. Renard, ich bin Cecilia O’Hara, Special Agent in Charge und Agent Scotts Vorgesetzte.“
    „Guten Abend, Ma’am.“
    „Guten Abend. Sind Sie verletzt, Agent Scott? Sie sprechen schleppend.“
    „Ein bisschen. Aber nichts Ernstes. In ein paar Tagen bin ich wieder auf dem Damm.“
    „Was ist mit Ihnen, Ms. Renard?“
    „Mir geht es auch gut.“
    „Den Umständen entsprechend“, ergänzte Wayne. „Ma’am, hier gibt es noch eine Leiche. Durant hatte einen Komplizen, einen gewissen Claude …“ Er blickte Kia fragend an.
    „Blaichon. Ihm gehört ein großes Hotel in Port-de-Paix. Er war der Anfü h rer des Bizango von Nord-Haiti. Ich weiß nicht, wie viele Verbrechen auf sein Konto gehen, aber es dürften eine Menge sein. Darunter etliche Morde, die er entweder selbst begangen oder in Auftrag gegeben hat.“
    „Nichtsdestotrotz war er wie Durant haitianischer Bürger“, fügte Wayne hinzu, „der auf US-amerikanischem Boden gestorben ist.“
    „Keine Sorge, Agent Scott. Ich regele das. Sagen Sie mir, wo die Leichen liegen.“
    Wayne nannte die Straße und beschrieb, wie man zu der Hütte gelangte.
    „Verschwinden Sie von dort. Schließen Sie den Fall ab, soweit es die örtl i chen Behörden betrifft, und dann nehmen Sie vier Wochen Urlaub. Nac h dem Sie Ihren Bericht eingereicht und ihn mir erläutert haben, versteht sich. Was ist mit Agent Halifax?“
    „Darum kümmern wir uns als Nächstes, Ma’am.“
    „Sobald wir die Pots-de-tête zerstört haben, werden sich alle Opfer wieder erholen“, versicherte Kia. „Zumindest körperlich.“
    „Bringen Sie Travis nach Hause, Agent Scott. Wir kümmern uns um ihn. Gute Arbeit, Agent. Sehr gute Arbeit.“
    „Die ich ohne Joy nicht geschafft hätte, Ma’am.“
    Kia hörte, dass die Frau lächelte, als sie sagte: „Ich erwarte, dass Sie mir Ms. Renard vorstellen, sobald Sie wieder hier sind. Jetzt sehen Sie zu, dass Sie beide da wegkommen.“
    „Ja, Ma’am.“ Wayne unterbrach die Verbindung und steckte das Smartph o ne ein. Er strich sich über die Stirn und die Beule, wo Claude ihn mit dem Knüppel getroffen hatte.
    Kia spürte seine Kopfschmerzen wie ein Echo in ihrem eigenen Kopf. A u ßerdem hatte er geprellte Rippen, die ihm das Atmen erschwerten. Sie strich ihm über die Wange. Er blickte sie an und lächelte, wurde aber einen Auge n blick später ernst.
    „Dort“, sagte sie und deutete auf die Box mit den Pots-de-tête, noch ehe Wayne die Frage ausgesprochen hatte, ob sie wüsste, wo sich die befanden. Sein Lächeln kehrte zurück. „Ich finde es wunderbar, dass wir nicht viele Worte brauchen, um einander zu verstehen.“ Er stand auf. „Befreien wir also Durants Opfer.“
    Kia ging zu Louis Leiche und durchsuchte seine Taschen nach dem Schlü s sel für die Box. Sie fühlte nichts, als sie seine gebrochenen Augen sah und das Loch in

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