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Schattenspur

Schattenspur

Titel: Schattenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Studenten, ich weiß.“
    Die X-Men waren, wie sie festgestellt hatten, schon in ihrer Kindheit ihrer beider Lieblingscomics gewesen. Wie Travis hatte auch Wayne sich manches Mal gewünscht, dass es Professor Xaviers Schule für begabte Jugendliche tatsächlich gäbe. Genau genommen hatte Professor Xavier, der ebenfalls Telepath war, ihm gezeigt, dass seine Gabe ein Geschenk war, das er zum Wohl der Menschen einsetzen konnte, noch bevor Nona Sunraven ihm be i gebracht hatte, sie nicht länger als Fluch zu empfinden. Doch das Gefühl, ein Freak zu sein, der immer außerhalb der menschlichen Gesellschaft stehen und niemals wirklich dazugehören würde, war unterschwellig geblieben und drängte in manchen Situationen an die Oberfläche.
    „Aber ich weiß, was du meinst“, riss ihn Travis’ Stimme aus seinen Geda n ken. „Seit ich durch Sam weiß, dass ich nicht der Einzige bin, der über Re t rospektion verfügt, weil sie das auch kann, fühle ich mich nicht mehr ganz so – elitär.“ Er grinste.
    Wayne grinste zurück. Sam mochte eine leibhaftige Dämonin sein, aber sie tat ihnen gut; keineswegs nur, was Sex betraf. Sie verfügte ebenfalls über die Gabe der Retrospektion und war Empathin, konnte die Gefühle der Leute lesen und erspürte sogar die, die ihnen gar nicht bewusst waren. Die Wirkung war, wie Wayne am eigenen Leib erfahren hatte, noch intensiver, als wenn er die Gedanken der Menschen las. Im Gegensatz zur Telepathie offenbarte ihre Gabe ihr noch sehr viel mehr Inhalt, als er in jemandes Gedanken las. Und Travis hatte recht. Zu erleben, dass man nicht der Einzige war, der über eine bestimmte Gabe verfügte, schwächte das Gefühl von Einsamkeit etwas ab. Ein winziges bisschen.
    „Bevor er mich aus Almas nicht mehr existierendem Bewusstsein geworfen hat, sagte er: ‚Sie gehört dir nicht’. Daraus schließe ich, dass er möglicherwe i se dafür verantwortlich ist, was mit Alma Renard und den anderen passiert ist.“ Wayne blickte Travis an. „Könnten wir es mit einem Seelenfresser zu tun haben? Bis auf den letzten Fall passt alles zu so einem Wesen. Zumindest nach dem, was wir über sie wissen.“
    Travis bog in die Abercorn Street ein, die zur River Street führte. „In der Theorie. Wir haben noch nie mit so einem Ding zu tun gehabt.“ Er grinste flüchtig. „Aber wir haben zum Glück jemanden in den Spinnenfäden unseres Netzwerkes hängen, den wir fragen können.“
    „Sam.“ Wayne nickte. Wenn jemand ihnen sagen konnte, woran man das Werk eines Seelenfresserdämons erkannte, dann sie. Er würde sie nachher anrufen. „Was hat O’Hara vorhin gesagt?“
    „Dass die Substanz, die man in Mrs. Renards Blut gefunden hat, unbekannt ist. Was unsere Spezialisten auf den ersten Blick sagen konnten, ist, dass das Zeug halluzinogene Komponenten aufweist. Da diese Substanz bei den and e ren Patienten nicht gefunden wurde, liegt der Schluss nahe, dass sie bei denen bereits abgebaut wurde, weil sie alle erheblich später nach dem Auftreten der Katatonie ins Krankenhaus kamen.“ Travis schüttelte den Kopf. „Bis jetzt ist das ein verdammt merkwürdiger Fall.“
    Wayne nickte. „Genau aus denen besteht nun mal unser Job.“
    *
     
    „Joy? – Joy!“
    Kia zuckte zusammen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Sie machte instinktiv eine Abwehrbewegung, bereit, dem Angreifer an die Kehle zu g e hen.
    „Woa, woa, langsam, Joy. Ich bin es, Pete.“ Er streckte ihr die gespreizten Hände entgegen und machte beschwichtigende Bewegungen.
    „Pete.“ Obwohl er seinen Namen genannt hatte und sie ihn vor sich sah, brauchte sie ein paar Sekunden, um zu begreifen, dass sie es mit Officer Pete Samuels zu tun hatte, der mit seinem Partner Donnie Morgan regelmäßig auf der River Street Streife fuhr. „Hast du mich erschreckt. Ich war in Gedanken. Tut mir leid.“
    „Mir tut es leid. Ich hätte mich nicht so anschleichen sollen.“ Er blickte sich im Laden ihrer Großmutter um. „Zum Glück ist hier nicht viel zu Bruch gegangen. Dann muss Alma nicht obendrein noch was ersetzen, wenn sie aus dem Krankenhaus kommt.“
    Falls sie nach Hause käme und nicht in ein Pflegeheim musste, weil sie rund um die Uhr Betreuung brauchte. Louis war ein gemeiner Teufel. Er würde seine Drohung wahr machen, falls es Kia nicht gelang, ihn aufzuhalten. G e genwärtig wusste sie nur noch nicht, wie. Nachdem die Leute vom CSI den Laden heute Mittag nach gründlicher Untersuchung wieder freigegeben ha t ten, konnte Kia ihn

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