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Schattenspur

Schattenspur

Titel: Schattenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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ihn besorgt a n sahen, und zwang sich zu einem Lächeln. „Migräne. Die kommt manchmal aus dem Nichts angeflogen.“ Das wusste er noch von seiner Mutter, die d a runter litt.
    „Ich kann Ihnen ein Medikament geben, wenn Sie wünschen“, bot Dr. Si n ger an.
    „Vielen Dank. Aber ein starker Kaffee tut es auch. Sollte der nicht helfen, komme ich auf Ihr Angebot zurück.“ Er rieb sich mit dem Mittelfinger die Nase, als Zeichen für Travis, dass er etwas Wichtiges entdeckt hatte, das sie unter vier Augen besprechen sollten. „Mit Ihren Patienten sind wir erst mal fertig.“
    Travis’ Smartphone summte. Er nahm das Gespräch entgegen und lauschte eine Weile. Mit einem knappen „Ja, Ma’am“, beendete er es und nickte Wa y ne zu, ehe er sich an Dr. Singer wandte. „Das war die Bestätigung uns e rer Dienststelle, dass die Substanz, die Sie in Mrs. Renards Blut gefunden haben, mit der gestohlenen Droge identisch ist. Wir sind also definitiv für diesen Fall zuständig.“
    Dr. Singer seufzte, ob aus Erleichterung oder Besorgnis war nicht erken n bar.
    „Doktor, hatte Mrs. Renard einen kleinen roten Beutel bei sich, auf dem ein Symbol gemalt war?“, fragte Wayne, während er sich immer noch die Schl ä fen rieb. Der Schmerz ließ nur langsam nach.
    Woher wissen … keine Zeit … muss … verschwinden lassen, bevor …
    Die Gedankenfetzen, begleitet von einem Gefühl der Panik, drangen sogar durch den Schmerz in sein Bewusstsein. Sie kamen jedoch nicht von Dr. Singer, sondern von der Schwester, die, eine Hand sichtbar in ihrer Kittelt a sche zur Faust um etwas geballt, das Zimmer verlassen wollte.
    „Schwester!“ Sie zuckte zusammen und drehte sich zögernd um. Wayne las auf ihrem Namensschild, dass sie Susan hieß. „Schwester Susan, Sie können meine Frage beantworten?“
    „N-nein, Sir. Ich weiß nichts von einem roten Beutel.“
    Ihr Stottern verriet ihm ebenso wie ihre etwas zu weit geöffneten Augen, dass das nicht die Wahrheit war. „Sie lügen.“ Er sah sie streng an. „Ihnen ist klar, dass eine Lüge gegenüber FBI-Agents unangenehme Folgen haben kann? Nämlich dann, wenn wir zu dem Schluss kommen, dass Sie in der S a che mit drinstecken.“ Er streckte die Hand aus. „Geben Sie mir, was Sie in der Tasche haben.“
    Sie zögerte.
    „Verdammt, Susan, tun Sie es“, befahl Dr. Singer. „Was ist denn los mit Ihnen?“
    Schwester Susan gab widerstrebend nach und zog die Faust aus der Tasche, zögerte aber, sie zu öffnen. Ihr blieb jedoch keine andere Wahl. Sie ließ den Inhalt in Waynes Hand fallen. Ein roter Stoffbeutel kam zum Vorschein. Wayne befühlte ihn und versuchte zu ertasten, was er enthielt. Er war für seine geringe Größe überraschend schwer. Er enthielt etwas Glattes, Knu b beliges, etwas Schweres, Quadratisches und ein paar körnergroße Dinge. Außerdem knisterte sein Inhalt in einer Weise, die auf getrocknete Kräuter hindeutete. Auf einer Seite war eine zusammengerollte Schlange gemalt, u m geben von Sternen und anderen Zeichen. Der Beutel gab einen schwachen Duft nach Majoran von sich.
    „Nicht!“, protestierte Schwester Susan, als er ihn öffnen wollte. Er sah sie fragend an. „Das ist …“ Sie suchte nach Worten.
    „Ein Ouanga-Beutel“, erklärte Dr. Singer. „Oder auch Mojo, Gris-Gris, Juju genannt. Die Anhänger von Voodoo, Candomblé, Macumba und Santeria benutzen solche Beutel als Glücksbringer und Amulette.“ Sie blickte Schwe s ter Susan streng an. „Gehört dieser Beutel tatsächlich Mrs. Renard?“
    „Das sollten wir an einem anderen Ort besprechen, wo wir ungestört sind“, schlug Wayne vor, bevor die Schwester antworten konnte. „In Ihrem Büro vielleicht, Doktor?“
    Sie nickte. „Kommen Sie. Und Sie, Schwester Susan, haben hoffentlich eine verdammt gute Erklärung, was Patienteneigentum in Ihrer Tasche zu suchen hatte.“
    Oh Gott, die werden mich feuern. Aber ich brauche doch den Job. Wie soll ich denn sonst meine Kinder durchbringen?
    Trotz der Panik, die in Schwester Susans Gedanken mitschwang, hatte Wayne nicht den Eindruck, dass sie ein besonders schlechtes Gewissen hätte. Sie empfand eher das trotzige Gefühl, recht getan zu haben.
    In Dr. Singers Büro setzten sie sich alle an einen runden Besprechung s tisch. Schwester Susan knetete ihre Hände und wagte nicht, jemanden anz u sehen.
    „Wenn ich recht informiert bin, Schwester Susan, sind Ouanga-Beutel he i lige Gegenstände.“ Wayne hielt den Beutel hoch.
    Sie nickte heftig. „Ja,

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