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Schattenspur

Schattenspur

Titel: Schattenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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erleic h tert. „Ja, ich glaube, ich habe sie noch.“
    Travis grinste. „Ich recherchiere in unseren Datenbanken, ob ich diesen ominösen Stock einem bestimmten Zweig des Voodoo zuordnen kann. Wie lange wirst du brauchen?“
    Wayne zuckte mit den Schultern. „Kann ich nicht sagen. Wenn sie mich rauswirft, bin ich schneller wieder hier, als dir lieb ist.“
    „Du weißt, wo sie ist?“
    Er runzelte die Stirn. Er wusste tatsächlich, wo sie war. Zu Hause. Zumi n dest war er sich dessen sicher, ohne dass er hätte sagen können, warum. „In ihrer Wo h nung.“
    Falls Travis sich darüber wunderte, woher er das wusste, äußerte er sich nicht dazu.
    Wayne nickte ihm zu. „Bis dann.“
    Er ging in sein Zimmer, zog eine Jacke über und verließ das Hotel. Eigen t lich hatte er sich ein Taxi rufen wollen, aber einem Impuls folgend beschloss er, zu Fuß zu gehen, falls der Weg nicht zu weit wäre. Er rief den Stadtplan von Savannah auf seinem Smartphone auf. Die Abercorn Street war nur eine knappe Meile von der West Bay Street entfernt. Er würde etwa eine halbe Stunde brauchen, wenn er zügig ging. Er verließ das Hotel, ging zuerst nach rechts und bog an der nächsten Ecke rechts in die Jefferson Street ein. Der ganze Bezirk war als Historic District bekannt. Die Straßen waren relativ schmal und meistens nur zweispurig, und die Häuser ältere Klinkerbauten oder hell verputzte, zweistöckige Gebäude mit Flachdächern, die im Erdg e schoss Geschäfte beherbergten. Er passierte die West Bay Lane, die West Bryant Street, West Congress Street und West Congress Lane und bog links in die West Broughton Street ein. Er ging über die Witthaker Street und die Bull Street, ab der die West Broughten zur East Broughton Street wurde mit einer Starbucks Filiale an der Ecke, die ihn verlockte, einzukehren und sich einen Kaffee zu kaufen. Er mochte den Starbucks-Kaffee und die Atmosph ä re in den Filialen, vor allem den Duft von frischem Kaffee. Kurz entschlo s sen trat er ein.
    Für einen Moment blieb er verblüfft stehen. Joy Renard stand an einem der Stehtische, hatte einen dampfenden Kaffeebecher vor sich und starrte auf die Tischplatte, während sie ihn mit beiden Händen umfasst hielt, als wollte sie ihre Finger an ihm wärmen. Er musste wohl unbewusst gespürt haben, dass sie hier war. Da die Abercorn Street nicht allzu weit entfernt war, hatte sie wohl ungefähr zu dem Zeitpunkt, als er das Hotel verlassen hatte, ihre Wo h nung verlassen und war hierhergekommen. Jedenfalls war die Gelegenheit günstig, da ein zufälliges Treffen sie hoffentlich etwas en t spannter machte, als wenn er vor ihrer Tür aufkreuzte. Wayne kaufte sich einen Kaffee und ging zu ihr.
    „Hallo, Ms. Renard.“
    Sie zuckte zusammen und sah ihn erschrocken an.
    „Darf ich mich zu Ihnen gesellen?“ Er sah ihr an, dass sie am liebsten abg e lehnt hätte. Trotzdem nickte sie. Er stellte seinen Kaffee auf den Tisch. „Ich habe mir ein wenig Ihre schöne Stadt angesehen.“ Er lächelte. „Um ehrlich zu sein, gehe ich immer spazieren, wenn ich nachdenken muss. Und Kaffee hilft mir beim Denken.“
    Sie nickte. „Mir auch. Und ich gehe auch immer spazieren, um nachzude n ken.“
    „Da haben wir etwas gemeinsam.“ Wieder hatte er das Gefühl, dass sie von Licht umgeben wäre, das er nicht mit den Augen sah, das ihn aber anzog und ihm ein Gefühl von Wärme und Vertrautheit vermittelte. „Gibt es Neuigke i ten von Ihrer Großmutter?“
    Sie drehte den Kaffeebecher in den Händen, ehe sie einen Schluck trank. „Ihr Zustand ist unverändert.“ Sie sah ihn an. „Dr. Singer hat gesagt, sie müsste Sie informieren, wenn es eine Veränderung gibt.“
    Er nickte. „Bestimmt hat sie Ihnen auch verraten, welchen Verdacht wir hinsichtlich der Ursache hegen.“ Sie nickte ebenfalls. Er spürte, dass sie sich etwas entspannte. Offenbar fühlte sie sich ein bisschen sicherer, weil sie das FBI auf der falschen Fährte glaubte. „Ich wünsche Ihrer Großmutter und allen anderen Opfern von Herzen, dass sie schnell wieder gesund werden.“
    Sie nickte und schluchzte unvermittelt. Hielt sich die Hand vor den Mund, um zu verhindern, dass jemand sie hörte. Er legte die Hand neben ihre auf den Tisch, um ihr dadurch sein Mitgefühl zu demonstrieren, berührte sie aber nicht.
    „Hey, das wird schon wieder.“
    Als wäre sein Mitgefühl zu viel für sie, kamen ihr die Tränen. Sie wandte das Gesicht zur Seite. Ihre angespannte Haltung und die Art, wie sie kaum

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